Tatort: Salzburgring. Tatwaffen: Volkswagen Golf 8 R „20 Years“ Edition und ID5 GTX. Motiv: purer Fahrspaß gepaart mit geballter Power.
Wenn Volkswagen sich einen Lieblingsbuchstaben aus dem Alphabet aussuchen müsste, wäre es mit Sicherheit das „R“. Schon vor 20 Jahren machten sich die Ingenieure des deutschen Automobilbauers Gedanken, wie sie einen sogenannten „Wolf im Schafspelz“ kreieren können. Mit dem damaligen Golf R32 schafften sie es, diesem Wunsch gerecht zu werden.
Ein damaliges Unikat auf den Straßen. Heute begrüßen wir den neuen Volkswagen Golf 8 R „20 Years“ auf dem Salzburgring, und eines gleich vorweg: Ein dauerhaftes Grinsen ist bei diesem Auto im Paket inbegriffen.
Fangen wir mal mit dem Datenblatt zu diesem Spaßmobil an. Unter der Haube versteckt sich ein 2 Liter Vierzylindermotor, welcher dem Gefährt 333 PS und 420 Nm Drehmoment spendiert. Durch den klugen Allradantrieb in Kombination mit dem Motor schafft er den 0-100 Sprint in 4,6 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h.
In der Serienausstattung besitzt das Auto bereits einen elektrischen Fahrersitz mit Memory-Funktion, 19 Zoll große Leichtmetallräder und beheizbare Vordersitze mit aktiver Klimatisierung. Preislich startet das Sondermodell in Österreich bei 68.190, – €. Absolut kein Schnäppchen, aber für die Menge an Ausstattung und Technik ein fairer Preis.
Kommen wir nun zu der Fahrperformance des Golfs auf der Rennstrecke. Denn hier hat er uns bewiesen, dass die verbaute Technik zu 100% die Leistung bringt, die er auch verspricht. Nach ein paar Runden zum warm werden, durften wir mit dem Wolfsburger bis an die Grenzen gehen. Das Erstaunliche war nämlich, dass diese in weiter Ferne lagen.
In starken Kurven ließ das Auto noch Beschleunigungsbefehle durch, ohne etwaige Anzeichen von Untersteuern zu zeigen. Mithilfe des ausgeklügelten Torque Vectoring System wird die Kraft gezielt auf die Räder übertragen, welche es gerade auch am notwenigsten brauchen. Dadurch war es uns auch möglich, aus Kurven schneller zu beschleunigen beziehungsweise schnellere Kurvengeschwindigkeiten zu erreichen.
Positiv überrascht waren wir auch bei der Bremsleistung des Fahrzeugs. Auch nach einigen intensiven Runden zeigten die Bremsen was sie können und hielten den enormen Bedingungen stand. Auf der Geraden marschierte der Kompaktsportler mit Leichtigkeit auf Geschwindigkeiten von über 200 km/h zu.
Als nächster Programmpunkt stand bei uns auf der Liste ein Drag Race an. Der Konkurrent ist aus demselben Konzern, jedoch besitzt dieser eine andere Antriebsphilosophie. Die Rede ist vom ID 5 GTX. Also Verbrenner vs. Elektro. Ziel war es hierbei, einen sauberen Start hinzulegen und dann in einem vordefinierten Bereich mit der Vorderachse zum Stillstand zu kommen.
Gewinner ist in dem Fall jener, welcher zuerst sein Auto gezielt stoppt. Das Erstaunliche war bei der Challenge, dass der ID5 am Anfang die Nase vorne gehabt hat. Grund hierfür ist der Elektroantrieb. Dieser hat untenrum schon sein volles Drehmoment anliegen und ermöglicht dadurch auch einen sauberen Start. Der Verbrenner braucht im Vergleich etwas Zeit, bis er Speed aufbauen kann. Obenrum holt der Benziner den Stromer aber definitiv ein.
Beim Bremsen hatte der Golf bessere Karten, da dieser um etwa 900kg weniger wiegt als sein Konkurrent. Alles in allem war es eine anspruchsvolle Herausforderung, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Antriebsvarianten sichtbar wurden.
Zusammenfassend war es eine interessante und anspruchsvolle Veranstaltung, die zeigt, wie viel Technik in solchen Autos steckt und welche Vorteile diese auch bieten. Jeder Autobegeisterte wird sicher viel Spaß bei dem Programm haben. Der Volkswagen Golf 8 R „20 Years“ ist definitiv ein Wolf im Schafspelz und bleibt seiner Identität auf jeden Fall treu.