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Nissan Leaf Tekna 30kWh – Testbericht

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Der Nissan Leaf ist seit Frühjahr auch mit einer 30 kWh großen Batterie erhältlich, wie weit die Alltagstauglichkeit damit steigt, verraten wir im Test.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Mit dem Leaf hat Nissan im Bereich der E-Mobilität einen großen Schritt nach vorne gemacht. Der Leaf ist weltweit das meistverkaufte Elektroauto und besticht mit einem gelungenen Mix aus futuristischem Design und Alltagstauglichkeit.

Die Alltagstauglichkeit soll jetzt mit der größeren Batterie noch weiter gestärkt werden, Nissan verspricht mit der 30 kWh großen Batterie eine Reichweite von 250 Kilometer.

In unserem Test verraten wir, ob die Reichweite der Realität entspricht und wie sich der flüsterleise Nissan im Alltag bewährt.

Beim Kauf haben die Kunden nicht nur die Wahl zwischen den beiden Batteriekapazitäten, sondern auch zwischen mehreren Ausstattungslinien und einem kompletten Fahrzeugkauf oder einem Kauf mit Batteriemiete.

(c) Stefan Gruber
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Mit Batteriemiete kommt unser Testfahrzeug auf einen Preis von 30.421,- Euro, kauft man die Batterie mit, steigt der Preis auf 36.320,- Euro. Damit ist der Leaf nur unwesentlich teurer als vergleichbare Autos mit konventionellem Antrieb, wenn man die gute Ausstattung schon mit einrechnet.

Mit an Bord sind beim Leaf Tekna nämlich schon ein Navigationssystem mit Touchscreen, ein Tempomat, Ledersitze, eine Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, ein Keyless-System und noch vieles mehr.

Der Innenraum zeigt sich sehr wohnlich und bietet viel Platz. Überraschend ist dabei das großzügige Platzangebot im Fond, und mit einem Fassungsvermögen von 355 Liter bis 720 Liter ist auch der Kofferraum akzeptabel groß geraten.

(c) Stefan Gruber
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Man findet sich im Leaf auch sehr schnell zurecht, wenngleich natürlich der Knauf für die Wahl der Fahrstufe in der Mittelkonsole auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich wirkt. Zu bedienen ist dieser jedoch sehr intuitiv und angenehm.

Überhaupt begeistert der Leaf mit einer hohen Funktionalität und einer sehr guten Verarbeitung. Das Highlight ist aber sicher der E-Antrieb.

Per Knopfdruck wird der Leaf zum Leben erweckt, was mit einer kurzen Melodie quittiert wird – sonst würde man nämlich nicht merken, ob das Fahrzeug schon betriebsbereit ist oder nicht, denn der E-Motor entwickelt weder Vibrationen noch Lärm.

(c) Stefan Gruber
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Die Leistung des Elektromotors liegt bei 109 PS (80 kW), und sein maximales Drehmoment von 254 Nm liefert der Motor vom Start weg bis zu 3.000 U/Min.

Auf den ersten Metern kann es der Leaf locker mit reinrassigen Sportautos aufnehmen, er zieht von jeder Ampel geräuschlos, aber mit enorm viel Power davon und sorgt so für verblüffte Blicke bei anderen Fahrern und Passanten.

Erst bei über 50 km/h kommt der Vorwärtstrieb dann etwas ins Stocken, und für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen doch 11,5 Sekunden.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 144 km/h und sollte damit auf unseren Straßen ausreichend hoch sein.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Neben dem geräuschlosen Fahren bietet der Leaf als weiteres Highlight einen perfekten Mix aus Fahrkomfort und Sportlichkeit.

Durch den niedrigen Schwerpunkt klebt das Elektroauto förmlich auf der Straße, bietet aber eine sänftenähnliche Federung mit viel Komfort.

Wer den Leaf mit der größeren Batterie mit 30 kWh Kapazität ordert, kommt damit auch im täglichen Leben sehr gut zurecht, sofern er zu Hause und beim Arbeitsplatz auch Lademöglichkeiten hat.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Die vom Werk versprochenen 250 Kilometer Reichweite sind zwar kaum erreichbar, wir haben aber zwischen 180 und 200 Kilometer geschafft, was kein schlechter Wert ist und für den täglichen Bedarf durchaus reichen sollte.

Warum sich die E-Mobilität bei uns aber noch immer nicht so recht durchsetzen kann, liegt zum einen an der Inkompetenz unserer Politiker, die nicht fähig sind, einheitliche Rahmenbedingungen und Verordnungen für Elektroautos und Ladestationen zu schaffen und zum anderen an der Ignoranz der anderen Autofahrer.

Während unseres Tests hat sich nämlich leider gezeigt, dass von 10 angefahrenen öffentlichen E-Ladestationen 9 Mal ein Auto mit Verbrennungsmotor den dafür vorgesehenen Parkplatz verparkt hat.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Hier zeigte sich die Kombination aus Inkompetenz der Politik und Ignoranz der Autofahrer als besonders fatal, denn E-Auto-Parkplätze sind rechtlich nicht gleichgestellt mit etwa Behindertenparkplätzen, und ein Verwenden durch nicht Berechtigte wird somit nicht geahndet.

Zusätzlich erschwert wird das Laden noch durch die unterschiedlichen Ladestationen-Anbieter. Für jeden würde man eine eigene Ladekarte benötigen, was natürlich in der Praxis etwas mühsam wird. So kommt es vor, dass man zwar mal eine freie Ladestation findet, diese aber nicht nutzen kann.

Auch die Qualität der Ladestationen ist sehr unterschiedlich, und oft ist nur eine sehr langsame Ladung der Batterien möglich, oder es gibt zwar zwei Schnellladestecker und Parkplätze, die Kapazität reicht aber nur für ein Fahrzeug.

IMG_8395Ein weiteres Problem sind die vielen Car-Sharing-Angebote von Gemeinden, bei denen einer von zwei Ladeplätzen fast ununterbrochen mit dem Car-Sharing-Fahrzeug blockiert ist, das sich dort die Reifen platt steht und oft als einzige Daseinsberechtigung nur die Tatsache hat, dass sich der Bürgermeister mit diesem Projekt schmücken kann.

Aber zurück zum Leaf: Durch dessen größere Reichweite hat man nun eine etwas höhere Alltagstauglichkeit als bisher.

Unser Test mit dem neuen Leaf hat gut gezeigt, dass die Autohersteller ihre Aufgaben schon recht gut gelöst haben, es bei der Elektromobilität aber noch viele Baustellen gibt, bis man eine verlässliche Versorgung erreicht hat. Wenn Politik, Energieversorger und Hersteller mal an einem Strang ziehen würden, wären die Probleme einfach gelöst. Dass ein E-Auto viel Fahrspaß bietet und sehr angenehm zu fahren ist, hat unsere Zeit mit dem Leaf bewiesen.

Was uns gefällt:

Die Ausstattung, das Platzangebot, die Beschleunigung vom Stand weg, die Straßenlage, wie angenehm das Fahren mit einem E-Auto ist

Was uns nicht gefällt:

Dass die Versorgung via E-Ladestationen noch sehr lückenhaft ist

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 2

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1

Kofferraum: 2-

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 1

Fact Box Nissan Leaf Tekna 30 kWh

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 36.320,00
Testwagenpreis mit Extras: 37.160,00
davon Steuern 6.193,33
Technische Daten
Leistung PS/KW 109/80
Max. Drehmoment Nm 250
Getriebe 1 Gang Automatik
Antriebsart Frontantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 11,5
Höchstgeschwindigkeit in km/h 144
Durchschnittsverbrauch in kWh/100 km 15
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 0
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 444,5
Breite in cm 177,0
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 155,0
Radstand in cm 270,0
Kofferraumvolumen in Liter 355 – 720
Leergewicht in kg 1.595
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.970
Max. Zuladung in kg 375

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