Frisch geliftet ist der Renault Captur ins neue Modelljahr gestartet, wir haben den kleinen Hybrid-SUV in der sportlichen Esprit Alpine-Ausstattung zum Test begrüßt.
Fünf Jahre nach der Markteinführung im Jahr 2019 hat die zweite Generation des Renault Captur jetzt ein großes Facelift erhalten.
Vor allem die komplett neu gestaltete Fronpartie sticht hier ins Auge, sie zeigt das neue Renault-Design mit den sehr markanten Linien und einem bulligen Look.
Das Heck zieren neue LED-Rückleuchten, und der Captur wirkt aus jeder Perspektive betrachtet sehr dynamisch und modern.
Der sportliche Look ist aber auch etwas der Esprit Alpine-Ausstattung zu verdanken, die sich mit speziellen 19“-Felgen, einer Zweifarblackierung und dem Exterieur- und Interieur-Design „Esprit Alpine“ von den anderen Versionen abhebt.
Während das Basismodell mit dem TCe90-Motor in Evolution-Ausstattung schon ab 22.240,- Euro erhältlich ist, ist für das Topmodell mit dem Hybrid-Antrieb ein Preis von 31.990,- Euro fällig.
Man kann sich aber hier schon zusätzlich über einen neuen Digitaltacho mit 10“, einen Touchscreen mit 10,4“, einem adaptiven Tempomat, spezielle Sitze mit Stoff-/Lederoptikpolsterung, ein beheizbares Lederlenkrad, 3D-Rückleuchten, eine induktive Ladestation, Klimaautomatik und vieles mehr freuen.
Dennoch ist genug Raum für Optionen geblieben, und unser Testfahrzeug hat uns noch mit der Sondermetallic-Lackierung Iron-Blau mit Dach in Black-Pearl, dem Harman/Kardon-Soundsystem, dem 360-Grad City-Paket Plug, dem Driving Assist-Paket Plus, dem Winter Paket und einem Panorama-Glasschiebedach verwöhnt.
Modernes Cockpit im Renault Captur
Der Gesamtpreis inklusive der Optionen liegt bei 36.943,- Euro, dafür zeigt sich der Captur aber auch von einer sehr luxuriösen Seite.
Schon auf den ersten Blick hinterlässt der Innenraum einen sehr wohnlichen und harmonischen Eindruck. Die blauen Ziernähte an Türen, Sitzen, Armaturenbrett und Mittelkonsole vermitteln zudem nicht nur einen sportlichen Touch, sondern auch Premium-Feeling.
Überhaupt wirkt der Captur-Innenraum wie bei einem Fahrzeug einer höheren Klasse. Der übersichtliche Digitaltacho kann ebenso begeistern wie der 10,4“-Touchscreen im Hochformat.
Im Zuge des Facelifts ist auch die Klimasteuerung direkt unter den Touchscreen gewandert und kann mit praktischen Kipptasten gesteuert werden.
Die neue Generation des Infotainmentsystems zeigt sich mit einer schönen Darstellung und einer einfachen Bedienung. Beim Thema Bedienung hat sich der Renault Captur überhaupt eine römische Eins verdient.
Renault hat es nämlich als einer der wenigen Hersteller geschafft, dass man die nervigen, von der EU verordneten Warn- und Assistenzsysteme in einem „Perso“-Modus individuell zusammenfassen kann mit nur zwei Tasten-Klicks (es ist auch von der EU-vorgeschrieben, dass zur Deaktivierung mindestens zwei Tastenbefehle nötig sind!) deaktivieren kann. Bravo!
Viel Platz für Passagiere und Gepäck
Ein weiteres Highlight sind die extrem großzügigen Ablagen, so findet man für alles, was man als Autofahrer bei sich hat, den passenden Platz.
Die bequemen Sitze und ein für diese Klasse wirklich sehr gutes Platzangebot runden die positiven Eindrücke weiter ab.
Das Kofferraumvolumen liegt bei den Versionen mit Notrad bei 348 bis 1.458 Litern, verzichtet man auf das Notrad, stehen 487 bis 1.596 Liter Stauraum zur Verfügung. Damit kann es der Captur ebenfalls locker mit Fahrzeugen einer höheren Klasse aufnehmen.
Im Zuge des Facelifts hat Renault das Motorenangebot etwas gestrafft, auf den Mild-Hybrid 160 und den Plug-in-Hybrid 160 muss man verzichten.
So ist der Hybrid 145 in unserem Testfahrzeug auch gleichzeitig die Top-Motorisierung im frisch gelifteten Captur.
Der 1,6-Liter-4-Zylinder-Benzinmotor liefert eine Leistung von 94 PS (69 kW), der E-Motor sorgt für zusätzliche 49 PS (36 kW). Die Systemleistung liegt damit bei 143 PS (105 kW).
Auch wenn die Leistung des Motors gleich geblieben ist, so dürfte Renault aber das DHT Hybrid-Automatikgetriebe mit 2×4 Gängen leicht adaptiert haben.
Spritzige Fahrleistungen
Im Vergleich zum Vor-Facelift-Modell wirkt das Getriebe nämlich eine Spur harmonischer, auch wenn es nach wie vor nicht an das Doppelkupplungsgetriebe herankommt.
Der Wechsel zwischen Elektro- und Benzin-Antrieb ist aber zumindest nicht mehr so holprig wie früher, und die Automatik entscheidet sich auch oftmals schneller als bisher für den passenden Gang.
Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in 10,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h.
Der Captur kann mit einer sehr feinen Fahrwerkabstimmung aufwarten, die trotz Straffheit noch viel Komfort bietet und somit auch die Langstrecke angenehm macht.
Die sportliche Auslegung der Esprit Alpine-Version passt dabei sehr gut zum Charakter des Fahrzeugs, die direkte Lenkung und die knackige Auslegung vermitteln auch viel Fahrspaß.
Nicht ganz die hohen Erwartungen hat der Captur beim Verbrauch erfüllt, an die vom Werk angegebenen 4,6 bis 4,8 Liter pro 100 Kilometern kommt man maximal mit einem sehr zurückhaltenden Gasfuß und im Eco-Modus.
Akzeptabler Verbrauch
Wir sind bei gewohnt zügiger Fahrweise und unter Ausnutzung der jeweils erlaubten Höchstgeschwindigkeiten auf einen Verbrauch von 5,7 Litern gekommen. Das ist immer noch sehr fair, aber von einem Sparwunder auch etwas entfernt.
Voll punkten kann der Captur wieder bei der Sicherheitsausstattung, er hat Features an Bord, die man oft nur bei Autos höherer Klassen findet.
Unter anderem gibt es einen intelligenten adaptiven Tempomat mit Autobahn- und Stauassistent, einen Querverkehrwarner und einen Verkehrswarner bei Türöffnung, der vor allem in der Stadt sehr praktisch ist.
Das Facelift des Renault Captur kann auf jeden Fall als äußerst gelungen bezeichnet werden. Er profitiert nicht nur von seinem neuen Look, sondern zeigt sich auch im Detail deutlich verfeinert.
Die schöne und luxuriöse Ausstattung ist dabei ebenso ein Hit wie das Platzangebot und die gelungene Abstimmung. Der Captur kann zudem mit vielen praktischen Details aufwarten, die das Autofahrerleben angenehmer machen.
Was uns gefällt:
Das Außendesign, die Ausstattung, der Innenraum, der Fahrkomfort
Was uns nicht gefällt:
Das Getriebe ist nach wie vor nicht das Glanzstück des Antriebs
Testzeugnis:
Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 1
Bedienbarkeit: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2
Weitere Infos zu Renault finden Sie unter www.renault.at
Technische Daten Renault Captur E-TECH Hybrid 145 Esprit Alpine
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 31.990,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 36.943,00 |
davon Steuern | 6661,85 |
Technische Daten | |
Zylinder | 4 |
Hubraum in ccm | 1.598 |
Leistung PS/KW | 92/68 |
Systemleistung PS/KW | 143/105 |
Getriebe | 2 x 4 Gang Automatik |
Antriebsart | Frontantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 10,6 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 170 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 4,6 – 4,8 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 105 – 106 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 423,9 |
Breite in cm | 179,7 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 158,4 |
Radstand in cm | 263,9 |
Kofferraumvolumen in Liter | 487 – 1.596 |
Tankinhalt in Liter | 48 |
Leergewicht in kg | 1.298 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 1.830 |
Max. Zuladung in kg | 532 |