Mit dem IONIQ 6 hat Hyundai einen Eyecatcher auf die Räder gestellt. Wir haben die Version mit großer Batterie und Heckantrieb jetzt zum Test begrüßt.
Der IONIQ 6 ist nach dem IONIQ 5 das zweite rein elektrische IONIQ-Modell von Hyundai, soll aber eine andere Zielgruppe ansprechen.
Optisch besticht der IONIQ6 mit einer stromlinienförmigen Linienführung, die ihm nicht nur einen einmaligen Look verleiht, sondern auch die Reichweite erhöhen soll.
Ob man das Design mag oder nicht, der IONIQ 6 hebt sich unserer Meinung nach wohltuend von der breiten Masse ab und zieht die Blicke von Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern magisch an.
Neben dem einmaligen Design soll der IONIQ 6 aber auch mit jeder Menge Luxus, viel Fahrspaß und einer hohen Reichweite glänzen.
Für unseren Test haben wir den IONIQ 6 in Long Range-Ausführung mit 77,4 kWh-Batterie, Heckantrieb und der höchsten Ausstattungslinie „Top Line“ gewählt. Auf Wunsch ist die Limousine aber auch mit Allradantrieb verfügbar.
Im Listenpreis von 68.490,- Euro ist aber schon alles an Bord, was das Leben angenehmer, komfortabler und sicherer macht. In Bezug auf die Serienausstattung ist der IONIQ 6 damit deutlich günstiger als die Mitbewerber.
Unter anderem sind schon Ledersitze mit Sitzklimatisierung für die Vordersitze, ein Head-up-Display, ein BOSE Premium Sound System, ein überkomplettes Assistenzpaket, Matrix-LED-Scheinwerfer mit intelligentem und adaptivem Fernlicht, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein 12,3“-Touchscreen mit Navi, ein Keyless-System und noch vieles mehr an Bord.
Sehr luxuriöse Ausstattung
Optional hatten wir noch die Ultimate Red Metallic-Lackierung, das Schiebedach, den Vehicle to Load-Adapter und die digitalen Außenspiegel an Bord, womit der Endpreis bei 72.620,- Euro liegt.
Getrost einsparen kann man aber die 2.000,- Euro teuren digitalen Außenspiegel, an die wir uns bis zum Testende nicht gewöhnt haben. Die Monitore, die das Bild übertragen, sind nicht sehr günstig positioniert, was vor allem auf der Fahrerseite für Irritationen sorgt.
Klassische Außenspiegel sind nach wie vor die bessere Wahl und zum Glück auch serienmäßig an Bord.
Zugegebenermaßen passen die digitalen Außenspiegel aber zum futuristischen Charakter des Autos und zum digitalen Cockpit, welches aus einem 12,3“-Digitaltacho und 12,3“-Touchscreen besteht.
Der Tacho ändert die Grafik je nach Fahrmodus, und der Touchscreen lässt sich einfach und intuitiv bedienen. Hyundai hat es auch beim IONIQ6 geschafft, dads Menüs und Navikarten sehr modern wirken, die Bedienung aber sensationell intuitiv erfolgt.
Das ist vor allem deshalb wichtig, weil der IONIQ 6 schon die neue EU-Zulassung hat, womit Geschwindigkeitswarner und Co. nach jedem Start extra deaktiviert werden müssen, wenn man darauf verzichten möchte. Eine schnelle und einfache Deaktivierung ist also Gold wert.
Viel Platz für die Passagiere im Hyundai IONIQ 6
Trotz der stromlinienförmigen Karosseriegestaltung kann der IONIQ 6 auch beim Platzangebot überzeugen. Selbst im Fond hat man in jede Richtung viel Platz und fühlt sich ausgesprochen wohl.
Die klimatisierten Sitze für Fahrer und Beifahrer sind ebenfalls ein Hit und wie für die Langstrecke geschaffen.
Nicht ganz so großzügig zeigt sich nur das Kofferraumvolumen, welches mit 401 Litern Stauraum recht knapp bemessen ist. Da muss dann schon das große Badekrokodil zu Hause bleiben, wenn es auf Urlaubsreise geht.
Und ja, der IONIQ 6 ist auch eines der ersten Autos im Testfuhrpark, mit dem jene, die sich noch nicht mit E-Autos anfreunden konnten, auf Urlaub fahren würden.
Dank dem stromlinienförmigen Design kann der IONIQ 6 nämlich sowohl was die Fahrleistungen als auch die Reichweite betrifft auf ganzer Linie glänzen.
Angetrieben wird der IONIQ 6 RWD von einem 229 PS (168 kW) starken Elektromotor, der die Kraft sehr souverän an die Hinterachse leitet.
Der Motor liefert vom Start weg ein maximales Drehmoment von 350 Nm, womit man sofort viel Schubkraft zur Verfügung hat.
Schon im Eco-Modus ist der IONIQ 6 ansprechend flott unterwegs, im Normal-Modus kommt dann die Kraft nochmals intensiver zur Geltung.
Kraftvoller als erwartet
Wer in den Sport-Modus schaltet, verwandelt die Elektrolimousine überhaupt zum absoluten Spaßmacher, bei den man deutlich mehr Leistung als die 229 PS vermuten würde.
In nur 7,4 Sekunden sprintet man von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 185 km/h limitiert. Aber auch beim Zwischensprint zeigt sich der Stromer äußerst kraftvoll.
Der tiefe Schwerpunkt sorgt zudem für eine satte Straßenlage, wobei Fahrwerk und Federung Komfort auf höchstem Niveau vermitteln.
Damit ist der IONIQ 6 bestens für weite Strecken geeignet, vor allem da auch die Reichweite wirklich grandios ist. Wer im Eco-Modus unterwegs ist, wird auch den Verbrauch von 14,3 kWh realisieren können, wir sind im Schnitt auf 14,5 kWh gekommen, was ein absoluter Bestwert für ein Auto dieser Klasse ist.
Vor allem, da bei unserem Test natürlich auch Autobahnetappen dabei waren. So sind wir auf eine realistische Reichweite von 530 Kilometern gekommen. Das Werk gibt zwar bis zu 614 Kilometer an, was aber schon in Bezug auf Batteriegröße und angegebenem Verbrauch nicht klappen kann.
Dank der 800V-Ladetechnik kann man an geeigneten Schnellladestationen in nur 18 Minuten die Batterien von 10 auf 80 % aufladen. An einer 150 kW-Ladestation konnten wir auch wirklich sensationelle Ladezeiten realisieren.
Tolles Gesamtpaket
Sehr angenehm ist auch, dass die Rekuperation automatisch gesteuert wird. Die Intensität variiert dabei je nach Anlass, zumeist wird die passende Stufe vom Auto auch perfekt erkannt. Wer möchte, kann aber auch die Stufen manuell via Schaltwippen wählen.
Abgerundet wird der positive Gesamteindruck auch noch von einer sehr guten Sicherheitsausstattung, wobei Hyundai auch hier einen Schritt weitergedacht hat. So wird beim Blinken auch im Digitaltacho ein Bild der jeweiligen Fahrzeugseite eingeblendet, um den toten Winkel noch besser zu überwachen.
In unserem Test hat sich der Hyundai IONIQ 6 auf jeden Fall von einer sehr beeindruckenden Seite gezeigt. Mit seinem einmaligen Design, aber auch mit seinen inneren Werten, hebt er sich von der Konkurrenz deutlich ab.
Er bietet Komfort auf höchstem Niveau, jede Menge praktische Ablagen und kann mit Fahrkomfort überzeugen.
Die Highlights sind aber sicher der agile Antrieb und der sensationell geringe Verbrauch, die eine hohe Reichweite bei überschaubar großer Batterie ermöglichen. So ist er auch für die Langstrecke ein idealer Partner und kann bei der Reichweite schon mit Benzin-Modellen mithalten.
Was uns gefällt:
Das Design, der Innenraum, die klimatisierten Sitze, das Platzangebot, die Sicherheitsausstattung, die Reichweite, der Verbrauch, die Fahrleistungen
Was uns nicht gefällt:
Die digitalen Außenspiegel, der etwas kleine Kofferraum
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum : 3-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2
Weitere Infos zu Hyundai unter www.hyundai.at
Technische Daten Hyundai IONIQ 6 Top Line 77 kWh 2WD
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 68.490,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 72.620,00 |
davon Steuern | 12.103,33 |
Technische Daten | |
Leistung PS/KW | 229/168 |
Max. Drehmoment Nm | 350 |
Getriebe | 1 Gang Automatik |
Antriebsart | Heckantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 7,4 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 185 |
Durchschnittsverbrauch in kWh | 14,3 |
Reichweite in KM | 614 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 485,5 |
Breite in cm | 188,0 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 149,5 |
Radstand in cm | 295,0 |
Kofferraumvolumen in Liter | 401 |
Leergewicht in kg | 1.910 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.410 |
Max. Zuladung in kg | 500 |