Der Jeep Wrangler zählt zu den Offroad-Ikonen in der Autobranche, wir haben jetzt den neuen Jahrgang mit Plug-in-Hybrid-Antrieb zum Test begrüßt.
Bei uns ist die neue Generation des Jeep Wrangler nur noch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb erhältlich, die typischen Wrangler-Gene sollen aber dennoch noch in ihm stecken.
Optisch kann er auf jeden Fall mit einem sehr gelungenen Designmix aufwarten. Er verbindet neue Technik mit einer Retro-Optik, die man schon seit dem Ur-Modell kennt.
So wirkt er neu und dennoch vertraut, vor allem kann er aber nach wie vor offroad auf ganzer Linie überzeugen.
Das klassische kantige Design mag zwar bei der Effizienz nicht die erste Wahl sein, dafür kann er mit einem sehr eigenständigen Charakter aufwarten, was man bei so manch anderen neuen Autos nicht mehr behaupten kann.
Der Wrangler ist ein Wrangler durch und durch, er ist nur technisch moderner und somit bestens gerüstet für die heutige Zeit.
Bei der Motorisierung hat man zwar keine Wahl, jedoch bei der Ausstattung, hier können die Kunden zwischen dem Wrangler Sahara und Wrangler Rubicon wählen.
Der Rubicon ist dabei noch mehr auf eine ideale Performance im Gelände getrimmt und verfügt unter anderem schon über eine Kotflügelverbreiterung in Schwarz, ein Hardtop, Nappa-Ledersitze, eine Offroad-Kamera, einen elektronisch entkoppelbaren Querstabilistor an der Vorderachse, das Rock-Trac-Allradsystem und das Tru-Lock-Sperrdifferential an der Vorder und Hinterachse.
Moderne Ausstattung im Retro-Look im Jeep Wrangler
Für viel Komfort und Luxus-Feeling sorgen auch ein Keyless-System, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, das Uconnect-Infotainmentsystem mit 8,4“-Touchscreen, Voll-LED-Scheinwerfer und ein sehr komplettes Assistenzpaket, inkl. adaptivem Tempomat mit Stopp-Funktion, Querverkehrserkennung und Spurhalteassistent.
Der Gesamtpreis liegt damit bei 85.700,- Euro und wird nur noch die graue Lackierung und Fußmatten auf insgesamt 86.888,- Euro erhöht. Ein durchaus stolzer Preis, man bekommt aber auch ein einmaliges Auto für sein Geld.
Es ist wirklich toll, mit wie viel Liebe zum Detail Jeep bei der Innenraumgestaltung gearbeitet hat. Kleine Jeep-Grafiken finden sich an verschiedensten Stellen, und das Cockpit bietet einen gekonnten Mix aus modernen Elementen und klassischem Jeep-Feeling.
Robuste Haltegriffe dürfen dabei ebensowenig fehlen wie einfach zu bedienende Tasten. Jeep hat nämlich noch die Klimasteuerung vom Infotainmentsystem entkoppelt, was zur einfacheren Bedienung beiträgt.
Auch die Tasten am Lenkrad sind übersichtlich und leicht verständlich angeordnet, sowie groß genug um sie auch mit Handschuhen bedienen zu können.
Man findet sich auf jeden Fall schnell zurecht und genießt US-Car-Feeling in seiner puristischsten Form. Durch die kantige Bauweise ist nicht nur die Rundumsicht ein Traum, auch im Gelände bietet der Wrangler dadurch viele Vorteile.
Geräumiger Kofferraum
Auf der Kehrseite gibt es ein recht beengtes Raumgefühl, was aber zum Offroad-Charakter sehr gut passt. Das Kofferraumvolumen liegt bei 533 bis 2.050 Litern und ist somit auch für die große Urlaubsreise bestens geeignet.
Auch die Sitze sind sehr bequem und bieten Langstreckenkomfort, auch wenn der Wrangler eigentlich mehr für den Offroad-Einsatz optimiert ist.
Durch abnehmbare Dachhälften und das Hardtop muss man auf eine gute Geräuschdämmung verzichten, womit es ab Tempo 100 km/h im Innenraum recht laut wird. Bei langsamer Fahrt und im Gelände stört dies natürlich wenig.
Auch Fahrwerk und Federung sind in Kombination mit den Offroad-Reifen für Fahrten abseits asphaltierter Straßen gemacht. Flotte Kurven mag der Wrangler daher weniger, hier schiebt er immer wieder über die Vorderräder hinaus, wenn man in den Grenzbereich kommt.
Zumindest wird einem dieser gut vermittelt, so dass es keine bösen Überraschungen gibt. Dabei ist der Wrangler viel flotter, als man es ihm zutrauen würde.
Der 2,0-Liter-Benzinmotor liefert eine Leistung von 272 PS (200 kW) und wird von einem 145 PS (107 kW) starken E-Motor unterstützt. Die Systemleistung liegt bei 380 PS (280 kW), was schon mal am Papier ein gewisses Potenzial zeigt.
Kraftvoller Antrieb
In der Praxis kann diese Kombination aber ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Während der Benziner bei 3.000 U/min ein maximales Drehmoment von 400 Nm liefert, steuert der E-Motor vom Start weg zusätzliche 245 Nm bei.
So setzt zuerst die Schubkraft vom E-Motor ein, damit dann ab ca. 2.000 U/min der Start zur Entfaltung der vollen Schubkraft kommt.
Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 6,5 Sekunden, womit man sogar so manches E-Auto hinter sich lässt.
Die Höchstgeschwindigkeit ist beim Rubicon jedoch auf 156 km/h limitiert, was jedoch keinesfalls ein Fehler ist, schon bei 130 km/h fühlt man sich mit den Offroad-Reifen nicht mehr ganz so wohl.
Die Schaltung übernimmt eine harmonisch abgestimmte 8-Gang-Automatik, die sehr gut zum Antrieb passt.
Eine Batterie mit 13,3 kWh nutzbarer Kapazität sollte zwischen 40 und 50 Kilometer E-Reichweite ermöglichen, in der Praxis sind es eher knapp 40 Kilometer, die möglich sind.
Tolle Offroad-Eigenschaften
Die 4,0 Liter Verbrauch für 100 Kilometer sind daher auch ein sehr optimistisch angegebener Wert, in der Praxis sollte man schon mit 6,0 bis 8,0 Litern rechnen, wenn man seine Batterien regelmäßig auflädt.
Wer den Wrangler ganz ohne Aufladung der Batterien bewegt, kommt auch schnell über 10 Liter Verbrauch, genießt aber natürlich auch viel Fahrspaß. Durch den normalen Hybrid-Antrieb hat man nämlich auch immer etwas zusätzliche Schubkraft dabei, hierfür wird die dazu nötige Energie durch die Rekuperation gewonnen.
Dennoch liegen die Vorzüge des Wrangler wie schon erwähnt im Gelände, wo er seine Trümpfe ausspielen kann. Der Rock-Track-Allradantrieb bietet verschiedene Fahrmodi und auch Sperren, damit man selbst im groben Gelände noch seinen Weg fortsetzen kann.
Die Watttiefe liegt bei 76,2 cm und ist ebenso beeindruckend wie der Böschungswinkel von 36,6 Grad vorne und 31,8 Grad hinten. Im Vergleich zum Sahara hat der Rubicon auch 25,3 cm Bodenfreiheit statt 24,2 cm, was zwar nach wenig klingt, in der Praxis aber viel wert ist.
Auch die Assistenzsysteme im Wrangler haben überzeugt, sie sind bei Weitem nicht so aufdringlich wie bei manch anderem Auto.
Der Jeep Wrangler 4xe hat in unserem Test auf jeden Fall begeistert, vor allem sein Charme und die Retro-Elemente haben uns gefallen. Aber auch der kräftige Antrieb und die perfekten Offroad-Eigenschaften sprechen für den Wrangler.
Was uns gefällt:
Der Retro-Look, die Ausstattung, das Cockpit, der Antrieb, die Offroad-Fähigkeiten, die Fahrleistungen
Was uns nicht gefällt:
Das Platzangebot, die nicht sehr direkte Lenkung, das Fahrfeeling bei hoher Geschwindigkeit
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 3
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum : 1
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 1
Technische Daten Jeep Wrangler Rubicon 4xe
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 85.700,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 86.888,00 |
davon Steuern | 14.481,34 |
Technische Daten | |
Zylinder | 4 |
Hubraum in ccm | 1.995 |
Leistung PS/KW | 272/200 |
Max. Drehmoment Nm/bei U | 400 |
Systemleistung PS/KW | 380/279 |
Getriebe | 8 Gang Automatik |
Antriebsart | Allradantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 6,5 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 156 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 4,0 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 91 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 488,2 |
Breite in cm | 189,4 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 190,1 |
Radstand in cm | 300,8 |
Kofferraumvolumen in Liter | 533 – 2.050 |
Tankinhalt in Liter | 65 |
Leergewicht in kg | 2.409 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.903 |
Max. Zuladung in kg | 494 |