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Kia EV6 GT-Line Premium AWD im Test

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Er war nie der Lauteste – aber immer einer der Eindrucksvollsten: Der Kia EV6 hat sich seit seinem Debüt als Elektroauto mit Haltung etabliert. Kein überdrehtes Styling, kein Technologie-Overkill.

Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim
Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim

Nun bekommt das progressive Crossover sein erstes großes Update. Und auch wenn es auf den ersten Blick dezent ausfällt, zeigt das Facelift des EV6 GT-Line Premium, wie sehr Reife und Radikalität einander nicht ausschließen müssen.

Mehr Reichweite, smartere Technik, besserer Komfort – aber der Charakter bleibt. Genau darin liegt seine größte Stärke.

Mit dem EV6 hat Kia seit seinem Marktstart 2021 viel erreicht. Das sportlich geschnittene Crossover im Stil eines dynamischen Shooting Brakes wurde zum Symbol des neuen, elektrifizierten Kia-Anspruchs – mutiges Design, hohe technische Kompetenz und eine gewisse Coolness, die nicht aufgesetzt wirkt.

Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim
Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim

Doch nach rund vier Jahren auf dem Markt war es an der Zeit für eine Auffrischung. Das Facelift des Kia EV6 für das Modelljahr 2025 fällt dabei auf den ersten Blick dezent aus, bringt aber unter der Oberfläche zahlreiche Verbesserungen mit sich.

In der Ausstattungsvariante GT-Line Premium stellt der überarbeitete EV6 nun die wohl rundeste Interpretation dieses Konzepts dar.

Optisch bleibt die Silhouette des EV6 im Wesentlichen erhalten – die langen Proportionen und die geduckte Dachlinie gehören weiterhin zum Markenzeichen. Dennoch erkennt man die modellgepflegte Version auf Anhieb.

Geschärfter Look für den Kia EV6

Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim
Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim

Verantwortlich dafür sind die neu gezeichneten Frontscheinwerfer mit einer markanten LED-Signatur. Sie ersetzt die bisherige Lichtgrafik durch ein verspielteres, tech-orientiertes Muster und verleiht der Front einen frischeren, moderneren Ausdruck. Auch der Stoßfänger wurde neu konturiert und trägt zu einem insgesamt schärferen Auftritt bei.

Im Innenraum hat Kia den Spagat zwischen Fortschritt und vertrauter Funktionalität erneut gut gelöst. Die beiden 12,3-Zoll-Displays sind nun nahtlos als Panorama-Display unter einer Glasfläche zusammengeführt. Die neue Infotainment-Generation bietet eine flüssigere Bedienung sowie eine überarbeitete Benutzeroberfläche.

Besonders erfreulich ist, dass nun auch kabelloses Apple CarPlay und Android Auto verfügbar sind. Die Menüführung ist weitgehend intuitiv, auch wenn sich einzelne Funktionen wie die Ladeplanung oder Akkupflege etwas verschachtelt zeigen.

Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim
Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim

Ergänzt wird das System durch praktische Details wie einen physischen Drehregler für Lautstärke und Zoom sowie ausreichend große, sinnvoll positionierte Ablagefächer. Einzig die außenliegenden Türgriffe geben ergonomisch Anlass zur Kritik – sie verlangen nach zu viel Feingefühl beim Zugreifen.

Sitzkomfort ist ein großes Thema im EV6 – sowohl vorne als auch hinten. Die Vordersitze sind in dieser Ausführung elektrisch verstellbar, beheizt und belüftet. Hinten profitieren Passagiere vom flachen Fahrzeugboden und der großzügigen Beinfreiheit.

Der Kofferraum selbst bietet 490 Liter Basisvolumen – solide, aber nicht überdurchschnittlich. Die Ladekante fällt relativ hoch aus, was beim Einladen schwerer Gepäckstücke etwas unpraktisch ist. Unter der Fronthaube liegt ein kleiner „Frunk“, der immerhin das Ladekabel sauber verstaut. Wer das optionale Glasdach wählt, muss vorne mit etwas knapperer Kopffreiheit leben, was für großgewachsene Fahrer relevant sein kann.

Sehr sportive Fahrleistungen

Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim
Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim

Fahrdynamisch bleibt der EV6 seiner Linie treu. Der Antritt ist bullig, aber nie nervös – die Leistung setzt kraftvoll ein, ohne übertrieben zu wirken. Die Kraftverteilung des Allradantriebs sorgt für bestmögliche Traktion auch auf feuchtem Untergrund. Der Sprint von 0 auf 100 km/h wird in 5,3 Sekunden erledigt. 

Die Lenkung fällt angenehm direkt und präzise aus, bleibt dabei aber unaufgeregt. Besonders bemerkenswert ist die Abstimmung des Fahrwerks: Trotz 20-Zoll-Rädern mit flachen Flanken bleibt der Federungskomfort auf hohem Niveau. Selbst im Grenzbereich bleibt der EV6 gutmütig. Einziger Wermutstropfen: Die kräftigen Bremsen könnten sich etwas feinfühliger dosieren lassen – ein bekanntes Phänomen bei vielen E-Fahrzeugen.

Auch in Sachen Ladegeschwindigkeit bleibt der EV6 ein Vorzeigemodell – und legt mit dem Facelift sogar noch nach. Die 800-Volt-Architektur erlaubt jetzt eine maximale DC-Ladeleistung von bis zu 258 kW, womit sich der Akku im Idealfall in unter 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden lässt. Selbst unter realistischen Bedingungen bleiben Ladezeiten unter 25 Minuten erreichbar. Damit zählt der EV6 nach wie vor zu den Schnellsten seiner Klasse.

Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim
Kia EV6 GT-Line Premium AWD (c) Johannes Ibrahim

Im Test lag der Durchschnittsverbrauch bei rund 18,5 kWh auf 100 Kilometern – bei gemäßigter Fahrweise teils darunter. Die praxisnahe Reichweite bewegte sich damit zwischen 460 und 510 Kilometern, abhängig von Temperatur, Streckenprofil und Fahrstil. Wer viel Stadtverkehr fährt oder vorausschauend rekuperiert, kann auch real über 500 Kilometer ohne Ladestopp erreichen.

Auch bei der Preisgestaltung zeigt sich der EV6 differenziert. Der Einstieg gelingt mit der Basisversion ab 49.190 Euro, ausgestattet mit einem 62,9 kWh großen Akku, Heckantrieb und 170 PS. Damit ist der EV6 in seiner Grundkonfiguration bereits solide motorisiert und mit der bekannten 800-Volt-Technik ausgestattet.

Wer jedoch den vollen Umfang an Komfort, Antrieb und Reichweite möchte, landet schnell deutlich höher. Das getestete Fahrzeug in der GT-Line Premium-Ausstattung mit Allradantrieb, dem neuen 84-kWh-Akku und 326 PS Systemleistung kommt auf einen Gesamtpreis von 68.890 Euro.

Fazit

Enthalten sind hier unter anderem das elektrische Panoramaglasdach, eine Wärmepumpe, Parksensoren vorne, hinten und seitlich, elektrisch verstellbare Sitze, Sitzheizung sowie Belüftung, Meridian Soundsystem, Lenkradheizung, Rückfahrkamera und die erweiterte Assistenzausstattung. Zusätzlich schlägt die Lackierung in Wolf Grey mit 800 Euro zu Buche.

In der Summe präsentiert sich der überarbeitete Kia EV6 GT-Line Premium als rundum gelungenes Facelift eines ohnehin bereits überzeugenden Elektroautos. Die Verbesserungen sind gezielt und praxisnah: mehr Reichweite, besseres Infotainment, höherer Fahrkomfort, überarbeitetes Design.

Was uns gefällt:

Optik, Allrad, Vebrauch

Was uns nicht gefällt:

Preis

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-2

Ausstattung Komfort: 2

Verbrauch: 2

Fahrleistung: 2

Fahrverhalten: 2

Verarbeitung: 2

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2

Platzangebot Rückbank: 2

Kofferraum: 2-

Ablagen: 2

Übersichtlichkeit: 2

Technische Daten Kia EV6 GT-Line Premium AWD

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 66.590,00
Testwagenpreis mit Extras: 68.890,00
davon Steuern 11.481,67
Technische Daten
Leistung PS/KW 326/240
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 605
Getriebe 1 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 5,3
Höchstgeschwindigkeit in km/h 188
Batteriegröße in kWh 84
Durchschnittsverbrauch in kWh 17,7
Reichweite in Kilometer lt. Werk 522
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 469,5
Breite in cm 188,0
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 155,0
Radstand in cm 290,0
Laderaumvolumen in Liter 490-1290
Leergewicht in kg 2.150
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.600
Max. Zuladung in kg 450

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