Die neue Generation des Ford Mustang ist natürlich auch wieder als Cabrio erhältlich, wir haben den Klassiker aus Amerika jetzt zum Test begrüßt.

Der Ford Mustang feierte letztes Jahr seinen 60. Geburtstag, gewürdigt wurde dies mit der Neuauflage der US-Ikone.
Auch die neue Generation ist wieder als Coupé oder Cabrio erhältlich, das Design zeigt sich moderner als bisher, dennoch erkennt man den Mustang auch auf Anhieb wieder.
Immerhin verfügt er noch über klassische Stilelemente, womit man einen gelungenen Mix aus modernen Elementen und Retro-Look hat, mit denen das Cabrio die Blicke nur so auf sich zieht.
Angelockt vom feinen Sound des V8-Motors drehen sich nämlich die Passanten recht schnell um, und man sieht sehr häufig nach oben gestreckte Daumen, wenn man mit dem Mustang unterwegs ist.

Das Mustang Cabrio ist zudem auch einer der letzten Vertreter seiner Gattung bei uns in Österreich, es ist von Ford wirklich bewundernswert, dass man noch so ein Auto bei uns anbietet.
In den USA ist der Mustang deutlich öfter zu sehen, dort ist er ein alltägliches Auto und nicht nur den Superreichen vorbehalten, so wie es leider vor allem in Österreich der Fall ist.
Der Listenpreis unseres Mustang V8 Cabrio mit Automatikgetriebe liegt bei 98.000,- Euro, zu verdanken ist dies der NoVA und somit einem Gesamtsteueranteil von 57%. In Deutschland kostet das gleiche Fahrzeug nur 68.000,- Euro.
Sehr üppige Serienausstattung im Ford Mustang V8 Cabrio

Zusätzlich hatten wir noch rot lackierte Bremssättel, die hervorragend zur Race Red-Lackierung passen, und das MagneRide Dämpfungssystem an Bord. Der Gesamtpreis durchbricht mit 101.500,- Euro damit die 100.000,- Euro-Grenze.
In Kombination mit den hohen monatlichen Kosten in Österreich, die auch um ein Vielfaches höher als in Deutschland oder den USA sind, bleibt der Mustang somit leider für die meisten Menschen bei uns nur ein Traum.
Immerhin enthält die Ausstattung schon alles, was man sich wünschen kann, von klimatisierten Ledersitzen, über LED-Scheinwerfer bis zum elektrischen Dach und einem wunderbaren Soundsystem reicht die Bandbreite der serienmäßigen Goodies.
Im Vergleich zur Karosserie hat der Innenraum aber etwas von seinem Retro-Charme verloren. Neu in dieser Generation ist nämlich die Kombination aus 12,4“-Digitaltacho und 13,2“-Touchscreen.

Damit ist die Cockpit-Einheit so wie bei mittlerweile gefühlt 90% aller anderen Autos gestaltet, etwas Platz für Individualität bietet hier nur noch die Möglichkeit, das Design des Tachos in verschiedenen Grafiken zu gestalten, die alle einen sehr sportlichen Touch haben.
Bei der Bedienung gibt es beim 13,2“-Touchscreen auch nichts zu klagen, alles ist schön dargestellt, und man findet sich gut zurecht. Der Mustang bietet dabei eine Fülle an Einstellungsmöglichkeiten, die alle mit schönen Grafiken untermalt sind.
Das Platzangebot ist für Fahrer und Beifahrer sehr gut, die zwei Sitze im Fond sind aber eher nur als Notsitze für kleine Kinder geeignet. Für ein Cabrio ist das Kofferraumvolumen mit 310 Litern dafür recht großzügig bemessen.
Grandioser Motorsound

Die kleine Kofferraumklappe erfordert aber dennoch genaue Berechnung, wie sperrig die zu transportierenden Güter sein dürfen.
Für Frischluft-Fans ist das Cabrio natürlich die ideale Karosserievariante, das klassische Stoffverdeck verschwindet in nur wenigen Sekunden per Knopfdruck hinter den Rücksitzen.
Drückt man, nachdem das Verdeck geöffnet ist, den Start-Knopf, wird man vom grandiosen Sound des 5,0-Liter V8-Motors begrüßt. Hier zeigt der Mustang noch den klassischen Sound, den man seit jeher von ihm gewohnt ist.
Dennoch hat Ford auch im Zuge des Modellwechsels das Aggregat weiter optimiert, der Motor liefert nun eine Leistung von 446 PS (328 kW) und soll wieder etwas sparsamer sein.

Die Kunden haben die Wahl zwischen einem manuellen 6-Gang-Getriebe und einer 10-Gang-Automatik, wir finden die Automatik passt ganz hervorragend zum Stil des Fahrzeugs.
Der Motor harmoniert perfekt mit dem Getriebe, und die Schaltvorgänge erfolgen sehr sanft und schnell. Man kann auch aus verschiedenen Fahrmodi wählen, wobei schon im normalen Fahrmodus der Spaßfaktor extrem hoch ist.
Im Sport-Modus werden nochmals alle Systeme geschärft, und die brachiale Kraftentfaltung kommt voll zur Geltung. Bei trockener Fahrbahn sprintet man in nur 5,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h, untermalt wird dies wiederum von einer sensationellen Geräuschkulisse, die Autofans eine wohlige Gänsehaut auf den Körper zaubert.
Tolles Fahrwerk

Bei Nässe ist jedoch Vorsicht geboten, hier erfordert der Mustang noch einiges an Fahrerfahrung, da die elektronischen Helfer die Kraft nur bedingt souverän auf die Straße bringen können.
Der Mustang ist (zum Glück) noch ein Auto für richtige Autofahrer, die nicht von Elektronik pilotiert an ihr Ziel gebracht werden wollen. Er hat noch seinen eigenen Charakter, und das ist gut so.
Unbedingt empfehlenswert ist auch das MagneRide-Fahrwerk mit adaptiver Dämpfung, dieses passt hervorragend zum Mustang. Auf der einen Seite liegt der damit perfekt auf der Straße, auf der anderen Seite ist er so komfortabel wie man es von amerikanischen Auto gewohnt ist.

Von US-Cars ist man eigentlich auch einen gewissen Durst beim Spritkonsum gewohnt, was sich beim neuen Mustang aber im Rahmen hält. Der vom Werk genannte Durchschnittsverbrauch von 12,4 Litern ist locker zu unterbieten, wenn man gemütlich unterwegs ist. Wir sind auf genau die 12,4 Liter gekommen, ohne aber auf Fahrspaß zu verzichten.
Immerhin wollten wir uns den sonoren Sound des V8 nicht entgehen lassen, der die Ohren verwöhnt, sobald man etwas stärker aufs Gaspedal tritt.
Auch bei der Sicherheitsausstattung ist der Mustang am Puls der Zeit, wobei man gerne auf Features wie die von der EU vorgegebene Geschwindigkeitswarnung oder den Spurhalteassistenten verzichten würde.
Beides kann man zum Glück einfach deaktivieren, damit der Fahrspaß ohne negative Einflüsse genossen werden kann.
Fazit
In unserem Test hat der Mustang auf jeden Fall in jede Richtung begeistern können, auch wenn er für viele vielleicht nicht mehr ins Bild der perfekten Ökobilanz passen möchte. Es ist aber gut, dass es noch solche Autos wie den Mustang gibt, auch wenn er in Österreich kaum noch für jemanden erschwinglich ist.
Er bietet grandiose Fahrleistungen, einen einmaligen Sound und eine überkomplette Ausstattung. Hinzu kommt das US-Feeling, wie man es vom Mustang seit über 60 Jahren kennt.
Was uns gefällt:
Das Design, der Sound, die Ausstattung, die Fahrleistungen, die Straßenlage, der Fahrspaß, das US-Feeling
Was uns nicht gefällt:
Die verdammt hohen Steuern in Österreich, der kleine Tank
Testzeugnis:
Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 4
Kofferraum: 3
Bedienbarkeit: 2
Ablagen: 3
Übersichtlichkeit: 3
Weitere Infos unter www.ford.at
Technische Daten Ford Mustang GT Cabrio 5.0 Liter V8 A10
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 98.000,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 101.500,00 |
davon Steuern | 36.850,31 |
Technische Daten | |
Zylinder | 8 |
Hubraum in ccm | 5.038 |
Leistung PS/KW | 446/328 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 540/5.100 |
Getriebe | 10 Gang Automatik |
Antriebsart | Heckantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 5,0 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 250 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 12,4 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 282 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 481,0 |
Breite in cm | 208,0 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 139,8 |
Radstand in cm | 271,9 |
Kofferraumvolumen in Liter | 310 |
Tankinhalt in Liter | 61 |
Leergewicht in kg | 1.876 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.200 |
Max. Zuladung in kg | 324 |