Für unsere heutige Zeitreise haben wir das wohl passendste Auto gewählt, den DeLorean DMC-12, der durch seine Zeitreisen in der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie berühmt wurde.
Der DeLorean DMC-12 zählt wohl zu den faszinierendsten Fahrzeugen der Auto-Geschichte. Er zeigt, wie aus einem Flop ein heiß begehrtes Auto werden kann, welches heute noch die Blicke auf sich zieht.
Nachdem John DeLorean als Vizepräseident von General Motors wegen Unstimmigkeiten mit seinen Kollegen das Handtuch geworfen hat, wollte er zeigen, dass er seine Ideen für ein nachhaltiges, langlebiges und sportliches Auto auch alleine umsetzen kann.
Die Entwicklung des DeLorean DMC-12 startete schon in den frühen 1970er-Jahren und war schon da geprägt von Geldnot und einem äußerst knappen Zeitfenster.
Das Design stammte von Giorgetto Giugiaro, der sich schon mit dem VW Golf I einen Namen gemacht hat. Die technische Entwicklung fand bei Lotus statt, wobei bestimmte Elemente für den DMC-12 vom Lotus Esprit übernommen wurden.
Es fehlte jedoch die Zeit, das gesamte Fahrzeug technisch auf Lotus-Basis zu trimmen, und so fungierte als Antrieb der PRV (Peugeot/Renault/Volvo) Euro-V6 mit 2,8 Liter-Hubraum und Renault-Getriebe.
Diese Kombination war schon im Renault 30 im Einsatz, was diesen zu einem für seine Klasse flotten Vertreter gemacht hat, aber mit 130 PS (96 kW) war der Motor für einen Sportwagen, mit dem DeLorean gegen Ferrari oder Corvette antreten wollte, eindeutig untermotorisiert.
Zwar schaffte er eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h, beim Sprint war er durch sein Gewicht von rund 1,3 Tonnen anderen Sportautos aber unterlegen.
Für Aufsehen hat der DeLorean DMC-12 aber dennoch gesorgt, sein Design wirkt heute noch modern, und die Flügeltüren ziehen die Blicke von Passanten heute noch genauso magisch an wie die Karosserie aus rostfreiem Edelstahl.
Der Amerikaner John DeLorean hat für den DMC-12 eine eigene Fabrik in Irland gebaut, die vom britischen Staat finanziert wurde. Damit wollte man für mehr Arbeitsplätze in Irland sorgen und eine Stärkung der Terrororganisation IRA verhindern.
Trotz der knappen Entwicklungszeit, wenigen Tests und Qualitätsproblemen hat John DeLorean die Serienfertigung gestartet, um noch weitere Verzögerungen und finanzielle Probleme zu verhindern.
Die Nachfrage nach dem teuren, aber nicht sehr dynamischen Auto war jedoch sehr gering, als 1981 die Produktion gestartet ist. Viele Autos sind auf Halde gestanden, und die Produktion ist nach nur eineinhalb Jahren eingestellt worden.
Insgesamt sind nur rund 9.000 Exemplare entstanden, bis die Firma in Konkurs gegangen ist. John DeLorean hat dabei wirklich nichts unversucht gelassen, um die Firma zu retten, sogar ein Kokain-Deal sollte der Firma helfen, ist jedoch schief gegangen, und DeLorean wurde verhaftet, was zu einem unrühmlichen Ende seiner Karriere geführt hat.
Große Berühmtheit hat der einstige Ladenhüter aber im Jahr 1985 erreicht, als er seinen großen Auftritt im Film „Zurück in die Zukunft“ mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd hatte.
Dr. Emmett Brown (Christopher Lloyd) hat zur großen Begeisterung von Marty McFly (Michael J. Fox) einen DeLorean DMC-12 zu einer Zeitmaschine umgebaut.
Die Filmreihe und der DMC-12 sind heute legendär, und der Film hat auch dafür gesorgt, dass der DMC-12 auf einmal zu einem heiß begehrten Fahrzeug wurde.
Auch Leo, der Besitzer von unserem Fotoauto, hat seine Liebe zu dem DeLorean DMC-12 durch den Film entdeckt. Sofort als er das Auto, welches er bis dahin nicht kannte, gesehen hat, hat er sich in die Keilform des Silber glänzenden Boliden verliebt.
Die Flügeltüren und das bullige Heck konnten im Film gekonnt in Szene gesetzt werden und haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren.
Leo hätte sich damals nie gedacht, dass er einmal solch ein Auto sein Eigen nennen darf, jedoch hat der DeLorean im Jahr 2002 auf der Oldtimer-Messe in Tulln seinen Weg gekreuzt.
Als gelernter KFZ-Mechaniker hat ihn auch der renovierungsbedürftige Zustand nicht abschrecken können, er hat es einfach als langfristiges Renovierungsprojekt gesehen.
Um ihn in den heutigen Traumzustand zu versetzen, hat es auch knapp 20 Jahre gedauert. Auch ohne Fluxkompensator, der im Film als Kernstück für die Zeitmaschine diente, wird man sofort in die Vergangenheit transportiert, wenn man das Auto sieht.
Die klassische Linienführung begeistert dabei ebenso wie die Flügeltüren und die schmalen Fenster. Bei dem Fotoauto handelt es sich auch um ein Modell der ersten Serie, was anhand des Tankdeckels auf der vorderen Haube zu erkennen ist.
Der Besitzer freut sich auch, dass alle Annehmlichkeiten wie elektrische Fensterheber, Klimaanlage oder Funkfernbedienung an Bord sind.
Der DeLorean DMC-12 ist zu einem fixen Familienmitglied geworden, das Leo auch nach über 20 Jahren in seinem Besitz noch immer ein Lächeln ins Gesicht zaubert, sobald er hinter dem Steuer Platz genommen und sein Zeitmaschine gestartet hat.
Auch wenn er in der Gegenwart damit unterwegs ist, so denkt er zwangsläufig bei jeder Fahrt an die erste Begegnung mit dem DeLorean DMC-12 in seiner Jugend, als er ihn das erste Mal auf der großen Leinwand erblickt hat.
Auf jeden Fall ist der DeLorean DMC-12 ein einmaliges Auto, welches nicht nur eine äußerst interessante Geschichte hat, sondern auch das Herz von Film- und Autofans höher schlagen lässt.