Der Ford Ranger ist in Österreich einer der letzten Vertreter seiner Art, wir haben jetzt die Bärenstarke V6-Version zum Test begrüßt.
Die neue Generation des Ford Ranger zeigt sich optisch von einer sehr bulligen Seite und ist mehr in Richtung des großen Bruders F-150 getrimmt.
In der Wildtrak-Variante hat man ihn zudem mehr in Richtung Offroad-Look verwandelt, was ihm vor allem in der Kombination mit der Cyber Orange Metallic-Lackierung unseres Testautos sehr gut steht.
Unauffällig ist man so natürlich nicht unterwegs, auch wenn in den USA der Ranger zu den kleineren Vertretern der Pick-Up-Liga zählt, so ist er in Österreich doch eine mächtige Erscheinung und sticht aus dem Straßenbild hervor.
Für unseren Test haben wir den Ranger Wildtrak mit dem 3,0-Liter-Ecoblue V6-Dieselmotor kombiniert, eine für das Fahrzeug sicher vorzügliche Wahl.
Leider treiben die hohen Steuern in Österreich den Preis für den Pickup in schwindelerregende Höhen. Ohne Steuern ist der Ranger Wildtrak 3.0 Ecoblue V6 A10 um wohlfeile 53.090,- Euro zu haben, was durchaus ein fairer Preis ist.
Mit Steuern kommt er jedoch auf 80.351,80,- Euro, was schon eine saftige Preiserhöhung darstellt. Zur schon sehr guten Serienausstattung, die unter anderem schon ein Keyless-System, ein Infotainmentsystem mit 12“-Touchscreen, LED-Scheinwerfer und noch vieles mehr beinhaltet, hatten wir auch noch einige Extras an Bord.
Pkw-Feeling im Innenraum des Ford Ranger
Ein Unterbodenschutz auf Wachsbasis, das Audiosystem 106, das Technologie Paket 68, Fensterheber hinten mit Quickdown-Schaltung, das Rad Paket 16, das Komfort Paket 1 und die Cyber Orange Metallic-Lackierung treiben den Endpreis auf 86.247,80 Euro.
Auch wenn der Ranger für den harten Arbeitsalltag konzipiert ist, wirkt er in dieser Ausstattung eher wie ein Luxusliner mit Allrad-Kompetenz.
Der Innenraum zeigt sich nicht nur in einem sehr hochwertigen Look, sondern auch überaus nobel ausgestattet. Die feinen Ledersitze stechen ebenso ins Auge wie die orangen Kontrastnähte an Türen, Schaltknauf, Mittelarmlehne, Lenkrad, Sitzen und Cockpit.
Die Kombination aus 12“-Digitaltacho und 12“-Touchscreen im Hochformat verleiht dem Ranger zudem einen sehr modernen Touch.
Trotz großem Touchscreen bleibt die Klimasteuerung noch getrennt, was sehr praktisch ist. Überhaupt zeigt sich der Ranger bei der Bedienung von einer sehr vorzüglichen Seite, lediglich die Deaktivierung der nervigen Assistenzsysteme erfordert ein paar Klicks zu viel.
Auch das Platzangebot der Doppelkabine kann sich sehen lassen, vor allem Fahrer und Beifahrer finden vorzügliche Raumverhältnisse vor.
Im Fond geht es etwas enger zu, was der Tatsache geschuldet ist, dass auch noch genug Platz für die Ladefläche bleiben muss.
Mit einer Länge von 163,8 cm und einer maximalen Breite von 122,4 cm ist die Ladefläche durchaus geräumig, zudem liegt die Zuladung bei 1.041 Kilogramm.
Tolles Zugfahrzeug
Aber auch als Zugfahrzeug macht der Ranger eine sehr gute Figur, er ist eines der mittlerweile wenigen Autos, die noch bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast schleppen dürfen.
Unter diesen Gesichtspunkten ist der 3.0-Liter-V6-Dieselmotor sicher die passende Wahl für den Ranger, was sich auch in unserem Test gezeigt hat.
Mit einer Leistung von 240 PS (176 kW) und einem maximalen Drehmoment von 600 Nm, welches zwischen 1.750 und 2.250 U/Min bereit steht, hat man stets viel Schubkraft parat.
Der Fahrer kann auch aus verschiedenen Fahrmodi für die Straße und für das Gelände wählen, damit wird der Ranger auf jedes Einsatzgebiet bestens abgestimmt.
Auf der Straße bietet er mit dem V6-Diesel viel Fahrspaß, der Sprint von 0 auf 100 km/h wird in 8,7 Sekunden absolviert. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Ranger bei 180 km/h.
Für ein Auto dieser Klasse ist auch die Geräuschdämmung sehr gut, und man fühlt sich auf der Autobahn bestens aufgehoben. Vor allem da der Ranger sehr komfortabel abgestimmt ist, was ihn auch zum langstreckentauglichen Begleiter macht.
Fein abgestuft zeigte sich auch die 10-Gang-Automatik, die mit sehr schnellen Schaltvorgängen aufwarten kann.
Wer möchte kann auch via Tasten am formvollendeten Schaltknauf die Gänge selbst sortieren. Die Automatik leistet ihre Arbeit aber so gut, dass dieser Wunsch in uns nicht aufgekeimt ist.
Verschiedene Offroad-Modi wählbar
Auf einem Drehregler auf der Konsole zwischen Fahrer und Beifahrer kann man auch zwischen den 2WD- und 4WD-Modi wählen, auch hier bietet der Ranger verschiedene Abstufungen. Es gibt sogar noch ein 100% Sperrdifferenzial hinten.
Gleich daneben befindet sich die Taste für die Offroad-Modi, welche die Traktion für den jeweils gewählten Untergrund perfekt abstimmen.
Auch wenn sich der Ranger auf der Straße wohl fühlt, sein absolutes Lieblingsgebiet ist das Gelände. Hier kann er seine Trümpfe perfekt ausspielen und mit vorzüglichen Offroad-Eigenschaften aufwarten.
Mit einer Watttiefe von 80 cm können auch Wasserdurchfahrten mit einer maximalen Geschwindigkeit von 7 km/h gemeistert werden.
Wie meist bei so großvolumigen Motoren kann man dann auch in der Praxis den Normverbrauch ohne Probleme erreichen. Laut werk soll der Ranger 10,1 Liter pro 100 Kilometern konsumieren, was wir auch ganz genau in unserem Test erreicht haben.
Wer auf den gebotenen Fahrspaß etwas verzichtet, der wird sogar mit unter 10 Litern Verbrauch über die Runden kommen.
Ganz auf Pkw-Niveau angesiedelt ist auch die Sicherheitsausstattung, der Ranger verfügt über viele Assistenzsysteme, bin hin zum adaptiven Tempomat.
In unserem Test hat der Ford Ranger sehr schön gezeigt, dass er zwei Welten perfekt verbindet. Er ist, was Fahrkomfort und Ausstattung betrifft, wie ein luxuriöser Pkw, kann aber auch mit einer Zuladung von über einer Tonne als Nutzfahrzeug gute Dienste leisten.
Als Highlight sind aber seine Offroad-Talente zu sehen, mit denen er zum idealen Begleiter bei jedem Einsatz wird. Es ist kaum zu glauben, wie weit man im harten Gelände mit dem Ranger noch voran kommt. Zudem überzeugt der V6-Diesel mit viel Kraft, einer angenehmen Laufruhe und einem akzeptablen Verbrauch.
Was uns gefällt:
Das Design, die Ausstattung, der Touchscreen, der Fahrkomfort, der Fahrspaß, die Offroad-Fähigkeiten, der 3.0-Liter-V6-Diesel
Was uns nicht gefällt:
Dass viele Schritte notwendig sind, um den Geschwindigkeitswarner zu deaktivieren
Testzeugnis:
Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Laderaum: 2
Bedienbarkeit: 3
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1
Weitere Infos unter www.ford.at
Technische Daten Ford Ranger Wildtrak 3,0 EcoBlue V6 A10
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 80.3251,80 |
Testwagenpreis mit Extras: | 86.247,80 |
davon Steuern | 25.509,91 |
Technische Daten | |
Zylinder | 6 |
Hubraum in ccm | 2.956 |
Leistung PS/KW | 240/177 |
Getriebe | 10 Gang Automatik |
Antriebsart | Allradantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 8,5 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 180 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 10,1 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 265 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 537,0 |
Breite in cm | 194,9 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 188,4 |
Radstand in cm | 327,0 |
Tankinhalt in Liter | 80 |
Leergewicht in kg | 2.283 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 3.350 |
Max. Zuladung in kg | 1.067 |