Der Frühling naht! Dacia bringt mit dem neuen Spring frischen Wind in die Elektromobilität. Vor allem der Preis klingt mehr als verlockend.

An Elektrofahrzeugen kommt man nicht mehr vorbei. Die Zahl der Hybrid- und reinen E-Fahrzeuge ist im Steigen. Wir ersparen uns an dieser Stelle genauere Diskussionen über Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Kosten/Nutzenrechnung bei den Stromern, denn der Spring hat es verdient, als echter Beitrag zu einem emissionsfreien Stadtverkehr gesehen zu werden.
Ganz im Stil der neuen Dacia-Familie ist der Spring von außen ein echter Blickfang. Der Cityflitzer in Lightning-Silber besitzt fesche SUV-Akzente, die bei der Ausstattung Comfort-Plus durch orange Spiegelkappen und Dekorelemente außen wie innen den Auftritt noch eine Spur pfiffiger machen.
Den Spring gibt es in zwei Ausstattungen, Comfort und Comfort Plus, die preislich nur 1.100 ,- Euro auseinander liegen. Unser Spring Comfort Plus liegt bei einem Einstiegspreis von 20.890 ,- Euro und damit weit unter jenen Preisen, die normalerweise sogar für Minielektriker veranschlagt werden.

Die Optionsliste ist mit vier zur Wahl stehenden Punkten mit CSS-Ladeanschluss, Ersatzrad, Osteuropa Kartenmaterial und Metallisée-Lackierung ebenfalls überschaubar. In unserem Fall erhöhen die Lackierung und der CSS-Ladeanschluss den Preis noch um 1.077,70 Euro.
Nun stellt sich aber die Frage, weshalb ist der Spring so dermaßen günstig, nämlich auch im Vergleich zu seinen Konzernbrüdern wie dem Renault Zoe? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil der Spring genau das beinhaltet, was man in der Stadt benötigt, um von A nach B zu kommen. Keine überbordende Flut an zusätzlichen Stromabnehmern, die ohnehin nur Reichweite knabbern. Minimalismus ist angesagt.
Das beginnt schon beim Schlüssel, der zwar die Tasten für die Zentralverriegelung beinhaltet, jedoch nicht klappbar ist und zum Aktivieren des Motors noch klassisch ins Zündschloss gesteckt und gedreht werden muss. Leuchtet dann das OK im Armaturenbrett, kann es für den Spring auch schon losgehen.
Bis zu vier Personen haben Platz

In Sachen Raumangebot ist es erstaunlich, was Dacia aus 3,73 m Gesamtlänge herausholen kann. Mit einer Innenraumgesamtbreite von 1,23 m bzw. 1,25 m hinten ist die Zulassung auf vier Sitzplätze ein sehr vernünftiger Schritt. So ist der Sitzkomfort wirklich auf allen Plätzen gut und ausreichend. Dank der SUV-Bauweise gibt es ausreichend Kopffreiheit, und 1 m Kniefreiheit hinten genügt für kurze Strecken ebenfalls.
Elektrische Fensterheber im Fond sind ebenfalls serienmäßig mit an Bord. Die beiden für die Vordertüren sind nicht wie schon bei den anderen neuen Dacia-Modellen in das Türblatt gewandert, sondern befinden sich in der Mittelkonsole unterhalb des Multifunktionstouchscreens.
Entscheidet man sich für die Comfort Plus Ausstattung, gibt es die Sitzpolsterung in schwarzem Kunstleder mit orangefarbenen Nähten passend zum orangen Look-Paket. Die Sitze vorne lassen sich nur der Länge nach und die Lehne im Neigungswinkel verstellen.

Da das Lenkrad nicht justierbar ist, sollte man auf jeden Fall eine Sitzprobe vor dem Kauf machen, denn in unserem Fall hätten wir uns schon eine Verstellmöglichkeit für einen besseren Fahrkomfort gewünscht.
Es ist uns klar, dass man irgendwo sparen muss, jedoch bei der Einstellung von Lenkrad und Sitzen ist es unserer Meinung nach falsch, denn auch bei kurzen Strecken ist eine richtige Sitzposition wichtig.
Praktisch wiederum ist der Ladepunkt vorne bei unserem kleinen Dacia, denn so bleibt genug Platz im Kofferraum für den einen oder anderen Einkaufstrip. Sollte es dann immer noch zu wenig sein, kann die Rückbank komplett umgeklappt werden. So erhöht sich die Stauraumkapazität von 270 auf 1.100 Liter.
Reichweite bleibt überschaubar

Der Hebel zum Öffnen der Stromanschlussklappe befindet sich neben jenem für die Motorhaube. Sein blindes Auffinden ist am Anfang, wenn man nicht aufpasst, herausfordernd, nichts desto trotz ermöglicht uns der CSS-Anschluss aus der Optionsliste ein flotteres Laden. Die Ladezeiten variieren je nach Stromanschluss.
Nachdem bei unserem Test leider nur die weniger leistungsstarken AC Ladepunkte verfügbar waren, benötigte der kleine Spring zuletzt 2 h 30 min für eine Vollladung bei einem Restakku von 40%. Die voraussichtliche Ladezeit ist im Armaturenbrett ersichtlich. Hier wird sowohl die Dauer bis 80% als auch bis 100% angegeben. In der My Dacia App kann der Fortschritt mitverfolgt werden.
Die Reichweite bei den Elektrofahrzeugen ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Wir starteten unsere Testfahrten mit 150 km Reichweite und waren zunächst mit dem Stadtflitzer überland auf der Autobahn unterwegs.

Ab Tempo 100, welches unser Spring nach 19,1 Sekunden erreicht, wird es zäh. Bei Tempo 120 merkt man deutlich, dass unser Testfahrzeug doch lieber wieder in die Stadt möchte, denn jede Windböe auf freier Landstraße macht ihm zu schaffen, und die für die Stadt perfekt ausgelegte leichtgängige Lenkung vermittelt uns kein entspannendes Fahrgefühl. Außerdem macht sich der Fahrtwind deutlich im Innenraum bemerkbar. 125 km/h wurden vom Hersteller als Limit gesetzt. und mehr macht auch keinen Spaß.
Also wieder zurück in die Stadt. Hier fühlt sich der Dacia zuhause. Man merkt dies sofort durch die Steigerung der Gesamtreichweite auf 180 km. Im Stadtverkehr erscheinen uns seine 44 PS deutlich leistungsstärker. Ein Vorteil bei den Stromern, die ja sofort ihre Leistung griffbereit haben, und 125 Nm sind in Anbetracht des Eigengewichts ebenfalls passend. Der Spring ist ein richtig wendiger Gassenfloh.

Durch seine kompakten Maße passt er hervorragend in jede Lücke. Rückfahrkamera im Media Display und Parksensoren lassen uns sogar in engen Garagen perfekt rangieren.
Beim Fazit sind wir diesmal ein wenig zwiegespalten. Einerseits haben wir hier einen sehr günstigen Stromer für die Stadt, der uns zuverlässig von A nach B bringt und optisch gut aussieht. Unsere Euphorie schmälert andererseits der Griff ins alte Werksregal, beginnend beim Schlüssel über ein nicht verstellbares Lenkrad, blechern klingende Türen und Fensterheber in der Mittelkonsole.
Das hätte unserer Ansicht nicht sein müssen, denn wie wir bei den neuen Modellen von Sandero und Duster gesehen haben, geht es auch deutlich wertiger. Praktisch sind Stauraum und Ablagemöglichkeiten, und damit ist der Dacia Spring ein perfektes Alltagsauto, um künftigen Einschränkungen im Stadtverkehr für alle leistbar aus dem Weg zu gehen.
Was uns gefällt:
Fahrperformance in der Stadt, Styling außen, Preis
Was uns nicht gefällt:
Kein verstellbares Lenkrad, Schlüssel, schlechte Akustikdämmung
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 2
Ausstattung Komfort: 2-
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 3
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 2-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1
Technische Daten Dacia Spring
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 20.890,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 21.967,70 |
davon Steuern | 3.661,28 |
Technische Daten | |
Leistung PS/KW | 44/31 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 125 |
Getriebe | Reduktionsgetriebe |
Antriebsart | Frontantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 19,1 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 125 |
Stromverbrauch im Durchschnitt (kWh/km) | 13,9 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 0 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 373,4 |
Breite in cm | 157,9 |
Höhe in cm | 151,6 |
Radstand in cm | 242,3 |
Kofferraumvolumen in Liter | 270-1.100 |
Leergewicht in kg | 1.045 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 1.300 |
Max. Zuladung in kg | 255 |