Unsere heutige Zeitreise führt uns ins Jahr 1954 zum Jaguar XK 140, der heute zu den gesuchten Klassikern zählt.
Mitte der 1950er Jahre befand sich die britische Automobilindustrie auf einem ihrer glanzvollsten Höhepunkte. Jaguar hatte sich bereits mit dem XK 120 einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert.

Dieses Modell war nicht nur für seine elegante Linienführung berühmt, sondern auch für die Tatsache, dass es bei seiner Vorstellung 1948 der schnellste Serienwagen der Welt war. Doch die Zeit blieb nicht stehen, und die Konkurrenz schlief nicht. 1954 brachte Jaguar deshalb den Nachfolger auf den Markt, den XK 140. Das Modelljahr 1956 gilt dabei als eines der ausgereiftesten und schönsten dieser Baureihe.

Der XK 140 behielt das Grundkonzept seines Vorgängers bei, doch er war in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt worden. Das Herzstück blieb der bekannte Reihensechszylinder mit 3,4 Litern Hubraum, dessen doppelter obenliegender Nockenwellenantrieb damals modernste Technik darstellte. In der Standardausführung leistete der Motor rund 190 PS, in der SE Version – für Special Equipment – waren es sogar etwa 210 PS. Damit erreichte der Wagen je nach Übersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 200 Kilometern pro Stunde, eine Zahl, die Mitte der 1950er Jahre pure Faszination auslöste.
Auch optisch eine Weiterentwicklung des XK 120
Optisch wirkte der XK 140 wie eine gelungene Evolution seines Vorgängers. Die Karosserie behielt die fließenden Linien und die langgezogene Motorhaube bei, doch die Stoßfänger waren nun massiver und mit Gummileisten versehen, um im Alltag besser vor Beschädigungen zu schützen.

Der Kühlergrill blieb ein zentrales Gestaltungselement, erhielt jedoch eine dezentere Einfassung. Auch die Position des Motors wurde leicht verändert, um im Innenraum mehr Platz zu schaffen. Dies führte zu einer veränderten Sitzposition, die mehr Komfort bot, besonders für größere Fahrer.

Der Innenraum spiegelte den Anspruch von Jaguar wider, Sportlichkeit mit Luxus zu verbinden. Hochwertiges Leder, edle Hölzer und fein verarbeitete Details prägten das Ambiente. Die Instrumente waren klar ablesbar und in der Mitte des Armaturenbretts angeordnet.
Auch der Zugang zum Fahrzeug wurde erleichtert, da die Türen nun weiter öffneten und die Pedalerie besser angeordnet war. All dies machte den XK 140 zu einem Gran Turismo im besten Sinne, der sowohl für sportliche Ausfahrten als auch für lange Reisen geeignet war.

Besonders begehrt war der XK 140 in seiner offenen Form. Jaguar bot drei Karosserievarianten an: den Roadster, den Drophead Coupé mit gefüttertem Stoffverdeck und den geschlossenen Fixed Head Coupé. Das Modelljahr 1956 brachte kleine Detailverbesserungen in der Verarbeitung und bei der Ausstattung. Gerade die Drophead-Version verband das offene Fahrgefühl mit dem Komfort eines vollwertigen Verdecks und Seitenscheiben, was sie für viele Käufer besonders attraktiv machte.
Heute ein Sammlerstück
Auf internationalen Märkten, insbesondere in den Vereinigten Staaten, fand der XK 140 großen Anklang. Dort schätzte man seine Kombination aus britischem Stil und beeindruckender Leistung. In den USA war er ein Symbol für sportlichen Luxus und galt als ernstzunehmende Alternative zu italienischen und deutschen Sportwagen jener Zeit. Viele Fahrzeuge wurden direkt über den Atlantik exportiert, was dem Modell zu einem hohen Bekanntheitsgrad verhalf.

Im Motorsport wurde der XK 140 zwar nicht so berühmt wie sein Vorgänger XK 120 oder sein Nachfolger XK 150, doch er nahm an zahlreichen Rallyes und Langstreckenrennen teil. Er bewies dabei eine beeindruckende Zuverlässigkeit und Stabilität, die ihn für ambitionierte Privatfahrer interessant machte. In der Tradition von Jaguar spiegelte er den Anspruch wider, Renntechnik in straßentaugliche Fahrzeuge zu übertragen.
Heute gilt der Jaguar XK 140 als einer der stilvollsten Sportwagen der 1950er Jahre. Sammler schätzen besonders die Ausgewogenheit zwischen klassischem Design, technischem Fortschritt und Fahrbarkeit. Ein gut erhaltener Wagen aus dem Jahr 1956 ist nicht nur ein optischer Genuss, sondern auch ein fahraktives Erlebnis.

Das sonore Brummen des Reihensechszylinders, die direkte Lenkung und das Gefühl, in einer Epoche unterwegs zu sein, in der Handwerkskunst und Ingenieurskunst eine enge Verbindung eingingen, machen jede Fahrt zu etwas Besonderem.
In der Rückschau steht der XK 140 für eine Zeit des Aufbruchs. Er verkörpert eine Ära, in der britische Sportwagen auf der ganzen Welt Beachtung fanden. Seine geschwungenen Formen, die kraftvolle Technik und die luxuriöse Ausstattung erzählen eine Geschichte von Stil und Leidenschaft. Der Jahrgang 1956 ist dabei besonders interessant, weil er die Reifephase dieses Modells markiert.

Wer heute vor einem solchen Wagen steht, sieht nicht nur ein Stück Automobiltechnik, sondern ein rollendes Kunstwerk, das die Eleganz und den sportlichen Ehrgeiz seiner Zeit immer noch ausstrahlt.
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