Fiat 500X Hybrid 130 DCT Yacht Edition – Testbericht

Der Fiat 500X ist jetzt auch in einer Hybrid-Version erhältlich. Wir verraten in unserem Test, wie der neue Motor zum sympathischen Italiener passt.

Seit 2014 ist der Fiat 500X am Markt, im Laufe der Zeit hat man dem Dauerbrenner aus Italien immer wieder kleine Auffrischungen spendiert.

Neuestes Highlight ist ein Mild-Hybrid-Antrieb, der für mehr Sparsamkeit und Spritzigkeit sorgen soll. Um das süße Leben so richtig zu genießen, haben wir für unseren Test den 500X Dolcevita mit elektrischem Faltdach gewählt.

Bei der Ausstattung hatten wir noch eine ganz besondere Edition ergattert, nämlich den 500X Yacht Edition. Leider ist das Modell nicht mehr bestellbar, aber in Basisversion kommt der 500X Hybrid 130 Dolcevita auf 32.416,- Euro.

Im Preis enthalten sind schon viele Goodies wie etwa das Uconnect-Infotainmentsystem mit 7“-Touchscreen, eine Klimaanlage, ein adaptiver Tempomat und noch vieles mehr.

Die Sonderedition hat noch mit vielen weiteren Goodies wie etwa Ledersitzen, einem Keyless-System, LED-Scheinwerfern oder einem Innendekor mit Holzeinlagen aufwarten können.

Der Look der Yacht Edition hat auf jeden Fall mediterranes Feeling versprüht und mit viel Eleganz aufwarten können.

Für Yacht-Liebhaber, die auch an Land nicht den noblen Luxus eines edlen Schiffs vermissen möchten, ist der 500X Yacht Edition auf jeden Fall ein Highlight.

Übersichtliches Cockpit

Aber auch sonst kann der 500X trotz seines hohen Alters noch sehr gut mit der moderneren Konkurrenz mithalten.

Das Cockpit ist nach wie vor sehr übersichtlich gestaltet, und die großen analogen Armaturen sind im Vergleich zu mach neuem Digitalcockpit eine richtige Wohltat.

Der Touchscreen ist mit 7“ auch nicht der größte, kann dafür aber umso mehr mit einer einfachen Bedienung und noch immer sehr schönen Grafik aufwarten.

Ein griffiges Lenkrad und eine einfache Bedienung sind ebenfalls Vorzüge des charmanten City-SUV. Für viel Komfort haben auch eine 2-Zonen-Klimaautomatik und eine Mittelarmlehne zwischen Fahrer und Beifahrersitz gesorgt.

Die Ledersitze selbst haben aber nicht unsere ungeteilte Begeisterung erringen können. Für groß Gewachsene sind die Sitzflächen etwas zu kurz, zudem war keine Sitzheizung an Bord, was die Sitze im Winter doch recht ungemütlich macht.

Im Schnitt der Klasse ist der Fiat 500X beim Platzangebot angesiedelt. Die im Klassiker von Cornelia Froboess besungenen „zwei kleinen Italiener“ können durchaus auch noch zwei weitere kleine Freunde mitnehmen, dann geht sich alles wunderbar aus. Alternativ haben zwei groß gewachsene Passagiere und zwei Kinder im Fond noch ausreichend Raum.

Das Kofferraumvolumen ist mit 350 bis 1.000 Litern Fassungsvermögen ebenfalls im Schnitt der Klasse angesiedelt.

Neuer Antrieb

Mit dem 500X Hybrid hat man aber die Chance, statt drei Zylinder wieder vier Zylinder unter der Haube begrüßen zu dürfen.

Ein 1,5 Liter-4-Zylinder-Turbobenziner mit 130 PS (96 kW) soll für spritzige Fahrleistungen sorgen. Bei 1.500 U/Min stehen 240 Nm Drehmoment parat.

Zusätzlich sorgt ein 20 PS (15 kW) starker E-Motor, der im 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist, für zusätzliche 55 Nm Schubkraft.

Damit fühlt sich der Fiat vor allem von unten heraus deutlich agiler an und kann mit überzeugenden Fahrleistungen aufwarten.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 9,4 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 194 km/h.

Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe harmoniert sehr gut mit dem Antrieb, lediglich in manchen Situationen ist nicht gleich der richtige Gang parat und es ruckelt etwas.

Beim Zwischensprint wirkt der Motor nicht mehr ganz so agil, hier sind die Kraftreserven durchaus enden wollend.

Kerniger Motorklang

Dass sich der Motor bei Überholmanövern nicht ganz so wohl fühlt, hört man auch am kernigen Klang, der sich etwas gequält anhört.

Überhaupt ist der Fiat 500X mehr als Cruiser ausgelegt, in dem man es gerade jetzt im Frühling genießt, die blühende Landschaft an sich vorüber ziehen zu lassen.

Am besten funktioniert dies mit offenem Verdeck. Durch das riesige Stoffdach entsteht schon waschechtes Cabrio-Feeling.

Wobei es von der Geräuschkulisse fast egal ist, ob das Verdeck offen oder geschlossen ist, im Innenraum ist es ab Landstraßen-Tempo immer recht laut.

Bei Fahrwerk und Federung zeigt der 500X wieder mehr seine sportlichen Gene, die Abstimmung ist durchaus straff und die Straßenlage sehr gut.

Die Lenkung könnte dafür eine Spur direkter sein, dafür ist sie sehr leicht und der 500X damit auch sehr wendig.

Wer den Fiat 500X gemütlich bewegt, wird auch locker den Werksverbrauch von 5,6 bis 6,4 Litern pro 100 Kilometern erreichen.

Verbrauch bleibt im Rahmen

Wir sind bei unserem Test auf einen Verbrauch von 6,6 Litern gekommen, womit unser Testfahrzeug fast die Werksangaben erfüllt hat.

Noch am Puls der Zeit ist der Fiat 500X bei der Sicherheitsausstattung, hier ist so gut wie alles an Bord, was auch deutlich modernere Fahrzeuge zu bieten haben.

Sogar ein adaptiver Tempomat, der auch die jeweils aktuell gültige Geschwindigkeit einhalten kann, ist dabei.

Trotz seiner runden Form hat der Fiat 500X Hybrid in unserem Test gezeigt, dass er noch ein Auto mit Ecken und Kanten ist.

Ein bisschen ist er wie eine alte italienische Leinwandiva, der man zwar das Alter anmerkt, die man aber dennoch vergöttert und derem Charme man erliegt.

Sein knuffiger Auftritt und der treuherzige Blick erweichen wohl immer noch die Herzen der Käufer, zudem bietet er eine solide Ausstattung und eine Technik, die noch am Puls der Zeit ist.

Was uns gefällt:

das Design, die Ausstattung, das Preis/Leistungsverhältnis, die Sicherheitsausstattung

Was uns nicht gefällt:

die Geräuschdämmung, die etwas zu kurze Sitzauflage

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 2

Fahrleistung: 2

Fahrverhalten: 2

Verarbeitung: 1-

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 3

Kofferraum: 3

Ablagen: 3

Übersichtlichkeit: 2

Technische Daten Fiat 500X Hybrid 130 DCT Yacht Edition