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Abzocke an der Ladesäule

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Wer sein Elektroauto an öffentlichen Ladesäulen lädt, erlebt so seine Wunder, aber vor allem auch eine ganz besonders dreiste Art der Abzocke.

Angesichts der „Energiekrise“ und den daraus resultierenden Strompreisen knallen bei Wien Energie und Co. wohl schon seit Monaten die Champagnerkorken, wenn man sich die Rekordgewinne der Energieversorger anschaut.

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(c) Stefan Gruber

Aber nicht nur die völlig überteuerten Strompreise geben den Kunden Grund zum Klagen, Elektroautofahrer müssen auch noch mit einer besonders dreisten Art der Abzocke leben, wie wir bei einem unserer Tests jetzt errechnet haben.

Wir haben bei winterlichen Temperaturen unser Elektro-Testfahrzeug an einer Wien Energie Ladesäule in Ebreichsdorf aufgeladen und dabei eine böse Überraschung erlebt. Die total versiffte Ladesäule, die wohl seit mehreren Jahren schon kein Putzteam mehr gesehen hat, ist dabei noch das kleinste Übel geblieben.

Der große Schreck ist gekommen, als wir nach rund 34 Minuten an der 50 kW-Ladesäule zu unserem Auto zurückgekehrt sind und bemerkt haben, dass wir in dieser Zeit lediglich 7,8 kWh statt über 25 kWh geladen haben.

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(c) Stefan Gruber

Die Ladeleistung hat somit gerade einmal knapp die 11 kW-Ladesäule geschlagen, aber es werden natürlich die deutlich höheren Kosten für die 50 kW-Ladesäule berechnet.

Statt 0,075 Euro pro Minute an der 11 KW-Ladesäule sind an der 50 kW-Steckdose immerhin 0,388 Euro pro Minute fällig (Tarif Wien Energie Tanke Start lt. Homepage am 13.2.2022), auch wenn man gerade einmal eine Ladeleistung von 12,2 kW hat.

Der Preis für die von uns geladenen 7,8 kWh liegt damit bei 13,192 Euro,  in Bezug auf den von unserem Testfahrzeug errechneten Stromverbrauch pro 100 Kilometer kommen wir damit gerade einmal 27,85 Kilometer weit.

Für 100 Kilometer Fahrtstrecke wären somit 47,36 Euro an der Wien Energie Ladesäule fällig. Um das gleiche Geld kann man ein Auto mit Verbrennungsmotor bewegen, welches sich bei einem Benzinpreis von 2,- Euro über 23 Liter pro 100 Kilometern gönnt.

Kein Wunder also, dass die Energieversorger Mega-Gewinne machen, wenn man sich diesen Strompreis anschaut.

Es bleibt die große Frage, warum nicht nach kWh sondern nach Zeit abgerechnet wird? Und auch die EU, die sonst mit ihrer Reglementierungswut von der Bananenkrümmung bis zur Leistung vom Staubsauger alles reglementiert, hat hier noch nichts getan, um dieser Mega-Abzocke ein Ende zu bereiten.

Auf jeden Fall beweist diese Erfahrung einmal mehr, dass es einer gewissen Leidensfähigkeit bedarf, um ein Elektroauto zu bewegen.

Bildergalerie: Abzocke an der Ladesäule
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