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Zeitreise: MG TA von 1936

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Heute führt uns die Zeitreise nach England ins Jahr 1936 und zum MG TA, der eine neue Ära eingeläutet hat.

Im England der 1930er Jahre war die Welt im Wandel. Während sich Europa zunehmend auf düstere politische Zeiten zubewegte, erlebte die britische Automobilindustrie eine ihrer kreativsten Phasen.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

In den Werkshallen von MG in Abingdon begann man 1936 mit der Produktion eines Fahrzeugs, das nicht nur als technischer Fortschritt galt, sondern bald schon zum Inbegriff des britischen Roadsters werden sollte – der MG TA.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

Die Marke MG, kurz für Morris Garages, hatte sich in den Jahren zuvor mit sportlichen Kleinwagen einen Namen gemacht. Doch der MG TA markierte einen entscheidenden Neuanfang. Er war der erste Vertreter der sogenannten T-Serie, die MGs Philosophie von sportlichem Fahrvergnügen zu erschwinglichen Preisen in eine neue Ära führen sollte.

Weiterentwicklung des MG PB Midget

Der MG TA wurde als Nachfolger des MG PB Midget konzipiert. Im Vergleich zum filigranen Vorgänger präsentierte sich der neue Roadster mit einem breiteren Fahrwerk, das dem Wagen eine deutlich verbesserte Straßenlage verlieh. Die Karosserie war länger und bot mehr Platz für Fahrer und Beifahrer, wodurch der MG TA nicht nur sportlich, sondern auch alltagstauglicher wurde.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

Unter der Haube arbeitete ein Vierzylinder-Motor mit einer Leistung von 50 PS. Ursprünglich entstammte der Motor dem Wolseley Ten, wurde jedoch von den MG-Ingenieuren überarbeitet und mit einem neuen Zylinderkopf ausgestattet. Trotz seiner relativ bescheidenen Leistung ermöglichte der Motor dank des geringen Gewichts des Fahrzeugs eine respektable Höchstgeschwindigkeit von etwa 120 Kilometern pro Stunde. Für die damalige Zeit war das beachtlich und verlieh dem TA den Ruf eines ernstzunehmenden Sportwagens.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

Besonders stolz war man bei MG auf das neu konstruierte Fahrwerk. Die Vorderachse war mit einer Querblattfeder versehen, während hinten halbelliptische Federn zum Einsatz kamen. Das Resultat war ein komfortables, aber dennoch sportliches Fahrverhalten, das vielen britischen Straßenverhältnissen gewachsen war. Die Lenkung reagierte direkt und vermittelte dem Fahrer ein präzises Gefühl für die Straße. Die mechanischen Trommelbremsen an allen vier Rädern verlangten zwar nach kräftigem Pedaldruck, waren aber für die damalige Zeit absolut üblich und wirkungsvoll.

Klassische Linienführung

Die Karosserieform des MG TA folgte klassischen Roadster-Linien. Die langgezogene Motorhaube, die freistehenden Scheinwerfer und die nach hinten abfallende Heckpartie verliehen dem Wagen eine elegante, sportliche Silhouette. Die Türen waren hinten angeschlagen, was den Einstieg in den engen Innenraum erleichterte. Im Cockpit herrschte britische Nüchternheit: Zwei Sitze, ein schlichtes Armaturenbrett mit zentralen Instrumenten und ein großes Lenkrad bestimmten das Bild. Was dem MG TA an Luxus fehlte, machte er mit Charme und Fahrspaß mehr als wett.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

Der Wagen war von Beginn an ein Erfolg. Zwischen 1936 und 1939 wurden rund dreitausend Exemplare gebaut. Ein Teil davon ging in den Export, insbesondere in die Vereinigten Staaten. Dort traf der kleine Brite auf eine begeisterte Fangemeinde, die seine Mischung aus Exotik, Sportlichkeit und erschwinglichem Preis schätzte. Viele amerikanische Käufer sahen im MG TA den Inbegriff eines europäischen Sportwagens, der sich deutlich von den großen, schweren Fahrzeugen auf dem heimischen Markt unterschied.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

Während seiner kurzen Produktionszeit erlebte der MG TA mehrere kleinere Änderungen. So wurde etwa das Getriebe verbessert, um Schaltvorgänge zu erleichtern, und einige Karosseriedetails wurden angepasst. Die grundlegende Konstruktion blieb jedoch unverändert. Der Erfolg des TA legte das Fundament für die weitere Entwicklung der T-Serie, aus der später Modelle wie der TB, der TC und schließlich der TD hervorgingen.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

Heute ist der MG TA ein begehrter Klassiker unter Oldtimerliebhabern. Seine klare Linienführung, seine einfache, aber solide Technik und seine bedeutende Rolle in der britischen Automobilgeschichte machen ihn zu einem der charaktervollsten Fahrzeuge seiner Zeit.

Begehrtes Vorkriegsmodell

Sammler schätzen ihn nicht nur wegen seiner Seltenheit, sondern auch wegen des unvergleichlichen Fahrerlebnisses, das er bietet. Der unverfälschte Klang des Motors, die unmittelbare Reaktion der Lenkung und das Gefühl, Teil eines mechanischen Ganzen zu sein, lassen jede Fahrt im MG TA zu einer Reise in die Vergangenheit werden.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

Doch der MG TA ist mehr als nur ein nostalgisches Stück Blech. Er steht sinnbildlich für eine Ära des Aufbruchs, in der Technik und Leidenschaft Hand in Hand gingen. In seiner bescheidenen Erscheinung steckt der Geist britischer Ingenieurskunst, der Wille zur Innovation und die Freude an der Bewegung. Seine Geschichte beginnt im Jahr 1936, aber sein Erbe reicht weit darüber hinaus. Der MG TA hat sich seinen Platz in der Automobilgeschichte redlich verdient – nicht durch Größe oder Macht, sondern durch Charakter, Stil und eine Prise britischen Charmes.

MG TA (c) Stefan Gruber
MG TA (c) Stefan Gruber

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