Der Ford Puma zeigt sich für das aktuelle Modelljahr im Detail ordentlich verfeinert. Wie sich die Änderungen im Alltag bewähren, verraten wir in unserem Test.
Im Jahr 2019 war der Puma das erste neue Ford-Modell, das einem altbewährten Namen zu neuem Glanz verholfen hat.
Statt des kleinen Coupés, welches von 1997 bis 2001 auf Basis des Fiesta entstanden ist, ist der Puma aber zum dynamischen kleinen SUV geworden.
Fünf Jahre nach seiner Premiere hat Ford jetzt dem Puma ein Facelift spendiert und ihn ordentlich überarbeitet.
Am Außendesign hat sich dabei nicht viel getan, was auch nicht verwundert, der Puma wirkt auch nach fünf Jahren noch frisch und dynamisch wie am Tag der Präsentation.
So hat man lediglich die Leuchteinheiten leicht modifiziert und die Schürzen vorne und hinten etwas umgestaltet, um den frischen Look noch moderner zu halten.
Für unseren Test haben wir die Raubkatze auf vier Rädern in der sportlichen ST-Line X-Ausstattung in Kombination mit dem 155 PS (114 kW) starken Eco-Boost Benziner und 7-Gang-Automatik gewählt.
Ab 38.150,- Euro steht diese Kombination zur Verfügung, unser Testfahrzeug hatte jedoch noch das Fahrerassistenz-Paket, 19“-Leichtmetallfelgen, das Winter-Paket, die Zweifarblackierung in Cactus Grey und Schwarz sowie LED-Matrix-Scheinwerfer an Bord.
Damit summiert sich der Endpreis auf 42.650,- Euro, lässt aber auch keine Wünsche mehr offen. Immerhin sind schon feine Features wie ein Keyless-System, ein 12“-Touchscreen inkl. Navi, eine elektrische Heckklappe und eine Klimaautomatik mit an Bord.
Neues Cockpit im Ford Puma
Deutlich mehr Änderungen als beim Außendesign gibt es im Innenraum. Der Puma hat eine komplett neue Armaturenlandschaft und ein neues Lenkrad erhalten.
Ein digitaler Tacho und der große 12“-Touchscreen prägen die Cockpit-Einheit, womit der Puma das Feeling einer deutlich höheren Klasse liefert.
Die Bedienung erfolgt dabei sehr intuitiv, lediglich die Tasten für die Klimasteuerung sind sehr klein und müssen genau anvisiert werden. Auch die Darstellung von Karten und Menüs kann überzeugen.
Es wäre jedoch fein gewesen, wenn man die nervigen EU-Warnsysteme mit weniger Klicks hätte deaktivieren können. Zumal das Ford SYNC 4 Infotainmentsystem nach dem Start durchaus die eine oder andere Gedenksekunde benötigt, um für die Arbeit bereit zu sein.
Interessant ist auch, dass Ford auf einen Lenkstockhebel rechts von der Lenksäule verzichtet hat, obwohl der Schalthebel für die Automatik zwischen Fahrer und Beifahrer positioniert ist.
Der Multifunktionshebel links vom Lenkrad wirkt daher etwas überladen, muss man dort doch neben dem Blinker und dem Fernlicht auch noch den Front- und Heckscheibenwischer inkl. Waschanlage bedienen.
Top Qualität im Innenraum und viel Platz
Deutlich mehr Freude bereitet der Materialmix, vor allem die roten Ziernähte an Cockpit, Lenkrad, Türen und Sitzen bieten einen gelungenen Kontrast zu den dunklen Stoffen.
Auch bei der Verarbeitung kann der Puma mit Premium-Niveau aufwarten, das Gleiche gilt für die Geräuschdämmung, die für ein Auto dieser Klasse hervorragend ist.
Sehr großzügig zeigt sich auch das Platzangebot, auch hier liegt der Puma über dem Schnitt der Klasse und kann selbst im Fond noch mit genug Raum aufwarten.
Weniger großzügig ist man aber mit Ablagen umgegangen, unterhalb des Touchscreens ist zwar eine induktive Ladefläche untergebracht, diese ist jedoch nicht sehr tief, wodurch bei flotter Kurvenfahrt das Smartphone dazu neigt auf Reisen zu gehen.
Enorm groß ist dafür das Kofferraumabteil ausgefallen, hier bietet der Puma bei voller Besatzung noch 456 Liter Stauraum, womit der Kofferraum im Puma größer als im Kuga ist, der 412 Liter bei voller Besatzung aufnimmt.
Ist man nur zu zweit unterwegs, kann man durch Umklappen der Rücksitze das Volumen auf 1.216 Liter vergrößern, hier hat der Kuga dann aber wieder die Nase vorn, dieser schafft bis zu 1.534 Liter.
Kraftvoller Antrieb
Als Familienauto ist der kompaktere Puma aber somit eine durchaus interessante Alternative, vor allem wenn man ihn mit dem 155 PS (114 kW) starken 1,0-Liter-Eco-Boost Hybrid 3-Zylinder-Motor wählt.
Das Triebwerk liefert bei 2.500 U/Min ein maximales Drehmoment von 240 Nm, dank dem Mild-Hybrid-Antrieb liefert die Batterie aber gerade von unten heraus nochmals zusätzliche Schubkraft.
Vor allem in der Stadt wirkt der Puma damit extrem agil und kann mit vorzüglichen Fahrleistungen und einer enormen Wendigkeit überzeugen.
Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in nur 8,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit erreicht der sportive SUV bei 200 km/h.
Trotz sportlicher Ausstattung ist man aber auch sehr komfortabel unterwegs, hier fühlt sich der Puma ebenfalls eine Klasse hochwertiger an.
Die direkte Lenkung macht ihn auch sehr wendig, und die 7-Gang-Automatik sorgt jederzeit für perfekte Schaltvorgänge, die zudem rasch absolviert werden.
Interessant ist, dass es zwar die Möglichkeit gibt, die Automatik in den Sport-Modus zu schalten, man aber die Gänge nicht selbst sortieren kann.
Verbrauch ist eher hoch
Der Sport-Modus ist dabei aber eher verzichtbar, außer dass die Gänge später hochgeschalten werden und damit der Verbrauch steigt, zeigen sich in Bezug auf die Agilität kaum Vorteile.
Trotz Mild-Hybrid-Antrieb ist der Puma kein Sparmeister, laut Werk soll man mit 5,7 bis 6,3 Litern pro 100 Kilometern über die Runden kommen.
Wir sind in der Praxis bei unserem Test auf 6,8 Liter gekommen, haben dabei nicht auf Fahrspaß verzichtet, sind aber auch nicht extrem sportlich unterwegs gewesen.
Bei der Sicherheitsausstattung gibt es ab Werk eine solide Mitgift, komplett wird es aber erst mit dem Fahrerassistenz-Paket, welches unser Testfahrzeug auch an Bord hatte.
Hier verfügt man zusätzlich noch über einen Toten-Winkel-Assistent mit Cross Traffic Alert, einen adaptiven Tempomat mit Tempolimit-Anzeige, eine 360-Grad-Kamera, den Pre-Collision-Assist und einem Park Pilot-System vorne.
Der frisch geliftete Ford Puma hat sich in unserm Test auf jeden Fall im Detail deutlich verfeinert gezeigt. Das neue Cockpit verlieht ihm einen hochwertigen Eindruck, und auch bei der Ausstattung überzeugt er mit vielen Highlights.
Zudem bietet er viel Fahrspaß und ein Platzangebot und Kofferraumvolumen, das über dem Schnitt der Klasse angesiedelt ist.
Was uns gefällt:
Das Außendesign, das neue Cockpit, die Geräuschdämmung, das Platzangebot, das Kofferraumvolumen, der Fahrspaß
Was uns nicht gefällt:
Der Multifunktionshebel, die etwas zu klein geratene induktive Ladeschale für das Smartphone
Testzeugnis:
Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Bedienbarkeit: 3
Ablagen: 3
Übersichtlichkeit: 3
Weitere Infos zu Ford unter www.ford.at
Technische Daten Puma 1,0 EcoBoost Hybrid 155 PS A7 ST-Line X
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 38.150,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 42.650,00 |
davon Steuern | 8.800,79 |
Technische Daten | |
Zylinder | 3 |
Hubraum in ccm | 999 |
Leistung PS/KW | 155/114 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 240/2.500 |
Getriebe | 7 Gang Automatik |
Antriebsart | Frontantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 8,7 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 200 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 5,7 – 6,3 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 128 – 142 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 418,6 |
Breite in cm | 180,5 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 155,0 |
Radstand in cm | 258,8 |
Kofferraumvolumen in Liter | 456 – 1.216 |
Tankinhalt in Liter | 42 |
Leergewicht in kg | 1.368 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 1.835 |
Max. Zuladung in kg | 467 |