Porsche feiert 50 Jahre Turbo und lädt zur Doppel-E-Ausfahrt. Auf dem Programm: der neue Macan und Panamera, erstmals mit E-Fuels betankt – ein Blick in die Zukunft des Fahrens.
Turbo und Porsche, das ist seit 1974 eine Erfolgsgeschichte. Damals rollte der 911 Turbo, auch bekannt als 930, auf die Straße. Ein Auto, das Porsches Motorsport-DNA endgültig auf die Straße brachte und Turboaufladung zur Paradedisziplin machte.
Der 930 war das erste Serienmodell der Marke mit Turbolader – angetrieben von einem 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxer, der mit 260 PS zu Werke ging. 1978 kam der 3,3-Liter-Motor mit 300 PS dazu. „Turbo-Schub“ – das war fortan nicht nur eine technische Beschreibung, sondern ein Erlebnis: Die brachiale Kraftentfaltung machte jede Fahrt zum Ritt auf der Kanonenkugel.
Doch Porsche wäre nicht Porsche, wenn die Technik stehengeblieben wäre. In den späten 80ern kam der 964 Turbo, aber immer noch ohne Allradantrieb, der nur dem Carrera 4 vorbehalten war. Mit 320 PS, später als Turbo 3.6 sogar 360 PS, blieb er aber der Maßstab für Fahrspaß. Mitte der 90er folgte der 993 Turbo: Biturbo, 408 PS, erstmals mit Allradantrieb. Noch heute eine Legende unter den 911ern.
Mit dem 996 Turbo betrat Porsche im Jahr 2000 dann das Zeitalter der Wasserkühlung. 420 PS leistete der Boxer, in der Turbo-S-Version später 450 PS. Alltagstauglichkeit und Topspeed, kein Widerspruch mehr. Der 997 Turbo brachte 2006 mit variabler Turbinengeometrie (VTG) nicht nur 480 PS, sondern auch die nächste technische Revolution. Turbo-Schub ohne Verzögerung. 530 PS leistete später der 997 Turbo S. Und ab 2013 kam der 991, mit Hinterachslenkung und bis zu 560 PS.
Das aktuelle Kapitel der Turbo-Geschichte schreibt der 992. Bis zu 650 PS, aerodynamisch ausgefeilt und mit jeder Menge elektronischer Helfer ausgestattet, macht er den Spagat zwischen alter Turbo-Wucht und moderner Präzision.
Doch die Turbo-Technik lebt nicht nur im 911. Bei der Doppel-E-Ausfahrt zeigte Porsche, dass auch Alltagsmodelle wie der Macan und Panamera von diesen 50 Jahren Turbo-Erfahrung profitieren.
Der Panamera: Porsche-Feeling für den Alltag
Mit dem neuen Panamera beweist Porsche, dass man es noch immer versteht, Luxus und Leistung zu kombinieren. Die dritte Generation des Gran Turismo ist optisch aufgeräumt, die Linien klarer, die Front breiter, das Leuchtenband hinten zieht sich über die komplette Breite. Über fünf Meter lang, und trotzdem sieht er nicht behäbig aus.
Im Innenraum herrscht typische Porsche-Atmosphäre: klare Formen, hochwertige Materialien. Das zentrale Touchdisplay regelt alles, optional gibt es einen zweiten Bildschirm für den Beifahrer. Die Sitze? Geräumig und komfortabel, auch auf langen Strecken. Platz gibt es genug, selbst hinten.
Das adaptive Luftfahrwerk hält den Panamera perfekt zwischen Sportlichkeit und Komfort. Es senkt oder hebt den Wagen automatisch für bequemes Ein- und Aussteigen. Unter der Haube reicht das Angebot vom sparsamen V6 bis zum 4,0-Liter-V8-Biturbo im Turbo S mit 630 PS. Der schafft den Sprint auf 100 in 3,1 Sekunden – Werte, die man eher einem 911 zutrauen würde.
Der Macan: Elektro trifft Dynamik
Während der Panamera zeigt, dass man nicht zwischen Komfort und Performance wählen muss, geht der Macan einen Schritt weiter in Richtung Zukunft: vollelektrisch, aber trotzdem Porsche durch und durch. Die Linien bleiben sportlich, das Design typisch Porsche: breite Schultern, durchgehendes Leuchtband, vorne kraftvolle Proportionen.
Im Inneren geht es modern zu: volldigitales Cockpit, intuitive Bedienung, und trotz Batteriepaket unter dem Boden bleibt der Innenraum geräumig. Auch auf langen Strecken wird der Macan nicht zum Kompromiss.
Technisch bietet der Macan Elektro-Power, wie man sie von Porsche erwartet. In der Spitzenvariante bringt er über 600 PS auf die Straße und beschleunigt in 3,3 Sekunden auf 100 km/h. Die Reichweite? Über 500 Kilometer. Und dank der 800-Volt-Technologie sind die Ladezeiten extrem kurz – praktisch für den Alltag, schnell aufgeladen für die nächste lange Strecke.
Doch Porsche denkt nicht nur elektrisch. Ein Blick auf die betankten Fahrzeuge während der Doppel-E-Ausfahrt zeigt, dass auch synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, im Fokus stehen. Der Panamera, ebenso wie die vier Modelle, die die Turbogenerationen repräsentierten, waren mit diesen zukunftsweisenden Kraftstoffen unterwegs, die aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Für Porsche, das sich den Erhalt des Verbrennungsmotors in Kombination mit CO2-neutralen Kraftstoffen auf die Fahnen geschrieben hat, ist das ein klarer Schritt, um die Brücke zwischen traditioneller Antriebstechnik und einer emissionsarmen Zukunft zu schlagen.
Porsche zeigt bei der Doppel-E-Ausfahrt eindrucksvoll, wie breit die Zukunft des Fahrens aufgestellt sein kann – von vollelektrischen SUV-Modellen wie dem Macan bis hin zu Verbrennern wie dem Panamera, die dank E-Fuels sauberer als je zuvor unterwegs sind. Es wird Zeit, dass auch die EU diesen Weg anerkennt. Synthetisch hergestellter Kraftstoff bietet die Möglichkeit, bestehende Verbrennungstechnologien klimafreundlich weiter zu nutzen, anstatt sie komplett abzuschaffen. Wer auf echte Wahlfreiheit setzt, sollte den Verbrenner nicht voreilig auf das Abstellgleis schieben – insbesondere dann nicht, wenn synthetische Kraftstoffe eine so klare Alternative bieten.