Audi hat seinem Performance-Stromer ein frisches Gesicht verpasst – doch nicht nur die Optik, auch die „Unterwäsche“ wurde komplett ausgetauscht.
Beim neuen e-tron GT geht es um weit mehr als nur Äußerlichkeiten. Das Facelift verleiht dem elektrischen Gran Turismo nicht nur schärfere Konturen und markante Details, sondern bringt auch unter der Haube spannende Neuerungen mit sich. Produziert wird der e-tron GT in den Böllinger Höfen, einer traditionsreichen Produktionsstätte, die einst für den legendären Audi R8 und seine V10-Motoren bekannt war.
Heute rollen hier statt Benzinern die vollelektrischen Hochleistungs-Stromer vom Band. Audi zeigt damit, wie sich Fortschritt und Tradition verbinden lassen. Ganz ohne Verbrenner hat es das Werk nicht geschafft, da die RS6-Modelle hier ihr Restyling in den RS6-GT genießen.
Der Audi e-tron GT bietet in seinen drei Varianten alles, was man sich von einem modernen, elektrischen Gran Turismo erwarten kann. Ob für den Alltag oder für die Strecke: Mit dem S e-tron GT, RS e-tron GT und RS e-tron GT performance deckt Audi die gesamte Bandbreite an sportlicher Elektromobilität ab.
Den Einstieg in die e-tron GT-Welt macht der S e-tron GT für 129.000€. Mit einer maximalen Leistung von 680 PS bringt er mehr als genug Leistung auf die Straße. In 3,4 Sekunden katapultiert sich das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Und das Beste: Mit einer Reichweite von rund 600 Kilometern nach WLTP ist er nicht nur für die Stadt, sondern auch für längere Strecken geeignet. Optisch macht sich der Stromer mit einem dezenteren und klassischeren Design bemerkbar.
Für diejenigen, die noch mehr Adrenalin suchen, ist der RS e-tron GT die richtige Wahl. Mit einer Leistung von 858 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 2,8 Sekunden ist diese Version der perfekte Kompromiss zwischen Alltagstauglichkeit und maximaler Performance. Doch der RS hat ein zusätzliches Ass im Ärmel: den Push-to-Pass-Button.
Auf Knopfdruck gibt’s für zehn Sekunden einen Extraschub von 70 kW, ideal für schnelle Überholmanöver oder den Kick auf der Autobahn. Kombiniert mit der Launch-Control bietet der Wagen ein Fahrerlebnis, das sich mit einem Sportwagen messen kann – ohne dabei die Alltagstauglichkeit zu verlieren. Optisch hebt er sich durch eine sportlichere Front- und Heckpartie ab, in der der Diffusor besonders zur Geltung kommt.
Das absolute Topmodell ist der RS e-tron GT-Performance, der ab 205.335,70 Euro zu haben ist. Hier geht es nicht nur um rohe Leistung, sondern auch um exklusive Ausstattung und Design. Mit satten 925 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 2,5 Sekunden gehört dieser Wagen zu den leistungsstärksten Elektroautos auf dem Markt.
Auch hier gibt es den Push-to-Pass-Button, der für einen kurzen, aber intensiven Extraschub sorgt. Das Design des RS-Performance setzt noch einmal eins drauf: Mit seinem exklusiven Carbon-Camouflage-Look – vom mattierten Carbondach bis zu den Carbon-Akzenten an den Stoßfängern, Türleisten und dem Diffusor – ist der Wagen optisch eine Klasse für sich. Hier wird sofort klar: Dieses Auto wurde gebaut, um aufzufallen. Aber nicht nur in der Stadt, sondern auch auf der Strecke. Wie für die Strecke gemacht ist auch die zentral positionierte Leuchte im Diffusor die für Extra-Motorsportfeeling sorgt.
Ein entscheidender Punkt bei jedem Elektroauto ist die Reichweite – und hier überzeugt der e-tron GT in jeder Variante. Bis zu 600 Kilometer nach WLTP sind aus der 97 kWh Batterie möglich, was für ein Auto dieser Leistungsklasse ein beachtlicher Wert ist. Egal, ob tägliche kurze Strecken oder auf längeren Fahrten – keine Sorgen um die Reichweite.
Hinzu kommt die beeindruckende Ladeleistung von bis zu 320 kW. Audi hat das Thermomanagement des Fahrzeugs so optimiert, dass die Batterie über einen weiten Temperaturbereich hinweg schnell und effizient geladen werden kann. Das bedeutet, dass man die Batterie auch bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen in nur 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen kann. Eine smarte Neuerung ist die Anzeige im Cockpit, die in Echtzeit die voraussichtliche Ladeleistung basierend auf der aktuellen Batterietemperatur zeigt.
Der Innenraum des e-tron GT zeigt sich, abgesehen von einigen neuen Akzenten, im Vergleich zum Vorgängermodell unverändert. Das sportlich-elegante Interieur bleibt bestehen, wurde jedoch mit einem neuen Lenkrad und Sportsitzen mit Heiz-, Kühl- und Massagefunktionen aufgewertet. Die Individualisierungsmöglichkeiten sind vielfältig und setzen auf hochwertige Materialien, die den Premiumanspruch des Fahrzeugs unterstreichen.
Abschließend lohnt sich ein Blick auf das Fahrwerk – denn hier hat Audi richtig aufgerüstet. Das neue Fahrwerk performt nicht nur außergewöhnlich gut, sondern bietet auch intelligente Features, die das Fahrerlebnis noch komfortabler und dynamischer machen. Beim Öffnen der Türen hebt sich der e-tron GT um 7 cm an, was das Ein- und Aussteigen spürbar erleichtert – eine clevere Spielerei, die man sicher im Alltag schnell zu schätzen lernt.
Doch die wahre Stärke des Fahrwerks liegt in der Fähigkeit, Fahrbahnunebenheiten wie eine Limousine aus dem Premiumsegment auszugleichen. Selbst auf holprigen Straßen spürt man kaum Erschütterungen – das Auto gleitet förmlich dahin.
Im Comfort-Modus zeigt sich das Fahrwerk von seiner besten Seite: Es glättet nicht nur die Straße, sondern gleicht auch typische Bewegungen beim Beschleunigen und Bremsen aus. Das „Schiffsgleiten“, also das Auf- und Abwippen, wird fast komplett eliminiert. Auch in Kurvenfahrten kommt das System zur Geltung – das Fahrwerk verhindert das Wanken des Fahrzeugs so effektiv, dass der e-tron GT selbst enge Kurven mit einer stabilen und souveränen Haltung meistert.
Und was ist mit dem Verbrauch? Natürlich ist man auf einer sportlichen Autobahnfahrt – besonders, wenn öfter mal die 200 km/h am Tacho aufblitzen – ein Stück weit von den angegebenen 20 kWh auf 100 km entfernt. Dennoch sind die Werte beeindruckend: Mit 24,1 kWh beim S und 25,3 kWh beim RS e-tron GT bleibt der Verbrauch selbst bei hohen Geschwindigkeiten im akzeptablen Rahmen. Für ein Fahrzeug, das diese Performance und Reichweite bietet, sind diese Verbrauchswerte absolut sehenswert, gerade auf der deutschen Autobahn, wo der Gasfuß gerne mal schwerer wird.