Für den neuen CX-60 hat Mazda einen neuen 6-Zylinder-Dieselmotor entwickelt. In unserem Test verraten wir, wie der neue Diesel zum großen Mazda-SUV passt.
Nach einigen eher ruhigen Jahren bei Mazda geht es bei der japanischen Marke seit zwei Jahren Schlag auf Schlag.
Eines der neuesten Highlights ist dabei der CX-60, der die Modellpalette in Österreich nach oben hin abrundet. Er zeigt sich optisch im Stil des CX-5, wirkt aber exklusiver und dynamischer.
Zum Start war der CX-60 der erste Mazda mit Plug-in-Hybrid-Antrieb, jetzt gibt es ihn auch erstmals mit einem neuen 6-Zylinder-Dieselmotor.
Mazda beweist damit großen Mut und schwimmt gegen den Strom. Die Rechnung wird aber sicher aufgehen, nachdem die meisten Hersteller ihr Dieselangebot verknappen und bei den Dieselmotoren Zylinder- und Hubraum-Anzahl verkleinern.
Mit einem 6-Zylinder-Diesel könnte Mazda so neue Kunden anlocken, die auf die nach wie vor beste Motorisierung für die Langstrecke nicht verzichten möchten.
Auch alle anderen Eckdaten vom CX-60 sprechen wohl Vielfahrer an. Er ist mit einer Länge von 474,5 cm ein geräumiges Fahrzeug und bietet eine fulminante Serienausstattung.
In der Homura-Ausstattung kommt er inklusive der verfügbaren Pakete auf einen Listenpreis von 68.150,- Euro. Lediglich die Metallic-Lackierung erhöht den Preis noch auf 69.300,- Euro.
Der Mazda ist günstiger als die Konkurrenz
Damit ist er um rund 5.000,- Euro günstiger als ein BMW X3 30d xDrive, bietet aber eine Ausstattung, mit der für den BMW rund 86.000,- Euro fällig wären.
Serienmäßig sind unter anderem schon ein Head-up-Display, LED-Scheinwerfer, 20“-Leichtmetallfelgen, Ledersitze mit Sitzklimatisierung für Fahrer und Beifahrer, beheizbare Rücksitze, ein Keyless-System und ein umfangreiches Assistenzpaket mit an Bord.
Das Cockpit besteht aus einem 12,3“-Digitaltacho und einem 12,3“-Monitor, der zur großen Überraschung ausschließlich über den Dreh/Drück-Regler auf der Konsole zwischen Fahrer und Beifahrersitz steuerbar ist. Auf eine Touch-Funktion verzichtet Mazda beim CX-60.
Überhaupt ist das Infotainmentsystem der einzige Schwachpunkt im Innenraum, der nicht so ganz zum sonst so hochwertigen und modernen Interieur passen möchte. Die Darstellung von Navi-Karten und Menüs wirkt etwas antiquiert, von der Bedienung her passt das System aber sehr gut.
Sonst kann man bezüglich des Innenraums aber nur schwärmen. Der sportliche Look gepaart mit hochwertig wirkenden Materialien und einer perfekten Verarbeitung passt zum Charakter des Fahrzeugs.
Großzügig dimensionierte Ablagen gehören ebenso zum Standard wie die bequemen Ledersitze mit Klimatisierung für Fahrer und Beifahrer und Sitzheizung im Fond.
Großer Kofferraum
Auch das Platzangebot kann sich sehen lassen, selbst in der zweiten Reihe bietet der CX-60 noch genug Raum für alle Passagiere.
Das Kofferraumvolumen ist mit 570 bis 1.726 Litern Fassungsvermögen ebenfalls sehr großzügig dimensioniert. Eine elektrisch zu betätigende Heckklappe ist natürlich ebenfalls an Bord.
Trotz aller Vorzüge des Innenraums, dürfte aber die Motorisierung das Highlight am Mazda CX-60 Diesel sein.
Der neue 3,3-Liter e-SKYACTIV Diesel ist in zwei Leistungsstufen erhältlich. In Kombination mit Heckantrieb hat das Aggregat 200 PS (147 PS), mit dem von uns getesteten Allradmodell kommt man auf eine Leistung von 254 PS (187 kW).
Zwischen 1.500 und 2.400 U/Min liefert das Aggregat ein maximales Drehmoment von 550 Nm, womit auch schon von unten heraus viel Schubkraft garantiert ist.
Durch das 48V-Mild-Hybrid-System hat man zusätzliche Schubkraft, und man soll dadurch noch sparsamer unterwegs sein.
Sportliche Abstimmung
Die Schaltung erfolgt über eine 8-Gang-Automatik, die vielleicht noch etwas Feinschliff vertragen würde. Zwar wird sehr schnell geschaltet, und man hat auch immer den passenden Gang parat, aber die Schaltvorgänge selbst erfolgen nicht in jeder Situation sanft und harmonisch.
Das mag vielleicht auch am sportlichen Grundcharakter des Autos liegen, denn man merkt auch bei Fahrwerk und Federung, dass der CX-60 eher auf Sportlichkeit als auf Komfort ausgelegt ist.
Zwar ist man auch auf der Langstrecke noch angenehm komfortabel unterwegs, eine gewisse Härte wird aber dennoch vermittelt.
Die sportliche Auslegung beschert dem CX-60 aber auch eine grandiose Straßenlage, und dank der direkten Lenkung kann man den großen SUV auch deutlich agiler bewegen, als man glauben sollte.
Unterstrichen wird der Sport-Charakter auch durch einen etwas kernigen Motorsound, der bei voller Beschleunigung trotz guter Geräuschdämmung zu merken ist.
Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in nur 7,4 Sekunden aus dem Stand heraus auf Tempo 100 km/h. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Mazda bei 219 km/h.
Sensationeller Verbrauch
Der Allradantrieb sorgt dabei in jeder Situation für eine gute Aufteilung der Kraft auf alle Räder. Auch abseits befestigter Straßen ist man so noch sehr gut unterwegs.
Die größte Überraschung ist aber der Verbrauch. Wer über einen sanften Gasfuß verfügt, wird die vom Werk angegebenen 5,2 bis 5,3 Liter pro 100 Kilometern auf jeden Fall schaffen.
Wir haben uns bei unserem Test vom sportlichen Charakter etwas mehr verleiten lassen und sind auf einen Durchschnittsverbrauch von 5,4 Litern gekommen, was ein absolut grandioser Wert ist.
Mazda zeigt mit dem 3,3-Liter e-SKYACTIV-Diesel eindrucksvoll, wie viel Potenzial noch im Dieselmotor steckt. Ein großer Allrad-SUV, der trotz viel Kraft und 6-Zylindern mit diesem Verbrauch glänzt, beweist einmal mehr, wie falsch jene liegen, die die Zukunft nur in der E-Mobilität sehen.
Auf jeden Fall ist Mazda mit diesem Triebwerk ein ganz großer Wurf gelungen. Der CX-60 kann aber nicht nur mit diesem Motor glänzen, auch die Sicherheitsausstattung kann sich sehen lassen.
Vom Spurwechselassistenten, über den adaptiven Tempomat bis zur Ausstiegswarnung ist alles an Bord, was am Puls der Zeit ist.
Der Mazda CX-60 hat in unserem Test auf jeden Fall einen sehr guten Eindruck gemacht. Mit nur kleinen Adaptionen bei Infotainmentsystem und Schaltung wäre der CX-60 in allen Bereichen ein überragendes Fahrzeug.
Sein gutes Preis/Leistungsverhältnis, die luxuriöse Ausstattung und der sportliche Charakter machen ihn zu einem angenehmen Begleiter. Das Highlight ist aber der kräftige und sehr sparsame neue Dieselmotor.
Was uns gefällt:
das Design die Ausstattung, das Raumangebot, der Fahrspaß, der Motor, der Verbrauch
Was uns nicht gefällt:
die Grafik des Infotainmentsystems, die Automatik bräuchten noch etwas Feintuning
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2-
Technische Daten Mazda CX-60 Homura 3,3L e-SKYACTIV AT AWD
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 68.150,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 69.300,00 |
davon Steuern | 14.733,07 |
Technische Daten | |
Zylinder | 6 |
Hubraum in ccm | 3.283 |
Leistung PS/KW | 254/187 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 550/1.500 – 2.400 |
Getriebe | 8 Gang Automatik |
Antriebsart | Allradantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 7,4 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 219 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 5,2 – 5,3 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 137 – 139 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 474,5 |
Breite in cm | 213,4 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 168,0 |
Radstand in cm | 287,0 |
Kofferraumvolumen in Liter | 570 – 1.726 |
Tankinhalt in Liter | 58 |
Leergewicht in kg | 1.949 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.516 |
Max. Zuladung in kg | 567 |