Der neue Ford Transit Connect zeigt sich als Nutzfahrzeug mit klarer Schwerpunktsetzung. Kein Showmobil, sondern ein Werkzeug auf Rädern – und das mit Ansage.
In der getesteten Ausführung als Grand Kastenwagen Titanium mit 2.0-Liter-EcoBlue-Diesel, 122 PS und 7-Gang-Automatik fährt er dort vor, wo Funktion wichtiger ist als Emotion. Dass dabei Komfort, digitale Helfer und ein Hauch von Modernität nicht zu kurz kommen, überrascht – aber nicht unangenehm.
Optisch bleibt der neue Transit Connect nahe an der VW-DNA, mit der er sich seit dem Generationswechsel die technische Basis teilt. Der kantige Aufbau, die steile Front und das pragmatische Design lassen keinen Zweifel am Einsatzzweck: Laderaum geht vor Lifestyle.
Die Modellvariante Titanium bringt dennoch ein paar optische Zugeständnisse – etwa LED-Scheinwerfer, lackierte Stoßfänger und Alufelgen –, ohne den Nutzfahrzeugcharakter zu verschleiern.
Im Innenraum gibt es keine spektakulären Überraschungen, aber auch keinen Anlass zur Kritik. Die Anmutung ist sachlich, die Verarbeitung solide, die Materialien überwiegend robust. Das zentrale Infotainmentsystem mit 10-Zoll-Touchscreen ist ordentlich ins Armaturenbrett integriert. Die Menüführung ist nachvollziehbar, die Reaktionsgeschwindigkeit gut.
Dass man dabei auf eine übermäßig verspielte Benutzeroberfläche verzichtet, passt zum Charakter des Fahrzeugs. Praktisch sind die vielen Ablagen im gesamten Innenraum. Für Tablet, Werkzeug, Unterlagen oder eine Thermoskanne ist genug Platz vorhanden. Auch das Handschuhfach fällt nicht zu klein aus.
Dank der Ford-typisch klaren Ergonomie bleibt einem die Suche nach versteckten Funktionen erspart. Das digitale Kombiinstrument bietet alle wesentlichen Informationen ohne überladene Spielereien.
Gutes Platzangebot im Ford Transit Connect
Die Geräuschdämmung hat Licht und Schatten: Im Teillastbereich bleibt der 2.0-Liter-Diesel angenehm zurückhaltend, bei Kaltstarts oder kräftiger Beschleunigung ist er deutlich präsent. Wer regelmäßig längere Strecken fährt, sollte bei der Ausstattung auf zusätzliche Dämmoptionen achten, falls verfügbar.
Das Platzangebot ist stimmig. Fahrer und Beifahrer finden eine aufrechte, unverstellte Sitzposition vor. Die Sitze der „Limited“-Ausführung sind schlicht, aber langstreckentauglich. Das Sitzpaket 15 bringt unter anderem eine Lendenwirbelstütze, die auch nach mehreren Stunden spürbar entlastet.
Kopf- und Beinfreiheit passen, auch Menschen jenseits der 1,90 Meter fühlen sich nicht eingezwängt. Die Übersicht ist gut, unterstützt durch die großen Seitenspiegel und den auf Wunsch erhältlichen Parkassistenten. Die Einbindung des Fahrers ist klassisch – kein digitales Cockpit-Experiment, sondern schlicht das, was funktioniert.
Im Fahrbetrieb schlägt sich der Transit Connect souverän. Die 122 PS des 2.0 EcoBlue-Diesels reichen auch für höhere Lasten, die Automatik erledigt ihren Job meist unauffällig. Nur beim Zurückschalten unter Last kommt es gelegentlich zu kleinen Verzögerungen. Dafür bleibt der Motor auch bei voller Beladung gelassen und zieht sauber durch.
Die Lenkung wirkt nicht sportlich, aber präzise genug für den Stadtverkehr. Auf der Autobahn bleibt der Transit stabil, auch Seitenwind bringt ihn kaum aus der Ruhe. Die Federung neigt unbeladen zu etwas Härte, bei typischer Nutzlast legt sich das schnell. Insgesamt vermittelt der Connect ein bodenständiges, vertrauenswürdiges Fahrgefühl – ohne spektakulär zu sein, aber auch ohne unangenehme Überraschungen.
Die Testausstattung beinhaltete das Fahrerassistenz-Paket 5 Plus. Adaptiver Tempomat, Spurhaltewarner, Verkehrszeichenerkennung und Berganfahrhilfe sind mit an Bord. Die LED-Scheinwerfer liefern gute Ausleuchtung, auch bei Regen oder Dunkelheit.
Praktischer Laderaum
Die LED-Rückleuchten sorgen zudem für bessere Sichtbarkeit, was besonders bei nächtlichen Lieferfahrten oder auf Baustellen von Vorteil ist. Die Doppelflügeltüren mit 180°-Scharnieren erweisen sich im Alltag als echter Vorteil. Sie lassen sich problemlos arretieren und erleichtern sowohl das seitliche Rangieren als auch das rückwärtige Beladen.
Der Laderaum ist breit, gut zugänglich und mit seiner niedrigen Kante auch für schwerere Güter praktikabel. Die Verarbeitung im Ladebereich ist zweckmäßig – der Boden stabil, die Seitenverkleidungen könnten aber robuster ausfallen.
An der Ausstattungsliste lässt sich nicht viel kritisieren. Die wichtigsten Komfortmerkmale sind vorhanden, ohne dass man sich durch unzählige Menüs kämpfen muss. Ein beheizbares Lenkrad und Sitzheizung gibt es gegen Aufpreis – angesichts des Einsatzzwecks kein Drama.
USB-Anschlüsse, ein solides Soundsystem und Smartphone-Integration (Apple CarPlay/Android Auto) sind an Bord, allerdings kabelgebunden. Wer viel unterwegs ist, wird die logische Bedienung und die einfache Menüstruktur schätzen.
Beim Preis bewegt sich der Transit Connect im Rahmen des Marktumfelds. In der getesteten Konfiguration liegt der Netto-Listenpreis bei 34.415 Euro, brutto bei 41.298 Euro. Dafür bekommt man einen gut ausgestatteten Transporter mit Automatik, LED-Licht, umfangreichem Assistenzpaket und solider Basistechnik. Die Unterhaltskosten bleiben überschaubar. Der Verbrauch pendelte sich im Test zwischen 6,7 und 7,2 Litern pro 100 Kilometern ein.
Der Ford Transit Connect ist kein Blender, aber ein solider Begleiter mit klaren Qualitäten. Wer ein praktisches Fahrzeug sucht, das sich nicht auf digitale Spielereien verlässt, sondern bei den täglichen Anforderungen zuverlässig liefert, ist hier gut aufgehoben.
Kein Fahrzeug für Prestige, sondern für Arbeit – und das im besten Sinne. Wer weiß, was er braucht, wird beim Transit Connect genau das finden: Nichts Überflüssiges, aber alles Relevante.
Was uns gefällt:
Qualität, Ausstattung
Was uns nicht gefällt:
Motorgeräusch im Kaltstart
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 2
Ausstattung Komfort: 2
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 2
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2
Weitere Infos unter www.ford.at
Fact Box Ford Transit Connect 2.0 EcoBlue A7
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 39.975,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 41.298,00 |
davon Steuern | 7.722,39 |
Technische Daten | |
Zylinder | 4 |
Hubraum in ccm | 1.968 |
Leistung PS/KW | 122/90 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 320 |
Getriebe | 7-Gang-Automatikgetriebe |
Antriebsart | Frontantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 11,4 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 186 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 5,7 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 149 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 485,3 |
Breite in cm | 185,5 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 186,0 |
Radstand in cm | 297,0 |
Kofferraumvolumen in Liter | 3.700 |
Tankinhalt in Liter | 50 |
Leergewicht in kg | 1.603 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.350 |
Max. Zuladung in kg | 747 |