Rechtzeitig zum Mittelpunkt des Winters haben wir jetzt die neue Generation des Nissan Qashqai mit Allradantrieb zum Test begrüßen dürfen.

Der Nissan Qashqai war der Vorreiter bei den kompakten SUV und erfreute sich schon ab seinem Start im Jahr 2006 großer Beliebtheit.
Das Segment ist seither deutlich gewachsen und die Konkurrenz viel größer. Damit auch die neue Generation wieder an alte Erfolge anschließen kann, hat sich Nissan bei der dritten Generation des Kompakt-SUV ordentlich ins Zeug gelegt.
Vor allem in Österreich ist dabei auch eine Allrad-Version von großer Bedeutung. Nachdem der 2WD-Qashqai in unserem Test schon zweimal eine gute Figur gemacht hat, wollen wir diesmal die Allradversion näher unter die Lupe nehmen.
Wer sich für diese Version entscheidet, hat automatisch auch das stufenlose Xtronic-Getriebe an Bord. Wenn man es sich beim Fahren schon so gemütlich macht, sollte man auch bei der Ausstattung gleich mal aus dem Vollen schöpfen.

Dafür haben wir unseren Allrad-Nissan mit der Top-Ausstattungslinie Tekna+ gewählt. Der damit teuerste Qashqai kommt auf einen Basispreis von 45.939,- Euro.
Im Vergleich zur Konkurrenz ein durchaus fairer Preis, vor allem wenn man sich die Liste der serienmäßigen Ausstattung ansieht.
In der Tekna+-Version ist wirklich alles an Bord, was man sich in dieser Klasse nur wünschen kann. Unter anderem ein elektrisch verstellbarerer Fahrersitz mit Memory- und Massagefunktion, ein Bose-Soundsystem mit 10 Lautsprechern, ein Panorma-Glasdach, ein schlüsselloses Zugangssystem, LED-Scheinwerfer, ein 10,8“-Head-up-Display, das ProPilot-Assistenzsystem, ein 12,3“-Digitaltacho, ein 9“-Touchscreen inkl. Navi, 19“-Alufelgen und noch vieles mehr.
Hochwertige Ausstattung

Als einzige Option ist die wunderschöne Blau-Metallic-Lackierung um 1.303,- Euro übrig geblieben, der Gesamtpreis summiert sich damit auf 47.242,- Euro.
Zur großen Überraschung liefert Nissan zum überaus angemessenen Preis auch noch eine wirklich hochwertige Ausstattung.
Schon beim ersten Blick in den Innenraum sieht man die richtig edel wirkenden Materialien. Auch der Farbmix aus blauem und schwarzem Leder, Klavierlackeinlagen und Chrom-Zierelementen verleiht dem Innenraum einen noblen Touch.

Das Interieur zeigt auf jeden Fall Premium-Feeling, was man später auch beim Fahren merkt. Weder bei voller Beschleunigung noch bei Autobahntempo dringen störende Geräusche in den Innenraum vor. Hier können sich sogar noch manche Premium-Hersteller ein Beispiel am Qashqai nehmen.
Hinzu kommt eine sehr modern wirkende Gestaltung des Cockpits. Sowohl der Digitaltacho, als auch der Touchscreen können in jede Richtung überzeugen.
Zudem hat Nissan auch nicht auf klassische Drehregler für Lautstärke und die Klimasteuerung verzichtet, was wirklich eine Wohltat ist.
Bequeme Sitze und viel Platz

Sehr bequeme Sitze runden die positiven Eigenschaften weiter ab. Der Fahrer kann sich sogar über eine Massagefunktion freuen, wodurch der Fahrersitz zum deutlich beliebtesten Platz im Qashqai avanciert.
Beim Platzangebot werden dafür alle Passagiere gleich behandelt, hier gibt es für jeden genug Raum. Das Kofferraumvolumen ist mit 436 bis 1.422 Litern auch im Durchschnitt der Klasse angesiedelt.
Hinzu kommen praktische Ablagen, einzig die nicht in der Länge verschiebbare Mittelarmlehne zwischen den Vordersitzen ist nicht ganz up-to-date.

Angetrieben wird der derzeit noch stärkste Qashqai von einem 1,3-Liter-4-Zylinder-Benzinmotor mit 158 PS (116 kW). Der Motor liefert zwischen 1.800 und 3.750 U/Min ein maximales Drehmoment von 270 Nm.
Die Kombination mit dem Xtronic-Automatikgetriebe ist dabei sehr gelungen. Der agile Motor harmoniert sehr gut mit dem stufenlosen Getriebe, welches sich mittlerweile auch nicht mehr vor einer Wandlerautomatik oder einem Doppelkupplungsgetriebe verstecken muss.
Der Fahrer kann sogar via Schaltwippen am Lenkrad virtuelle Gänge einlegen, wodurch der „Gummiband-Effekt“ total weg ist. Aber auch ohne dieses Feature bekommt man durch die gute Geräuschdämmung nichts von hohen Drehzahlen beim Beschleunigen im Innenraum mit.
Verschiede Fahrmodi stehen zur Wahl

Im Vergleich zu den anderen Qashqai-Modellen verfügt der 4×4 auf der Konsole zwischen Fahrer und Beifahrersitz auch über ein Drehrad für verschiedene Fahrmodi.
Wir hatten bei unserem Test das Glück, gleich mal einen ordentlichen Wintereinbruch zu erleben, wo innerhalb von wenigen Minuten die Straßen nicht nur weiß, sondern auch eisig waren. Binnen 5 Minuten hat das Wetter von sonnigen +7 Grad auf Graupel/Schneeschauer und -1 Grad gewechselt.
Schon im normalen Fahrmodus hat sich der Qashqai dabei sehr souverän bewegen lassen, jedoch hat sich beim Wechsel auf den Schnee-Modus die Traktion nochmals deutlich verbessert.

Man merkt dann förmlich die andere Motor-Charakteristik und bleibt souverän auf der Straße, selbst wenn manch andere Verkehrsteilnehmer diese schon Richtung Straßengraben verlassen haben.
So gesehen ist man jederzeit sehr souverän mit dem kompakten Nissan-SUV unterwegs. Wer auf trockener Straße die ganze Leistung des Motors abruft, sprintet in nur 9,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Qashqai 1,3 DIG-T 4×4 bei 198 km/h. Man kann also trotz höchstem Komfort auch sehr sportlich unterwegs sein.
Etwas höherer Verbrauch

Wer so viel leisten kann wie der Qashqai, der darf auch etwas durstiger sein. Die vom Werk versprochenen rund 7,0 Liter Verbrauch pro 100 Kilometer konnten wir nämlich beim besten Willen nicht realisieren.
Wir sind bei unserem Test auf einen Durchschnittsverbrauch von 8,4 Litern gekommen, womit der Alleskönner nicht unbedingt ein Sparmeister ist.
Deutlich positiver stimmt einen wieder die Sicherheitsausstattung, die wirklich keine Wünsche offen lässt. Vom Querverkehrswarner über den intelligenten Frontkollisionsassistenten bis zum adaptiven Tempomat mit Stauassistent ist alles an Bord, was man sich nur wünschen kann.

Auch die Voll-LED-Scheinwerfer mit adaptivem Fernlicht-Assistenten haben in unserem Test auf ganzer Linie überzeugen können.
Der neue Nissan Qashqai hat in unserem Test gezeigt, dass er nicht nur optisch überzeugen kann, sondern auch in allen anderen Belangen, außer beim Verbrauch.
Er bietet eine sensationelle Komfort- und Sicherheitsausstattung zu einem mehr als fairen Preis. Hinzu kommen eine grandiose Geräuschdämmung und viel Komfort. Damit hat er das Zeug, wieder in der Gunst der Käufer ganz vorne mitzumischen.
Was uns gefällt:
Das Design, die Ausstattung, das Preis/Leistungsverhältnis, das Cockpit, der Fahrkomfort, die Geräuschdämmung, der Allradantrieb
Was uns nicht gefällt:
Manche übereifrigen Assistenzsysteme, die nicht verschiebbare Mittelarmlehne
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3-
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum : 3
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 1-
Technische Daten Nissan Qashqai Tekna+ 1,3 DIG-T 4×4 Xtronic
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 45.939,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 47.242,00 |
davon Steuern | 10.620,29 |
Technische Daten | |
Zylinder | 4 |
Hubraum in ccm | 1.332 |
Leistung PS/KW | 158/116 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 270/1.800 – 4.000 |
Getriebe | Xtronic-Automatik |
Antriebsart | Allradantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 9,9 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 198 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 7,0 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 159 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 442,5 |
Breite in cm | 183,5 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 162,5 |
Radstand in cm | 266,5 |
Kofferraumvolumen in Liter | 436 – 1.447 |
Tankinhalt in Liter | 55 |
Leergewicht in kg | 1.577 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.040 |
Max. Zuladung in kg | 463 |