Lass die Sonne in dein Herz und in deinen Aygo! Ob wir uns davon blenden ließen, lesen Sie in den nachfolgenden Zeilen.

Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass wir bereits im Juli dieses Jahres den kleinen Toyota Aygo X zum Test geladen haben. Nun ist aber die Version mit Stoffdach, kurz Aygo X Air genannt, an der Reihe.
Toyota bringt den Aygo X in nur einer Motorisierung, nämlich einem Drei-Zylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum und 72 PS. Bei den Ausstattungslinien stehen dem Frischluftmodell die Varianten Pulse, Explore und Limited zur Verfügung.
In unserem Fall dürfen wir uns über die Explore-Ausstattung freuen, die überdies nur in der Kombination mit dem S-CVT Automatikgetriebe erhältlich ist. Kleiner Wermutstropfen, wenn man bedenkt, dass der Toyota Aygo X in der Liga der Cityflitzer spielt, ist sein Preis.
Stattliche 23.090,- Euro möchte der japanische Konzern für seinen Kompakten mit dem Stofffaltdach. Das halten wir in Anbetracht der Größe schon für ein ganz schönes Stück. Aber schön ist er allemal und das hat in Zeiten, wo nun einmal alles teurer wird, seinen Preis.

Dafür gehört alles, was sich in unserem Testfahrzeug befindet, zur Serienausstattung. Lediglich die Bi-Tone Lackierung in Chili Red/Night Sky Black schlägt sich mit dezenten 240,- Euro extra zu Buche. Nun was erhält man jetzt für 23.330,- Euro?
Auf jeden Fall einen sehr stylischen Gassenfloh, der mit seiner SUV-Optik – schließlich trägt er ja ein X im Namen – und dem Faltdach schon gute Laune macht, wenn man ihn nur sieht. Was den japanischen Designern bereits beim Yaris gelungen ist, macht sich nun auch beim Aygo bemerkbar: Modernes, frisches Styling ohne übertrieben futuristisch zu wirken.
Zu den besonderen Highlights des optischen Auftritts zählen für uns die 18-Zoll-Felgen mit 175/60er Bereifung sowie die Stoßstangen mit schwarzen Hochglanzakzenten bzw. als angedeuteter Unterfahrschutz in Chromoptik.
Sehr gute Basisausstattung

Außerdem kommt unser Testfahrzeug bereits mit einer umfassenden LED-Beleuchtung beginnend mit den Bi-LED-Frontscheinwerfern über LED-Tagfahrlicht und Blinker bis hin zu der Einstiegsbeleuchtung. Gegen neugierige Blicke helfen die abgedunkelten Scheiben ab der B-Säule.
Aber auch der Innenraum kann uns durch seinen peppigen Look überzeugen. Den Zugang dazu erhält man – ganz State of the Art – mit dem Schlüssel in der Tasche. Rote Lackakzente gibt es nicht nur in den Türblättern, sondern auch rund um das Multimediadisplay und den Schaltknauf bzw. am Lenkrad und in den Steppnähten der Sitze. Sogar die Ausströmer der Klimaanlage können als Designelement gesehen werden.
Ansonsten verhält sich das Cockpit klar strukturiert und gut aufgeräumt. Alle Bedienelemente sind da, wo sie hingehören und auch gut erreichbar. Während zentral hinter dem Lenkrad der Tachometer analog bleibt, befindet sich mittig darin ein großes Display, das uns nochmals genauer mit allen wichtigen Informationen wie z.B. Assistenzsystemen, Reichweite oder gefahrenen Kilometern auf dem Laufenden hält.

Der Aygo X Explore ist neben dem Limited der Einzige, der mit dem Toyota Smart Connect Multimediasystem ausgestattet ist. Dieses besitzt nicht nur einen 9 Zoll großen Touchscreen, sondern ruft auch Live-Informationen über Verkehr oder Tankstellen ab.
Selbstverständlich sind auch Apple CarPlay und Android Auto verfügbar. Die Sprachsteuerung funktioniert ebenfalls sehr genau. Bei der induktiven Ladestation passen große Handys wie ein Samsung Galaxy Note 20 nicht mehr ganz hinein, aber als Ablage ist sie allemal sehr gut geeignet.
Obwohl der Aygo X als Stadtauto konzipiert ist, sind seine Sitze, die überdies auch beheizt werden können, auch gut für die Langstrecke geeignet. Kopf und Schulterfreiheit vorne sind überhaupt kein Problem, der Fond ist allerdings nur eingeschränkt zugänglich.
Elektrisches Stoffdach vermittelt Cabrio-Feeling

Gut, dass hier Toyota nicht auch noch krampfhaft einen 5. Gurt montiert hat. Als Viersitzer für Notfälle und Kurzstrecken ist er auf jeden Fall brauchbar. Ist alles nur eine Frage des Kompromisses.
Dafür gibt es Pluspunkte beim Laden, denn immerhin passen 231 Liter in den Kofferraum, 269 Liter bis unters Dach. Er verfügt sogar über eine Vorbereitung für eine Anhängerkupplung für Heckfahrradträger.
Wo wir beim Highlight des Air wären: Das Stoffdach geht elektrisch auf und faltet sich dann gekonnt zusammen. Da es aber wie ein Schiebedach funktioniert und sich nicht wie bei einem echten Cabrio komplett einschließlich Heckscheibe öffnet, kann man es auch gut während der Fahrt öffnen und schließen, ohne einen Stopp einlegen zu müssen. Damit ist maximale Flexibilität gewährleistet.

Motorisch reichen die 72 PS, die der Dreizylinder aus seinem Liter Hubraum zaubert, für den urbanen Alltag völlig aus. Mit den dazugehörenden 93 Nm Drehmoment gibt es auch genügend Vorankommen. Zwar gewinnt er mit seinen 14,8 Sekunden auf 100 km/h keinen Beschleunigungsrekord, aber das ist im heutigen Stadtverkehr auch nicht wirklich nötig und möglich.
Die maximale Höchstgeschwindigkeit gibt Toyota mit 151 km/h an, ein Zeichen, dass der Aygo X auch durchaus für Landstraßen und Autobahnen geeignet ist. Dies können wir grundsätzlich so stehen lassen, immerhin sorgen die Sitze, aber auch sein Fahrwerk mit der guten Straßenlage und Dämpfung sowie seine Ausstattung mit zahlreichen Assistenzsystemen wie einem adaptiven Tempomat und Spurhalteassistent dafür, dass Reisen mit ihm Spaß macht. Man darf es nur nicht eilig haben, denn 72 Pferde können bei höheren Geschwindigkeiten nun mal keine Berge versetzen.
CVT-Getriebe gefällt in der Stadt

Das S-CVT Getriebe, mit dem unser Aygo X Air ausgestattet ist, macht sich vor allem im Stadtverkehr bei Stop and Go mehr als bezahlt. Hier verrichtet es brav seinen Dienst. Legt man jedoch an Geschwindigkeit zu oder möchte überholen, so macht sich das Getriebe lautstark bemerkbar.
Toyota gibt den Durst des kleinen Aygo X mit 5,0 Litern im Durchschnitt an. Diesen Wert konnten wir nicht ganz erreichen, liegen aber mit einem Durchschnitt von 5,5 Litern nur knapp darüber und dies, obwohl wir einige Überlandfahrten mit ihm gemeistert haben. Was uns zeigt, dass das Automatikgetriebe doch ganz gut mit den Ansprüchen umgehen kann und effizient arbeitet.
Der neue Toyota Aygo X Air ist für all jene, die einen Stadtflitzer mit Cabriofeeling für gelegentliche Ausfahrten aufs Land suchen, bestens geeignet. Ob man sich den Preis gönnt, ist eine andere Geschichte.
Was uns gefällt:
Der optische Auftritt, die Ausstattung, das Faltdach
Was uns nicht gefällt:
CVT-Getriebe beim starken Beschleunigen, Preis
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 3
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum: 2
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2
Weitere Infos zu Toyota unter www.toyota.at
Technische Daten Toyota Aygo X 1,0 VVT-i Air Explore
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 23.090,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 23.330,00 |
davon Steuern | 4.049,00 |
Technische Daten | |
Zylinder | 3 |
Hubraum in ccm | 998 |
Leistung PS/KW | 72/53 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 93/4.400 |
Getriebe | S-CVT-Automatikgetriebe |
Antriebsart | Frontantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 14,8 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 151 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 5,0 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 113-114 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 370,0 |
Breite in cm | 174,0 |
Höhe in cm | 152,5 |
Radstand in cm | 243,0 |
Kofferraumvolumen in Liter | 231-269 |
Tankinhalt in Liter | 35 |
Leergewicht in kg | 1.040-1.090 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 1.360 |
Max. Zuladung in kg | 400-325 |