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MG Cyberster GT im Test

Mit dem Cyberster weckt MG wieder Emotionen und kehrt zu den Wurzeln der Marke zurück. Ob er auch restlos begeistern kann, verraten wir im Test.

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Im Jahr 1923 wurde MG als „Morris Garages“ gegründet und machte sich schnell einen Namen für kleine sportliche offene Fahrzeuge. Vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren erfreuten sich die keinen Roadster auch am Festland großer Beliebtheit.

Seit 2006 gehört MG zum chinesischen SAIC Motor-Konzern, mit dem neuen Cyberster haben die Chinesen aber zum ersten Mal wieder an die Wurzeln der Marke gedacht und Mut bewiesen.

Erstmals hat man im Jahr 2021 ein Concept Car im Stil des heutigen Cyberster vorgestellt, die Serienversion ist 2023 präsentiert worden. Ende letzten Jahres war es dann soweit, und der Cyberster ist auch nach Österreich gekommen.

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Überraschend dabei ist, dass sich das Fahrzeug vom Concept Car zur Serie nicht mehr stark verändert hat, sogar die nach oben schwingenden elektrischen Scherentüren, die meist am Weg in die Serie verloren gehen, haben es ins Serienmodell geschafft.

So ist der Cyberster auch ein absoluter Eyecatcher, vor allem wenn man ihn in der Inca Yellow-Lackierung unseres Testfahrzeugs wählt. Kaum ein anderes Auto hat die Blicke von Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern in letzter Zeit so stark angezogen wie der elektrische Roadster.

Das absolute Highlight ist aber wenn man die Türen öffnet, dann öffnen sich auch die Augen der Passanten sehr weit, und man kann das „Wow“, welches ihnen über die Lippen kommt, meist sogar noch in einigen Metern Entfernung hören.

Modernes und hochwertiges Cockpit im MG Cyberster

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Der reinrassige Roadster kann aber nicht nur mit der Außenoptik überzeugen, auch der Innenraum zeigt sich in einem einmaligen Look. Auch hier haben die Designer den Kreis der Vernunft verlassen und etwas Einmaliges geschaffen.

Das Cockpit ist eng um den Fahrer geschwungen und mit insgesamt vier Displays versehen. In der Mitte befindet sich ein 10,25“-Digitaltacho, der von zwei Displays flankiert wird. Links kann man Navi und Audiosystem steuern, rechts die Ladeoptionen und weitere Fahrzeugdetails.

Zusätzlich gibt es auf der Mittelkonsole noch einen weiteren Touchscreen, über den die Klimatisierung und zusätzliche Fahrzeugeinstellungen konfigurierbar sind. Und man kann wirklich viel individualisieren, vom Fahrmodus beim Start, über einen individuellen Fahrmodus bis zur maximalen Öffnung der Türen ist so gut wie alles konfigurierbar.

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Das benötigt natürlich einmal etwas Zeit, hat man aber alle Features mal in Ruhe durchprobiert, findet man sich schnell zurecht.

Auch der Materialmix, die Verarbeitung und die gewählten Materialien können überzeugen und sind in der Premium-Liga angesiedelt. Konkurrenz hat der MG Cyberster zur Zeit ja ohnedies keine, bislang war bis auf MG noch kein anderer Hersteller so mutig ein solches Auto auf die Räder zu stellen.

Auf der Mittelkonsole befinden sich neben dem Touchscreen auch die Wahl der Fahrstufe und die Tasten für die Öffnung/Schließung der Türen und des Verdecks. Letzteres lässt sich sehr schnell öffnen, und man kann in wenigen Sekunden Open-Air-Feeling genießen.

Atemberaubende Fahrleistungen

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Das Platzangebot ist für die zwei Passagiere auch sehr, womit man sich im Cyberster also wirklich auf Anhieb wohl fühlt.

Neben Optik und Luxusfeeling sollte aber natürlich auch der Fahrspaß stimmen, und auch hier sind die Eckdaten am Papier schon mal überzeugend.

Der Cyberster GT wird von zwei E-Motoren mit insgesamt 510 PS (375 kW) angetrieben, das maximale Drehmoment liegt bei 725 Nm.

Schon im normalen Fahrmodus wirkt der offene E-Sportler sehr agil und lässt einen die täglichen Fahrten total entspannt absolvieren. Zum absoluten Spaßmacher wird er aber im Sportmodus bzw. wenn man die rote Super Sport-Taste am Lenkrad drückt.

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Dann werden wirklich alle Systeme auf absoluten Fahrspaß getrimmt, und der Roadster wird zum Supersportler.

Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in der Stadt erreicht man nach 1,5 Sekunden, nach 3,2 Sekunden sind aus dem Stand heraus die 100 km/h auf den Tacho gezaubert.

Damit sprintet der Cyberster schneller von 0 auf 100 km/h als ein Porsche 911 Carrera (3,9 Sekunden) und ist fast so flott wie ein Porsche 911 Turbo (2,9 Sekunden).

Es ist dabei äußerst beeindruckend, mit welcher Souveränität die Leistung auf die Straße gebracht wird, der elektrische Allradantrieb sorgt für beste Verteilung der Kraft, und natürlich passiert dies alles völlig geräuschlos.

Reichweite ist überraschend gut

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Wer es lieber laut möchte, hat die Wahl zwischen Elektroauto-Sound oder Verbrenner-Sound, die man in verschiedenen Lautstärkestufen wählen kann.

Die Höchstgeschwindigkeit ist jedoch auf 200 km/h beschränkt, was in Österreich nicht weiter stören sollte, für deutsche Autofans aber ein Wermutstropfen ist.

Mit der 77 kWh-Batterie soll man dafür bis zu 443 Kilometer schaffen, was auch ein realistischer Wert ist, wenn man nicht gerade im Sportmodus den absoluten Fahrspaß in Dauerschleife genießt.

Obwohl auch hier der Cyberster mehr Sparsamkeit als erwartet zeigt. Wir sind im Schnitt auf 17,5 bis 20,5 kWh pro 100 Kilometern gekommen, was für die gebotene Leistung und den Fahrspaß ein wirklich grandioser Wert ist.

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Die Reichweite lag bei über 400 Kilometern, was ebenfalls für den offenen E-Sportler spricht. Trotz sehr sportlichen Fahrleistungen ist man aber auch wirklich bequem unterwegs und muss weite Autobahnetappen nicht scheuen.

Durch den tiefen Schwerpunkt und den Allradantrieb in Kombination mit einer sehr guten und direkten Lenkung liegt der Cyberster dennoch perfekt auf der Straße, und man freut sich immer auf kurvenreiche Straßen, um die Agilität des Autos bis ins kleinste Detail auszureizen.

Abgerundet wird das Ganze noch durch eine sehr gute Sicherheitsausstattung, die alles beinhaltet, was man derzeit gewohnt ist.

MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber
MG Cyberster GT (c) Stefan Gruber

Die Krönung ist aber der Preis, der reinrassige Spaßmacher kommt, so wie er in den Testfuhrpark gerollt ist, auf einen Preis von 67.490,- Euro. Damit kann man sich fast schon drei MG Cyberster zum Preis eines Porsche 911 Carrera Cabrio (195.533,- Euro Listenpreis) kaufen, und diesen dennoch beim Sprint weit hinter sich lassen.

Der MG Cyberster hat in unserem Test auf jeden Fall mehr als nur überzeugt. Mit diesem Fahrzeug hat es MG geschafft, wirkliche Emotionen zu wecken, und er ist vermutlich das mutigste Auto, das aus China bislang zu uns gekommen ist. Zudem ist er derzeit konkurrenzlos und ein absoluter Preishammer in Bezug auf Ausstattung, Leistung und Fahrspaß.

Was uns gefällt:

Das Design, die Ausstattung, der sportliche Charakter, die sportiven Fahrleistungen, der Antrieb, das Cockpit, die Türen, der Preis, der Mut von MG zu einem solchen Auto

Was uns nicht gefällt:

Die Sitzauflage könnte für große Personen etwas länger sein

Testzeugnis:

Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Kofferraum: 2

Bedienbarkeit: 3

Ablagen: 2

Übersichtlichkeit: 2

Technische Daten MG Cyberster

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 67.490,00
Testwagenpreis mit Extras: 67.490,00
davon Steuern 11.248,33
Technische Daten
Leistung PS/KW 510/375
Max. Drehmoment Nm 725
Getriebe 1 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 3,2
Höchstgeschwindigkeit in km/h 200
Batteriegröße in kWh 77,0
Durchschnittsverbrauch in kWh 19,1
Reichweite lt. Werk in km 443
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 453,5
Breite in cm 191,3
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 132,9
Radstand in cm 269,0
Leergewicht in kg 1.985

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