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Toyota Proace Max Prowork L3H2 im Test

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Mit dem Proace Max betritt Toyota die Bühne der großen Transporter – ein Segment, das in jüngster Vergangenheit etwas ausgedünnt wirkte, aber nach wie vor stark nachgefragt wird.

Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim
Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim

Unser Testfahrzeug, ein Proace Max in der Karosserievariante L3H2 mit der Ausstattungslinie „Prowork“, basiert wie seine Konzernverwandten auf der bekannten Stellantis-Architektur. Der Unterschied liegt im Detail – und im Anspruch, den Toyota an Verarbeitung und Ausstattung stellt. Das Resultat: ein Nutzfahrzeug, das vieles richtig macht, aber nicht frei von Schwächen ist.

Optisch bleibt der Proace Max nüchtern, aber zweckmäßig. Die klar gezeichnete Front verzichtet auf übertriebene Formspielereien und gibt sich betont sachlich. Schutzleisten, stählerne 16-Zoll-Räder und ein insgesamt stimmiger Aufbau unterstreichen den Arbeitscharakter.

Die Lackierung „Silver Shadow Metallic“ bringt dabei einen Hauch von Eleganz ins Spiel – ausreichend, um nicht langweilig zu wirken. Die Dimensionen des L3H2 sind eindrucksvoll, und wer es noch größer braucht, kann zur L4H3-Variante greifen, die ein Ladevolumen von bis zu 17 Kubikmetern bietet – ein Wert, den nicht viele Hersteller aktuell noch anbieten.

Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim
Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim

Im Innenraum setzt sich dieser Eindruck fort. Das Cockpit ist aufgeräumt, funktional und wirkt – gemessen an der Fahrzeugklasse – hochwertig. Kein überflüssiger Zierrat, dafür griffige Materialien, solide Verarbeitungsqualität und viele Ablagen.

Positiv hervorzuheben ist die elektrische Verstellbarkeit aller vier Außenspiegelzonen, inklusive der unteren Nah- und Weitwinkelspiegel – ein Detail, das in der Praxis nicht nur Komfort, sondern auch zusätzliche Sicherheit bringt. Die erhöhte Sitzposition sorgt für gute Übersicht, wenn auch die hohe Gürtellinie bei präzisem Rangieren gelegentlich den Blickkontakt zum Umfeld erschwert.

Zur Serienausstattung in der „Prowork“-Version gehören LED-Scheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion, ein digitales Kombiinstrument, Parksensoren vorne und hinten, Rückfahrkamera und Klimaanlage.

Robuster Laderaum im Toyota Proace Max

Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim
Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim

Ergänzt wurde unser Testwagen durch einen Laderaumausbau des Anbieters Würth, der durch seine robuste Ausführung und praxisgerechte Gestaltung positiv auffällt. Seitenverkleidungen, LED-Beleuchtung und ein rutschfester Boden sorgen für Langlebigkeit im Alltag. Auch wenn der Ausbau nicht üppig wirkt, punktet er mit Zweckmäßigkeit und Handwerksqualität.

Der Antrieb erfolgt über einen 2,2-Liter-Diesel mit 140 PS, gekoppelt an ein manuelles 6-Gang-Getriebe. Das maximale Drehmoment von 350 Nm liegt früh an und sorgt für ausreichenden Vortrieb, selbst bei voller Beladung.

Die Schaltung arbeitet präzise, wenn auch mit leicht hakeliger Tendenz im kalten Zustand. Der Motor läuft kultiviert, bleibt jedoch akustisch stets präsent – besonders unter Last. Die Abstimmung ist klar auf Robustheit ausgelegt, weniger auf Komfort. Wer häufig auf Langstrecken unterwegs ist, wird den fehlenden Schwingsitz ebenso vermissen wie adaptives Fahrwerk.

Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim
Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim

Positiv zu vermerken ist die solide Fahrwerksabstimmung: Beladen wie unbeladen wirkt der Proace Max stets stabil, ohne dabei unkomfortabel zu sein. Die Lenkung ist ausreichend direkt, die Bremsen greifen kräftig, wenn auch etwas giftig im kalten Zustand.

Das Fahrzeug punktet mit bis zu drei Tonnen Anhängelast, was den Einsatzbereich deutlich erweitert.

Der kombinierte Verbrauch lag im Test bei durchschnittlich 9,5 Litern pro 100 Kilometern. Das ist für ein Fahrzeug dieser Größe akzeptabel, aber angesichts moderner Dieselmotoren mitunter etwas durstig.

Auch eine E-Variante steht zur Wahl

Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim
Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim

Interessant ist der Blick auf die elektrische Alternative: Toyota bietet den Proace Max auch als vollelektrische Version mit einem 110-kWh-Akku an. Die technischen Daten lassen auf praxistaugliche Reichweiten schließen, vor allem im Stadtverkehr.

Dabei bleibt das Ladevolumen vollständig erhalten, was ihn auch für Umstiegswillige attraktiv macht. Bei der Schnellladung ist der Stromer mit bis zu 150 kW dabei – ausreichend, wenn auch nicht mehr auf Höhe der dynamischsten Wettbewerber.

Beim Preis zeigt sich jedoch eine Schwachstelle. Unser Testwagen kam inklusive Sonderausstattung auf rund 60.230 Euro brutto. In Anbetracht der Ausstattung und Verarbeitung ein nicht vollkommen überzogener Betrag, allerdings trübt die hohe NoVA das Bild erheblich.

Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim
Toyota Proace Max Prowork L3H2 (c) Kyrillos Ibrahim

Fazit: Der Toyota Proace Max Prowork ist ein durchdachtes Arbeitsgerät mit vielen Qualitäten, aber nicht ohne Schwächen. Verarbeitung, Ausstattung und Raumangebot überzeugen, ebenso die Variantenvielfalt.

Doch Komfortfeatures wie Schwingsitz oder adaptive Dämpfer fehlen ebenso wie eine stufenlos einstellbare Mittelkonsole oder moderne Assistenzsysteme. Der Verbrauch liegt im erwartbaren Bereich, die elektrische Alternative ist ein zukunftsweisender Schritt.

Wer ein robustes, funktionales Fahrzeug mit großem Ladevolumen sucht, findet hier eine zuverlässige Lösung – allerdings zu einem Preis, der angesichts der Steuerlast schwer zu schlucken ist. Toyota hat hier ein solides Paket geschnürt – ohne große Überraschungen, aber mit Substanz.

Was uns gefällt:

Optik, Verbrauch, Verarbeitung

Was uns nicht gefällt:

Preis

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 2

Ausstattung Komfort: 2

Verbrauch: 2

Fahrleistung: 2

Fahrverhalten: 2

Verarbeitung: 2

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2

Platzangebot Rückbank: /

Kofferraum: 1-2

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 2

Weitere Infos unter www.toyota.at

Technische Daten Toyota Proace Max Prowork L3H2

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 58.772,80
Testwagenpreis mit Extras: 60.230,14
davon Steuern 14.944,32
Technische Daten
Zylinder 4
Hubraum in ccm 2.184
Leistung PS/KW 140/103
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 350/3.500
Getriebe 6-Gang-Schaltgetriebe
Antriebsart Frontantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. k.A.
Höchstgeschwindigkeit in km/h 153
Durchschnittsverbrauch in Liter 8,7
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 214
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 612,7
Breite in cm 205,0
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 252,2
Radstand in cm 403,5
Kofferraumvolumen in Liter 13.000
Tankinhalt in Liter 90
Leergewicht in kg 2.147
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 3.500
Max. Zuladung in kg 1.278

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