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BMW i3 – Fahrbericht

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Der BMW i3 hebt sich von den anderen BMW-Modellen nicht nur durch den rein elektrischen Antrieb ab, ob er auch alle BMW-Tugenden erfüllt, konnten wir bei einer ersten Ausfahrt testen.

Beim i3 setzt BMW ganz auf Nachhaltigkeit und präsentiert ein kompaktes Elektroauto mit futuristischem Design, neuen Werkstoffen und viel Platz für die Passagiere.

(c) BMW
(c) BMW

Dabei sollen die typischen BMW-Tugenden keinesfalls auf der Strecke bleiben, der i3 soll ebenso viel Freude am Fahren bieten, wie seine mit fossilen Treibstoffen betriebenen Brüder.

Optisch sticht der 399,9 cm lange i3 aus der breiten Masse hervor. Während die Front durch die berühmte Niere noch eindeutig als BMW zu erkennen ist, tut man sich beim Rest etwas schwer, den i3 als waschechten BMW auszumachen.

Die Seitenlinie wird geprägt von vielen Sicken und optischen Spielereien, und auch das Heck wirkt sehr futuristisch. Neu ist auch die Kombination aus Aluminium und CFK, die bei Crashtests die gleiche Sicherheit bietet wie herkömmliche Materialien, jedoch wesentlich leichter ist.

(c) BMW
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Der hohe Aufbau bringt wiederum viel Platz für die Passagiere, und auch die hinteren Türen öffnen für einen noch besseren Zugang zum Fond gegenläufig.

So wird der Einstieg deutlich erleichtert, und für ein Auto seiner Größe bietet der i3 auch wirklich viel Platz.

Dabei folgt auch der Innenraum ebenfalls einer ganz neuen Philosophie und präsentiert sich aus einem Mix aus Recycling-Materialien, Leder und moderner Kommunikationstechnologie.

Die Armaturenlandschaft besteht aus einem digitalen Tacho vor dem Fahrer und einem großen Info-Display in der Mitte. Eine große Frontscheibe und die sehr luftige Gestaltung der Armatureneinheit vermitteln ein nochmals besseres Raumgefühl.

(c) BMW
(c) BMW

Neu ist auch der Automatikwählhebel, der auch den Start/Stopp-Knopf beheimatet und direkt oberhalb des Scheibenwischerhebels untergebracht ist.

Trotz vieler Funktionen findet man sich auf Anhieb zurecht, und Fahrer und Beifahrer können sich auch über viele Ablagen und Getränkehalter freuen. Im Fond ist das Platzverhältnis der Klasse entsprechend und durchaus auch für weitere Strecken akzeptabel. Das Kofferraumvolumen ist mit 225 Liter Fassungsvermögen ebenfalls im Schnitt der Klasse zu finden.

Auch wenn die Recylingmaterialien im Innenraum etwas gewöhnungsbedürftig sind, so vermittelt der i3 einen sehr wohnlichen Eindruck und gefällt mit seinem innovativen Design auf Anhieb sehr gut.

(c) BMW
(c) BMW

Bei der Entwicklung hatten die Techniker die Möglichkeit, mit einem weißen Blatt Papier zu beginnen und mussten sich an keine Konventionen halten, was man auch am Endprodukt sehr gut sieht. Dabei überwiegen hier wirklich die positiven Eindrücke, lediglich Kleinigkeiten wären in der Praxis bei konventioneller Bauweise etwas praktischer, wie etwa der Griff zum Zuziehen der Türen, der knapp unter der Fensterkante und weit vorne zu finden ist.

Einzige Vorgabe für die Techniker war, dass der neue i3 die gleiche Fahrfreude bieten muss wie die anderen BMW-Fahrzeuge. Wer jetzt bei dieser Ansage und dem Blick auf den i3 Schmunzeln muss, der sollte sich nicht täuschen.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Zugegeben, die schmalen 155er Reifen mit 19“-Alufelgen wirken bei eingeschlagenen Rädern etwas komisch, aber im Fahrbetrieb zeigt sich der i3 dann als waschechter BMW.

Der Elektromotor verfügt über eine Leistung von 170 PS (125 kW) und ein maximales Drehmoment von 250 Nm, welches gleich zum Start bereit steht. So sprintet der i3 in nur 7,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, wobei gerade die ersten 50 km/h so schnell zur Verfügung stehen, dass selbst stärke Benziner oder Diesel nicht mithalten können.

Trotz der schmalen Reifen liegt der i3 dann auch sehr gut auf der Straße und vermittelt noch einen guten Kontakt zur Fahrbahn. Sein extrem kleiner Wendekreis macht ihn dann auch in der Stadt zu einem äußerst agilen Gefährt, welches sich selbst in engste Parklücken mit Leichtigkeit dirigieren lässt.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 150 km/h limitiert, und selbst bei Autobahntempo bleiben die Insassen von Motor-, Wind-, und Abrollgeräuschen verschont. So machen auch längere Etappen Spaß, wobei die Reichweite beim i3 natürlich ebenso eingeschränkt ist wie bei anderen Elektroautos.

Im Comfort-Modus kommt man bis zu 160 Kilometer weit, wer den Eco-Modus wählt, kann bis zu 200 Kilometer absolvieren. Auf Wunsch gibt es auch einen Range Extender.

Der 34 PS (25 kW) starke Benzinmotor sorgt mit seinem 9 Liter-Tank für eine zusätzliche Reichweite von rund 150 Kilometer, im Schnitt kann man im Eco-Modus dann rund 340 Kilometer am Stück zurücklegen, ohne dass der i3 an die Ladestation muss.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Mit dem extra für den i3 angepassten BMW ConnectedDrive bieten die Bayern dabei ein sehr ausgeklügeltes Informationssystem über mögliche Reichweite und Alternativen an. Die Berechnung der Reichweite erfolgt durch Einbeziehung der gewählten Fahrstrecke und Fahrweise und berücksichtigt auch Steigungen, Verkehrsbehinderungen und das Wetter, welches ebenfalls großen Einfluss auf die mögliche Reichweite hat.

Sollte das gewählte Ziel nicht mehr mit der vorhandenen Batterieladung erreichbar sein, dann sucht das Navi nach einer geeigneten Ladestation und einer weiteren Verbindung mit Bus und Bahn. Die Daten werden dann vom Navi aufs Smartphone gesendet, wo der Besitzer auch den aktuellen Ladestatus abrufen kann und auch prüfen kann, wie ökonomisch seine bisherige Fahrweise war.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Zudem können via Smartphone-App auch das Auto auf- und zugesperrt sowie das Licht oder die Klimatisierung angeschaltet werden.

An einer normalen Haushaltssteckdose kann der i3 in rund 8 Stunden aufgeladen werden, bei Schnellladestationen stehen bereits nach 30 Minuten rund 80 Prozent der Batterieleistung zur Verfügung.

Auch preislich zeigt sich der BMW i3 in einer Region, die durchaus mit einem gut ausgestatteten BMW 1er vergleichbar ist. Die reine Elektroversion kommt auf 35.700,- Euro, der i3 mit Range Extender dann auf 40.400,- Euro.

(c) BMW
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Der i3 bietet zudem auch günstigere Wartungskosten, und der Strompreis liegt ebenfalls weit unter den Kosten für Benzin oder Diesel.

In vernünftigen Städten, wie zum Beispiel Amsterdam, wo wir den i3 gefahren sind, gibt es für Elektroauto-Besitzer auch viele Vorteile, wie etwa das gratis Parken oder steuerliche Vergünstigungen. Hier könnte sich Wien mal wieder eine große Scheibe von Amsterdam abschneiden, wo trotz der Grünen in der Stadtregierung keinerlei Anreize für saubere Elektroautos wie den i3 vorhanden sind.

Mit dem i3 hat BMW aber auf jeden Fall gezeigt, dass ein Elektroauto trotz komplett neuer Philosophie und Gestaltung dennoch ein echter BMW sein kann und wie ökologisch vernünftig auch die automobile Zukunft aussehen kann.

Bildergalerie: BMW i3 – Fahrbericht
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