Opel geht beim neuen Grandland auf Nummer sicher – optisch eine Evolution statt Revolution, technisch ein bisschen von allem.
Verbrenner, E-Motor, SUV-Format – der Plug-in-Hybrid will alles können und dabei möglichst viele Geschmäcker treffen. Herausgekommen ist ein Fahrzeug, das sich stilistisch schärfer zeigt, aber trotzdem niemandem wehtun will.

Das Design folgt der neuen Opel-Linie: Die Front dominiert der 3D-Vizor, ein breiter schwarzer Grill, der sich nahtlos in die Karosserie einfügt. Der beleuchtete Opel-Blitz sitzt prominent in der Mitte, flankiert von Matrix-LED-Scheinwerfern mit über 50.000 Pixeln, die sich den Lichtverhältnissen anpassen. Die neu eingeführte Farbe „Impakt Kupfer“ lässt den Grandland optisch aus der Masse stechen – ein Hauch von Extravaganz in einer ansonsten eher nüchternen Farbpalette.

Mit 4,65 Metern Länge, 1,93 Metern Breite und 1,66 Metern Höhe bewegt sich der Grandland im Mittelfeld der kompakten SUV-Liga. Innen geht es erfreulich geräumig zu: Fünf Erwachsene reisen bequem, ohne dass sich der Fond wie eine Strafbank anfühlt. Der Kofferraum bleibt mit 550 bis 1.641 Litern großzügig und büßt trotz Hybridtechnik kein Volumen ein – was nicht alle in dieser Klasse von sich behaupten können.
Gute Motorenkombination im Opel Grandland
Unter der Haube steckt ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit 110 kW, kombiniert mit einem 92 kW starken Elektromotor. Zusammen ergibt das 195 PS und 360 Nm Drehmoment, die über eine 8-Gang-Automatik an die Vorderachse gehen. Rein elektrisch sind bis zu 85 Kilometer nach WLTP drin – in der Praxis dürfte es weniger sein, je nach Fahrstil und Außentemperatur.

Allerdings bringt der Grandland mit 1,9 Tonnen Leergewicht eine gewisse Masseträgheit mit sich. Solange der Akku geladen ist, läuft das System harmonisch, der Elektromotor sorgt für eine sanfte Kraftentfaltung. Ist der Stromspeicher leer, bleibt ein klassischer Benziner zurück, der mit vielen Kilos kämpfen muss. Die Folge: spürbar höherer Verbrauch und weniger Dynamik. Wer den Grandland als Hybrid sinnvoll nutzen will, sollte ihn also regelmäßig an die Steckdose hängen – an einer Wallbox dauert das etwa zwei Stunden.

Opel setzt auf ein komfortables Fahrwerk, das Unebenheiten gelassen wegsteckt, ohne dabei schwammig zu wirken. Die Lenkung ist direkt, aber nicht nervös, und die Geräuschdämmung sorgt dafür, dass auch bei Autobahntempo kein übermäßiges Dröhnen ins Cockpit dringt. Der Hybridantrieb wechselt unauffällig zwischen den Antriebsquellen, solange die Batterie genug Saft hat. Im rein elektrischen Betrieb gleitet der Grandland leise dahin – ein angenehmer Kontrast zu früheren Opel-SUVs, die akustisch nicht immer zurückhaltend waren.
Aufgeräumtes Cockpit
Innen präsentiert sich der Grandland aufgeräumt und modern. Zwei 10-Zoll-Displays übernehmen die wichtigsten Funktionen, die Bedienung bleibt dabei erfreulich intuitiv. Opel hat sich für einen sinnvollen Mittelweg entschieden: Weniger Knöpfe, aber nicht alles auf den Touchscreen verbannt. Materialien und Verarbeitung hinterlassen einen guten Eindruck, Opel setzt vermehrt auf recycelte und nachhaltige Alternativen statt glänzendem Chrom.

Opel macht die Wahl einfach: Zwei Ausstattungslinien, einige sinnvolle Extras – das Konfigurationschaos bleibt aus. Der Einstiegspreis liegt bei 44.149 Euro, womit sich der Grandland preislich im Mittelfeld der Plug-in-Hybrid-SUVs bewegt. Eine Allradversion ist bereits angekündigt, für alle, die auch abseits befestigter Straßen unterwegs sein wollen.

Fazit? Der Grandland will vieles – und macht wenig falsch. Ein Plug-in-Hybrid für den Alltag, mit Komfort und solider Technik. Wer ihn als SUV mit Hybridbonus sieht und regelmäßig lädt, wird zufrieden sein. Wer auf Spritzigkeit oder einen reinen Verbrenner setzt, sollte sich anderweitig umsehen. Opel bleibt sich treu – und liefert einen SUV, der mehr Vernunft als Emotion versprüht.
Fazit
- Der Plug-in-Hybrid ergänzt die Grandland-Modellreihe
- Ein Allradantrieb soll noch kommen
- Angenehmer Begleiter für alle Tage