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Citroen e-C4 X Shine Pack – Intensivtest 3. Zwischenstopp

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In unserem Intensivtest mit dem Citroen e-C4 X verraten wir beim 3. Zwischenstopp, mit welchen Detailproblemen man in der elektrischen Praxis zu kämpfen hat.

Elektromobilität ist effizient, und sie macht vor allem auch Spaß. Das unmittelbar zur Verfügung stehende Drehmoment lässt sehr dynamisches Fahren zu und sorgt für viel Fahrvergnügen. Hinzu kommt noch der tiefe Schwerpunkt der Fahrzeuge bedingt durch die meist sehr schwere Batterie für den Fahrstrom.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Auch das Fahrgefühl eines ständig gespannten Gummiringerls in Form des One-Pedal-Driving lässt Erinnerungen an das Autodrom im Wiener Prater aufkommen. Nur weil dem Auto die Ummantelung mit Vollgummi fehlt, ruft einen dann wieder die Vernunft in den Rahmen des physikalisch Möglichen zurück.

Wer das wie der Autor dieser Zeilen öfters auskostet, treibt den Durchschnittsverbrauch, den die Kollegen zuvor im Bereich zwischen 13,1 und 15 kWh gesetzt hatten, deutlich nach oben. Sehr schön, dass wir im Citroen e-C4 X dabei trotzdem noch unter der magischen Marke von 20 kWh geblieben sind. Aber klar, Autobahn mit Tempo 130 (plus Messtoleranz) und die zuletzt deutlich gesunkenen Temperaturen taten natürlich auch das Ihre.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Fakt ist, nur wenige Elektrofahrzeuge lassen sich so sparsam bewegen, ohne dabei auf Fahrspaß zu verzichten. Die coupéhafte Silhouette des Franzosen tut hier ein übriges.

Überraschend großer Laderaum im Citroen e-C4 X

Wenn wir schon beim Thema sind: Eines trüben Novembertages entschlossen sich zwei junge Damen, ihre Arbeitsbereiche für die Erledigung der Hausübung umzugestalten. Ausgestattet mit dem überzeugendsten Dackelblick der Welt konnten sie ihren Privatchauffeur zur Fahrt in ein bekanntes schwedisches Möbelhaus überreden.

(c) Christoph Illnar
(c) Christoph Illnar

Clevere Angebotsplanung der Schweden (ja das war wirklich gleich lagernd) und eine ausreichend bestückte Kreditkarte halfen dabei, zwei Schreibtische samt Ladenteile erfolgreich vom Lager über die Kassa bis zum Parkplatz zu führen. Dem erfahrenen Kombi-Fahrer kamen zwar leichte Zweifel an der Umsetzbarkeit des Vorhabens auf, doch die Experimentierfreude war größer.

Aber nicht nur die Angebotsplanung, auch die Verpackungskünste der Schweden sind eine Klasse für sich – Tetris-Level „Endgegner“. Dank dieser Vorbereitung musste nicht einmal großer Aufwand betrieben werden, um die insgesamt vier Pakete im Ladeabteil des Citroens unterzubringen.

(c) Christoph Illnar
(c) Christoph Illnar

In Abwandlung des Sprichworts „stille Wasser sind tief“ konnten wir feststellen, dass man auch tiefe Kofferräume gut verbergen kann, wenn man wie die Designer des Franzosen sehr geschickt ist. Einzig die Führungsarme des Kofferraumdeckels ragen im geschlossenen Zustand etwas tief in den Laderaum hinein, wodurch die maximal nutzbare Breite eingeschränkt ist.

Im konkreten Fall war das aber kein Problem, und auch das vierte Paket fand aufgestellt seinen Platz. Schnell das Einkaufswagerl zurückgeschoben, und schon ging es auf die Heimreise, dabei in freudiger Erwartung die Inbus-Schlüssel wetzend. Das bisher geltende familieninterne Gebot zum Kauf eines Kombis steht ab jetzt jedenfalls auf dem Prüfstand, der nächste Besuch beim Autohändler eröffnet neue Optionen.

Wer laden will, hat etwas zu erzählen

Wer so wie der Autor dieser Zeilen das Glück hat, dass seine Wohnungs-Genossenschaft eine Vorreiter-Rolle in Sachen Nachhaltigkeit und Elektromobilität einnimmt, für den ist das Laden eines Elektroautos so unaufregend wie das Öffnen des Garagentors.

Der eigene Stellplatz wurde nämlich vor drei Jahren mit einer eigenen, persönlichen Wall-Box versehen, und so kommen nach dem Einparken nur noch das Anstecken des Kabels sowie Hinhalten des Autorisierungs-Chips. Das Lademanagement der Box sucht sich danach automatisch die günstigsten Stundentarife, um die Batterie bis zum nächsten Tag wieder auf 80% aufzuladen.

(c) Christoph Illnar
(c) Christoph Illnar

So vorbereitet sollte es nach Krems gehen, zwecks Besuchs der dortigen kulturellen Angebote. Der erste Fehler war dabei, zuvor nicht auf 100% aufgeladen zu haben. Der zweite Fehler war, es etwas eilig gehabt zu haben. Und der dritte Fehler war dann eine Folge des zweiten – es blieb am Ziel keine Zeit mehr, um das Fahrzeug an einer Ladestation zu parken.

So kam es wie es kommen musste: beim Antritt der Rückfahrt war absehbar, dass es sich vielleicht nur mit Rückenwind und sehr viel Heimweh ausgehen könnte, aber nicht wenn dazu noch weiter gesunkene Temperaturen kamen. Als gelernter Elektroautofahrer ist man aber entspannt, man muss nur einen Fast-Charger ansteuern, einen kleinen Espresso genießen, und schon wird alles gut. In so einem Fall genügen wirklich nur wenige Minuten Ladedauer, um einen kleinen Puffer im Ladezustand aufzubauen.

Falschparker werden zu einem immer größeren Problem

Wie schon beim 2. Zwischenstopp erwähnt, ist in der Elektromobilität lange noch nicht alles rosig, oder besser gesagt, grün. Falschparker werden immer öfter zu einer Belastung, und die allgemein gestiegene Rücksichtslosigkeit macht sich auch in der Welt der Elektromobilisten breit.

(c) Christoph Illnar
(c) Christoph Illnar

Nur weil man ein Elektrofahrzeug hat, berechtigt das noch nicht zur Nutzung des spärlich verfügbaren Guts „Parkplatz“. Berechtigt zum Parken auf einem Parkplatz mit Ladestation ist nur, wer dabei auch wirklich lädt. So wie beim weißen ID.3 im Bild oberhalb reicht es nicht aus, wenn man nur die Ladeklappe geöffnet hat, um so zu tun als würde man laden.

Besonders perfide ist es, wenn man dies auf einem privaten Parkplatz wie hier in Krems beim Fast-Charger des ÖAMTC tut. Wir haben bei der Pressestelle nachgefragt, und die Antwort war etwas ernüchternd: „Fällt uns ein Kfz auf, das seit längerer Zeit ,unbefugt‘ auf unserem Parkplatz steht, können wir es z. B. nicht einfach abschleppen, sondern müssen – wie jedes andere Unternehmen – die Polizei informieren. Ein Schranken wäre zwar eine Möglichkeit, ist allerdings wenig praktikabel, weil die E-Ladestationen öffentlich und für alle zugänglich sein müssen.“

Ergebnis war, dass das Kabel des CCS-Steckers leider nicht ausreichend lange war, um auch noch den dritten Platz daneben versorgen zu können. Wir mussten also unverrichteter Dinge weiterfahren und uns eine andere Ladestation am Weg suchen. Aber auch da sollte es zu Überraschungen kommen…

(c) Christoph Illnar
(c) Christoph Illnar

Ein kleiner Einschub zu den Falschparkern: schon ein paar Tage davor war ebenfalls einer (oder eine) schuld, dass eine Ladestation in Wien nicht verwendet werden konnte, um der Batterie unseres Citroen e-C4 X Nahrung zu spenden. Wenigstens kontrollieren das in Wien die Parksherrifs mit – und wer hier parkt ohne gleichzeitig zu laden, bekommt ein kostenpflichtiges Erinnerungsschreiben vom Magistrat…

Aktuelle Datenbanken sind wichtiger als man denkt

Doch zurück zum immer noch nicht ausreichend geladenen Testauto in Krems. Nach einer Recherche im bordeigenen Navi des Citroens konnte ein Fast-Charger etwas südlich am Weg liegend ausgemacht werden. Zur Sicherheit kontrollierten wir den Suchtreffer noch über Google Maps, denn der erfahrene Elektrofahrer weiß natürlich, dass nicht alle öffentliche Ladestationen tatsächlich an 24h jedes Tages auch tatsächlich geöffnet haben. Laut Google sollte dies bei diesem neu vorgeschlagenen Saftspender jedoch der Fall sein.

In freudiger Erwartung fuhr der Autor dieser Zeilen also den Navigationsempfehlungen entlang. Etwas verdutzt wurde er, als das Navi vorschlug, von der gut ausgebauten Bundesstraße links in eine am finsteren Abend unbeleuchtete Straße mitten in die Weinberge abzubiegen – zu einem Fast-Charger der EVN mit laut Datenbank 60 kW Nenn-Ladeleistung. Die journalistische Neugierde war jedenfalls größer als die Angst vor den bekannten Geschichten, wo Autofahrer blind einer Navi-Empfehlung in ihr Verderben gefolgt sind.

(c) Christoph Illnar
(c) Christoph Illnar

Zur  Überraschung aller Mitfahrer konnte vor Ort tatsächlich eine sogar beleuchtete Ladestation vorgefunden werden. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn es handelte sich dabei um eine gewöhnliche 11 kW Wechselstrom-Station, also nichts für das schnelle Glück. Fast-Charger war keiner zu sehen.

Wieder war es die journalistische Neugierde, die uns am nächsten Tag bei der EVN nachfragen ließ, wo denn der eingetragene Fast-Charger zu finden gewesen wäre. Von der Pressestelle bekamen wir neben einer Entschuldigung folgenden Hinweis: „Aufgrund unvollständig vorliegender Standortangaben wurden die Schnellladestation am falschen Standort angelegt und daher unrichtig in die Systeme hochgeladen. Der Fehler ist bereits nach kurzer Zeit aufgefallen und wurde umgehend durch EVN im System richtiggestellt.“ Und ergänzend: „Leider ist die Aktualisierung dieser Daten auf den Online-Plattformen sehr träge, wodurch es für den Kunden zu einer Fehlinformation kam.“

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Genau diese Online-Plattformen empfahlen uns durstigen Abenteurern dann einen ganzen Ladepark gleich neben der Abfahrt der A1 in St. Pölten, betrieben von EnBW Smatrics. Den gab es tatsächlich, und er funktionierte auch wunderbar, war er doch mit den als äußerst zuverlässig bekannten Hyperchargern ausgestattet.

Haben wir schon erwähnt, dass auch hier nur Hartnäckigkeit zum Ziel führte? Der Ladepark war nämlich so neu, dass die unbeleuchtete Einfahrt direkt neben einem geschlossenen Schranken hinter dem Bauhaus-Parkplatz noch nicht einmal beschildert war. Da war doch was mit journalistischer Neugierde…

Fazit

Man muss auch schon einmal ein bisserl Geduld haben, mit dieser Elektromobilität. Es wird, aber es dauert noch. Und zwischenzeitlich macht das Fahrgefühl einfach wirklich viel Spaß. Der Citroen e-C4 X ist ein feines Angebot, sehr fesch anzusehen und vielseitiger als man zuerst denkt.

Weitere Infos zu Citroen unter www.citroen.at

Bildergalerie: Citroen e-C4 X Shine Pack – Intensivtest 3. Zwischenstopp
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