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ARBÖ: Bei Hitze kühlen Kopf bewahren

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Sommerliche Hitze bereitet Autofahrern mitunter große Probleme. Der ARBÖ gibt jetzt Tipps für Autofahren im Sommer.

Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad kann sich der Innenraum eines in der Sonne geparkten Fahrzeugs binnen 45 Minuten auf mehr als 70 Grad aufheizen. Für im Auto zurückgelassene Kinder oder auch Haustiere können solche Temperaturen bereits nach zehn Minuten lebensbedrohend sein!

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Ein geöffnetes Seitenfenster reicht nicht, um genug Luft zirkulieren zu lassen. Auch das Abstellen im Schatten verhindert Überhitzung nicht, da die Sonne wandert. Die Gefahr wird immer wieder massiv unterschätzt, vor allem auch, wenn ein Kind am Rücksitz friedlich schläft und Eltern nur scheinbar kurze Erledigungen haben. „Abhängig von der Höhe der Außentemperatur und der Aufenthaltsdauer kann es insbesondere für Kinder und alte Menschen nach nur wenigen Minuten zu gravierenden Kreislaufproblemen kommen. Ein Hitzschlag ist ein lebensbedrohlicher Notfall!“, informiert Jürgen Grassl, Bundesschulungsleiter des Samariterbund Österreich.

Oft ist es nur aufmerksamen Passanten zu verdanken, dass Kinder aus brütend heißen Fahrzeugen gerettet werden. Rechtlich ist in einem solchen Fall übrigens jedermann verpflichtet, einzugreifen. „Wenn jemand bemerkt, dass ein Kind gefährdet ist (z.B. schreien, erbrechen, kollabieren), ist jeder zur Hilfeleistung verpflichtet“, erklärt ARBÖ-Rechtsexperte Gerald Hufnagel. Eine Autoscheibe einzuschlagen hat kein juristisches Nachspiel, sondern ist als „rechtfertigender bzw. entschuldigender Notstand“ in diesem Fall erlaubt. „Hier wird eine Güterabwägung getroffen, Auto oder Leben.

Natürlich geht das Leben vor. Um Leben zu retten, darf ich Dinge zerstören. Das ist so ähnlich wie Handeln in Notwehr. Passanten sind verpflichtet, Abhilfe zu schaffen und einzuschreiten“, sagt Hufnagel. Und zwar, noch bevor die Polizei gerufen wird.

Brütende Hitze kann das Fahren beeinträchtigen. Als optimale Temperatur im Autoinnenraum gelten 21 bis 23 Grad. Ab 24 Grad kann es bereits zu vermindertem Reaktionsvermögen, Aufmerksamkeitsdefiziten und mehr Stress kommen, das Unfallrisiko steigt. Zu stark sollte das Fahrzeug jedoch auch nicht abgekühlt werden, da „Polartemperaturen“ ebenfalls den Kreislauf belasten.

Anbei einige ARBÖ-Verhaltensregeln, um bei „Hitze“ gut durch den Sommer zu kommen:

  • Unbedingt ausreichend trinken (mindestens zwei Liter alkoholfreie Getränke wie Säfte, Mineralwasser oder Tee), denn bei Hitze verliert der Körper durch das Schwitzen innerhalb von nur einer Stunde bis zu drei Liter Flüssigkeit.
  • Fettige, üppige Mahlzeiten vermeiden. Sie belasten den Körper und machen müde.
  • Mehr Pausen einlegen, Beine vertreten, für Abkühlung sorgen.
  • Leichte, luftige Kleidung tragen
  • Wenn möglich, Fahrten in der Mittagshitze vermeiden, besser morgens oder abends fahren
  • Rechtzeitig Klimaanlage checken – eine Wartung sollte alle zwei Jahre durchgeführt werden (z.B. in den ARBÖ-Prüfzentren). Klimaanlage jedoch nicht zu sehr runterkühlen, auch das belastet den Kreislauf. Der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur sollte nicht mehr als sechs Grad betragen.
  • Batterien überprüfen – Hitze setzt ihnen ebenso zu wie Kälte.
  • Längere Aufenthalte im parkendem Auto vermeiden.
  • Eine Sonnenschutzblende aus Karton, die unter die innere Windschutzscheibe gelegt wird, bewirkt einen „Hitzeverlust“ im Fahrzeuginneren von bis zu 25 Grad Celsius.
  • Silberbeschichtete Matten, die außen auf die Windschutzscheibe gelegt werden, reflektieren die Hitze und die Windschutzscheibe erwärmt sich nicht so stark.
  • Heruntergeklappte Sonnenblenden minimieren die Einstrahlung auf das Armaturenbrett.
  • Kindersitze mit Tuch abdecken. Direkte Sonneneinstrahlung kann den Bezugsstoff aufheizen. Sicherheitshalber mit der Hand die Temperatur überprüfen, bevor das Kinder reingesetzt wird.
  • Vor dem Einsteigen alle Fahrzeugtüren öffnen und kurz durchziehen lassen.

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