Ein Auto mit Allradantrieb weckt oft klare Erwartungen: Maximale Traktion, jederzeit und überall verfügbar. Beim neuen Alfa Romeo Junior Ibrida Q4 funktioniert das etwas anders.
Statt eines starren mechanischen Antriebs auf beide Achsen setzt Alfa Romeo auf eine elektrische Hinterachse, die bei Bedarf zugeschaltet wird. Das sorgt für zusätzliche Traktion, wenn sie gebraucht wird – aber nicht für das permanente Gefühl eines klassischen Allradfahrzeugs.

Von außen lässt sich kaum erkennen, ob es sich um die Allradversion des Junior handelt oder um einen frontgetriebenen Hybrid. Alfa Romeo verzichtet auf plakative Hinweise wie spezielle Embleme oder eigenständige Karosseriedetails. Der einzige sichtbare Unterschied: Während die Frontantriebsvarianten mit zwei Auspuffendrohren ausgestattet sind, besitzt die Allradversion nur ein einzelnes Endrohr. Abgesehen davon bleibt die Optik identisch.

Die technische Grundlage bildet ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbomotor, der zusammen mit zwei Elektromotoren eine Systemleistung von 145 PS bereitstellt. Der Verbrennungsmotor treibt die Vorderachse an, während sich der hintere Elektromotor je nach Fahrsituation dazuschaltet. Eine feste mechanische Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse gibt es nicht.
Kein permanenter Allradantrieb beim Alfa Romeo Junior Q4
Das bedeutet: Allradantrieb ist im Junior Ibrida Q4 kein permanenter Zustand, sondern eine unterstützende Maßnahme. Beim kräftigen Beschleunigen aus Kurven oder auf feuchtem Untergrund lässt sich das gut nachvollziehen – der Grip an der Hinterachse setzt spürbar ein, ohne dass sich das Fahrverhalten abrupt verändert.

Schon nach den ersten Kilometern auf den kurvigen Straßen rund um Turin wird klar: Der Junior Ibrida Q4 bleibt ein typischer Alfa Romeo. Das Fahrwerk ist straff genug für agiles Handling, aber nicht unkomfortabel. Die neue MultiLink-Hinterachse sorgt für eine ruhige Straßenlage, selbst auf unebenem Untergrund.
In schnellen Kurven oder bei abrupteren Lastwechseln zeigt sich das Fahrzeug gut ausbalanciert, wobei die Allradfunktion nie dominant in Erscheinung tritt. Stattdessen bleibt das Fahrverhalten weitgehend das eines Fronttrieblers – der Unterschied macht sich erst dann bemerkbar, wenn Traktionsprobleme auftreten.

Die Fahrmodi des DNA-Schalters passen das Verhalten entsprechend an. Im „Dynamic“-Modus reagiert das Fahrzeug spürbar direkter, während im „Advanced Efficiency “-Modus der Fokus auf Effizienz liegt.
Modernes Cockpit
Der Innenraum ist klar strukturiert und bietet die bekannte Mischung aus sportlicher Ergonomie und modernen Technologien. Das 10,25-Zoll-Infotainment lässt sich einfach bedienen, die Spiga-Sitze bieten soliden Seitenhalt. Insgesamt präsentiert sich das Cockpit modern, ohne dabei überladen zu wirken.

Bei der Ausstattung zeigt sich der Junior Ibrida Q4 auf dem aktuellen Stand: gängige Fahrassistenzsysteme, eine 180°-Rückfahrkamera sowie ein elektrisch öffnender Kofferraumdeckel sind serienmäßig. Auch die Materialwahl überzeugt, wenngleich in einigen Details nicht ganz das Premium-Niveau erreicht wird, das Alfa Romeo in höheren Klassen anstrebt.
Mit dem Junior Ibrida Q4 geht Alfa Romeo einen eigenen Weg: Kein klassischer Allradantrieb, sondern eine clevere Hybridlösung, die Traktion genau dann liefert, wenn sie gebraucht wird.

Das Fahrverhalten bleibt agil und leichtfüßig, die technische Umsetzung sorgt für eine spürbare Verbesserung der Fahrsicherheit bei schwierigen Bedingungen. Wer ein dynamisches, kompaktes Fahrzeug mit intelligenter Traktionsunterstützung sucht, findet im Junior Ibrida Q4 eine interessante Option.
Fazit
- Der Junior ist jetzt auch mit Allrad erhältlich
- Es handelt sich um einen elektrischen Allradantrieb
- Attraktive Motorisierung