In streng limitierter Stückzahl ist die neue Generation des Ford Bronco auch in Europa erhältlich, wir haben die US-Offroad-Ikone zum Test begrüßt.
Nach langer Pause hat Ford im Jahr 2021 die sechste Generation des Bronco präsentiert, die Wurzeln der Baureihe reichen bis ins Jahr 1966 zurück.
Zu weltweiter Berühmtheit ist die fünfte Generation des Bronco durch die 1994 live im TV übertragene Verfolgungsjagd von O.J. Simpson geworden, der in einem weißen Bronco unterwegs war.
Seit Ende 2023 ist die sechste Generation nun auch in streng limitierter Stückzahl in Europa erhältlich, der Look des neuen Bronco ist dabei sehr an die erste Generation angelehnt.
Der robuste Offroad-Look passt perfekt zum Retro-Style des kultigen Geländewagens, der sich so vielseitig wie nie zuvor zeigt.
Preislich startet der Bronco in Österreich bei relativ teuren 103.000,- Euro, wobei im Preis schon über 34.000,- Euro an Steuern enthalten sind – in Deutschland ist der Bronco schon ab 74.500,- Euro erhältlich.
Die Ausstattung ist aber schon sehr komplett, lediglich ein Querträger für die Dachreling und eine Reserveradabdeckung haben den Preis auf 104.223,10 Euro erhöht.
Unter anderem gibt es schon das Ford SYNC4 Infotainmentsystem mit 12“-Touchscreen, ein Keyless-System, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, eine Fülle an Assistenzsystemen bis hin zum adaptiven Tempomat, das GOAT (Goes over any terrain)-System und noch vieles mehr.
Sehr cooles Cockpit im Ford Bronco
Der Innenraum zeigt sich nicht nur in einem robusten Offroad-Look mit viel Liebe zum Detail, er wirkt auch sehr modern und übersichtlich.
Viele Haltegriffe und große Tasten, die auch mit Handschuhen gedrückt werden können, zeigen, dass der Bronco für den harten Geländeeinsatz wirklich wie geschaffen ist.
Die Bedienung ist zudem sehr intuitiv möglich, egal was man möchte, man wird vor keine Rätsel gestellt und findet sich schnell zurecht.
Sehr gelungen ist auch die Animation, die beim Einstieg ins Auto am Touchscreen abgespielt wird. Auch hier zeigt sich, dass die Gestaltung des gesamten Fahrzeugs bis ins kleinste Detail durchdacht wurde.
Wie für ein US-Auto üblich, gibt es auch viele und große Ablagen, lediglich die Fächer in den Türen sind sehr klein ausgefallen, was aber auch einen guten Grund hat.
Der Bronco lässt sich mit wenigen Handgriffen zu einem Cabrio mit Überrollbügeln verwandeln, bei dem sogar die Türen ausgebaut werden können. Wer möchte kann so Open Air-Feeling pur genießen, sollte jedoch auch genügend Platz für die vielen Teile, die ausbaubar sind, haben.
Lässt sich zum Cabrio verwandeln
Natürlich hat das Ganze auch einen Haken: Auf der Autobahn ist der Bronco wirklich sehr laut, da die abnehmbaren Teile über keine bzw. so gut wie keine Dämmung verfügen.
Das Platzangebot zeigt sich dafür von einer sehr großzügigen Seite, durch die Kasten ähnliche Bauweise gibt es sogar im Fond viel Platz für die Passagiere, zudem ist die Rundumsicht ein Traum.
Auch das Kofferraumvolumen kann sich sehen lassen, der Zugang erfolgt über eine zwei geteilte Heckklappe, wobei der untere Teil zur Seite und der obere Glasteil nach oben schwenkt.
Mit voller Besatzung können noch 504 Liter transportiert werden, klappt man die hinteren Sitze um, sind bis zu 1.780 Liter Stauraum realisierbar.
Bei uns ist der Ford Bronco nur mit dem 2,7-Liter-V6-Benziner erhältlich, der aber auch die goldene Mitte zwischen dem 2,3-Liter-4-Zylinder und dem 3,0-Liter-V6 darstellt.
Die Leistung liegt bei 335 PS (246 kW), und der Motor liefert bei 3.100 U/Min ein maximales Drehmoment von 563 Nm.
Kraftvoller Antrieb mit enormen Spaßpotenzial
Wobei man bei dieser Leistung eigentlich zu jeder Zeit genug Kraft zur Verfügung hat, egal aus welchen Geschwindigkeitsbereich heraus man beschleunigen möchte.
Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der spritzige Offroader nur 6,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 161 km/h limitiert, was aber auch ausreichen sollte.
Die Schaltung erfolgt über die wunderbare 10-Gang-Automatik, die schon aus dem Ranger bekannt ist und mit schnellen und sanften Schaltvorgängen überzeugen kann.
So souverän sich der Bronco auch auf der Straße fährt, sein Wohlfühlgebiet ist eindeutig das Gelände, wo er seine Trümpfe perfekt ausspielen kann. Der Fahrer kann dabei nicht nur zwischen einem 2WD-, einem 4WD- und einem 4WD Low-Modus wählen, es stehen auch verschiedene Fahrprogramme zur Wahl.
Über einen Drehregler können die GOAT (Goes over all terrain)-Programme gewählt werden, wobei es für wirklich jeden Untergrund das passende Programm gibt.
Mit einer Watttiefe von 800 mm kann man sogar recht ansehnliche Wasserdurchfahrten meistern, ohne dabei baden zu gehen.
Perfekt gerüstet für jedes Terrain
Im Hauptinstrument wird dem Fahrer dabei genau gezeigt, welches Fahrprogramm er gewählt hat, je nach Terrain werden auch alle anderen Systeme und die Kraftverteilung reguliert.
Auch Fahrwerk und Dämpfer sind für den Offroad-Einsatz konzipiert, dennoch fährt sich der Bronco auch auf normalen Straßen sehr komfortabel.
Trotz dem sehr robusten und kantigen Design, der hohen Bauweise und dem starken Motor konnten wir den Bronco im Test sparsamer als vom Werk angegeben bewegen, ohne dabei jemals auf Spaß verzichtet zu haben.
Laut Werk liegt der Verbrauch bei 13,7 Litern pro 100 Kilometern, wir sind im Schnitt aber inklusive Autobahnetappen und durchaus flotter Fahrweise nur auf 12,5 Liter gekommen. Natürlich im Vergleich zu anderen Autos ein hoher Wert, nur ist der Bronco eben nicht wie andere Fahrzeuge.
Sein einzigartiger Stil und sein Charakter machen den Bronco zu einer unverwechselbaren Erscheinung auf unseren Straßen.
Dabei kommt aber auch die Sicherheit nicht zu kurz, der Bronco verfügt über alle relevanten Assistenzsysteme und fühlt sich auch durch seine Bauweise schon sehr sicher an.
Ford beweist mit dem Bronco und der Tatsache, dass er auch nach Europa gekommen ist, einmal mehr, dass man auch in Zeiten wie diesen nicht auf Spaß-Fahrzeuge verzichten muss.
Er wird zwar nur den Geschmack einer sehr kleinen Zielgruppe treffen, diese kann sich aber über ein absolut einmaliges Auto freuen. Der Bronco zeigt enorm viel Charakter und auch viel Liebe zum Detail. Auf jeden Fall hebt er sich aber deutlich von der breiten Masse ab macht enorm viel Spaß.
Was uns gefällt:
Das Design, die Ausstattung, die Offroad-Fähigkeiten, die vielen liebevollen Details im Innenraum, die Leistung, die Schaltung, dass es solche Autos überhaupt noch gibt
Was uns nicht gefällt:
Die Geräuschkulisse im Innenraum bei Autobahntempo
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1
Weitere Infos zu Ford unter www.ford.at
Technische Daten Ford Bronco 2,7 EcoBoost A10 Outer Banks
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 103.000,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 104.223,10 |
davon Steuern | 34.741,03 |
Technische Daten | |
Zylinder | 6 |
Hubraum in ccm | 2.694 |
Leistung PS/KW | 335/246 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 563/3.100 |
Getriebe | 10 Gang Automatik |
Antriebsart | Allradantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 6,7 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 161 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 13,7 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 326 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 481,1 |
Breite in cm | 192,8 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 185,2 |
Radstand in cm | 295,0 |
Tankinhalt in Liter | 79 |
Leergewicht in kg | 2.214 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.700 |
Max. Zuladung in kg | 486 |