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Der VW-Abgasskandal und seine Folgen

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Seit Wochen werden die Wirtschaftsschlagzeilen vom VW-Abgasskandal dominiert, ob der Konzern in der Aufarbeitung die richtigen Wege geht, bleibt fraglich.

Wie übertriebener Ehrgeiz von Wenigen einen ganzen Konzern ins Schleudern bringen kann, sieht man jetzt bei VW. Der Abgasskandal zieht seit Wochen immer größere Kreise, und das Image von VW beginnt zu bröseln.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Erste Verdachtsmomente hat es schon vor einem Jahr gegeben, da hat man bei VW aber noch gemauert. Erst als es unumgänglich wurde, hat man sich zu den Manipulationen bekannt, und der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn hat schnell den Hut genommen, bevor der Wind noch rauer wird.

Techniker sagen, dass die Manipulationen nur gemacht wurden, weil die Vorgaben aus der Konzernspitze viel zu ehrgeizig waren, womit Martin Winterkorn auch nach seinem Abgang noch Ungemach ins Haus stehen könnte.

Mit einer neuen Führungsriege möchte VW jetzt wieder nach vorne blicken und das leidige Thema vom Tisch bekommen. Wie man die Aufarbeitung aber angeht, dürfte bei den Kunden für den nächsten Ärger sorgen.

VW hat hier nämlich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gebildet. Die Kunden in Nordamerika scheinen dem Konzern dabei viel wichtiger zu sein, als die Kunden in Europa, was von diesen natürlich mit Argwohn betrachtet wird.

Während jeder betroffene Kunde in Nordamerika 500 US$ für Service und Co. und 500 US$ als Visa-Prepaid-Card bekommt, gehen die Kunden in Europa (noch) leer aus, was selbstverständlich unter den Besitzern für Frust sorgt.

Ein betroffener Kunde meinte dazu, „dass Kunden keine Kosten entstehen, ist eine Lüge, denn ich muss meine Praxis für die Zeit, die ich zum VW-Händler fahre, schließen, und habe dadurch natürlich einen Verdienstentgang, den mir keiner zahlt, während die US-Kunden sich über viel Geld freuen können. Abgesehen davon kann mir noch niemand sagen, ob ich nach der Umrüstung weniger Leistung oder mehr Verbrauch haben werde.“

Auf die Frage, was er von einer möglichen Umtauschaktion hält, meint er, „ich fahre meine Autos immer so lange wie möglich, was nützt es mir, wenn ich jetzt 1.000,-  oder 2.000,- Euro beim Eintausch spare, dafür aber 20.000 Euro zahlen muss, die ich nicht geplant hatte? Zudem bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt nochmals ein Auto von VW möchte.“

Die Folgen für VW sind derzeit wohl kaum absehbar. Dass man den US-Kunden mehr entgegen kommt, ist wohl auch der Angst vor Klagen geschuldet, die in Amerika weitaus bessere Erfolgsaussichten haben als in Europa, wo der Konsument gegen Konzerne so gut wie keine Chancen und auch kaum Rechte hat.

Ob sich diese Zwei-Klassen-Praxis aber dennoch rechnen wird, bleibt fraglich, da man dadurch die in Europa verärgerten Kunden gleich nochmals ärgert, so dass diese dann vielleicht doch der Marke den Rücken kehren.

Es bleibt also sehr spannend zu sehen, was die Zukunft bei VW so bringen wird. Dass eine Fehlentscheidung einen Marktführer vom Thron stoßen und sogar in den Ruin treiben kann, hat man in der Vergangenheit schon bei vielen Konzernen gesehen, die vom sicheren Nr. 1-Status schnell weg vom Fenster waren – zum Beispiel bei Nokia oder Kodak um nur zwei Weltmarken zu nennen, die heute in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind.

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