Der frisch geliftete Opel Insignia hat sich in einer sehr interessanten Kombination zu unserem Test eingefunden. Wir verraten, wo die Stärken und Schwächen liegen.

Nach vier Jahren Bauzeit hat Opel den Insignia dieses Jahr frisch geliftet ins Rennen um die Gunst der Käufer geschickt.
Der Insignia ist dabei eines der letzten Opel-Modelle, welches noch unter GM-Regie entstanden ist. Bis 2020 ist er in Amerika auch noch als Buick Regal verkauft worden.
Mit dem Facelift hat Opel den Insignia im Detail verfeinert, zu erkennen ist er vor allem an der neu gestalteten Frontpartie, die jetzt noch eleganter wirkt.
Dennoch hat der Insignia nichts von seinem dynamischen Look verloren, zudem ist er die letzte Fließhecklimousine seiner Klasse. Lediglich in der Premium-Liga gibt es noch diese früher so beliebte Karosserieform.

Dabei hat unser Test wieder schön gezeigt, dass Limousinen mit Dieselmotor noch immer eine geniale Mischung sind. Im SUV-Wahn haben wir zugegebenerweise schon fast vergessen wie angenehm sich eine Limousine doch fährt.
Für unseren Test haben wir den Insignia Grand Sport mit der gehobenen Business Elegance-Ausstattung und einem 2,0 Liter-Diesel mit 174 PS und Automatik-Getriebe kombiniert.
Schon die Basis-Ausstattung bietet zum Preis von 44.069,- Euro viele Highlights. Unter anderem sind schon adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer, das Multimedia Navi Pro inkl. 8“-Touchscreen, das Keyless-Paket, 18“-Leichtmetallfelgen, ergonomische Sitze mit AGR-Gütesiegel und vieles mehr an Bord.
Viele luxuriöse Extras

Unser Testfahrzeug hat sich jedoch bei der Ausstattung noch mehr Richtung Premium-Klasse orientiert und unser Autofahrerleben noch mit einigen Extras verschönert.
So haben die Alcantara-Sportsitze mit Massagefunktion unseren Rücken weiter geschont, das Flex-Ride Premium-Fahrwerk für jederzeit beste Straßenlage gesorgt, das Sound Paket unsere Ohren entzückt und das Innovationspaket mit viel Sicherheit und einem Head-up-Display verwöhnt.
Inklusive einer Metallic-Lackierung ist unser Test-Insignia auf einen Endpreis von 51.214,- Euro gekommen.

Im Innenraum zeigt sich der Insignia auf jeden Fall um diesen Preis von einer sehr noblen Seite, wobei die bequemen Sitze mit Massagefunktion für den Fahrer das absolute Highlight sind.
Aber auch die Materialauswahl kann überzeugen, bei der Verarbeitung sind jedoch noch die amerikanischen Gene etwas im Spiel, und ab und zu gibt es Vibrationen im Armaturenträger.
Der Tacho besteht aus einem Mix aus Digitaleinheit und analogen Anzeigen, was unserer Meinung nach eine sehr gute Mischung darstellt, sowohl was die Optik, als auch die Eleganz betrifft.
Überzeugt haben auch das Head-up-Display und der 8“-Touchscreen, der sich einfach und intuitiv bedienen lässt.
Platzangebot ist sehr großzügig

Auch beim Platzangebot zeigt sich der Insignia der Klasse entsprechend sehr großzügig, mit einer Länge von 490,6 cm hat er aber auch schon Oberklasse-Format.
Das Kofferraumvolumen ist mit 490 bis 1.450 Litern Fassungsvermögen ebenfalls ordentlich dimensioniert, zudem erleichtert die große Heckklappe das Beladen. Im Innenraum gibt es auch genug Ablagen, womit der Insignia schon mal im Innenraumkapitel sehr überzeugend war.
Bei der Motorisierung haben wir uns für den starken Diesel in Kombination mit der 8-Gang-Automatik entschieden. Optional würde es dieses Triebwerk auch noch in Kombination mit einem Allradantrieb geben.

Der 2,0 Liter-Diesel mit einer Leistung von 174 PS (128 kW) liefert zwischen 1.500 und 2.750 U/Min ein maximales Drehmoment von 380 Nm.
So verwundert es nicht, dass er schon vom Start weg mit viel Schubkraft aufwarten kann. Eine gute Investition ist auch das Flex Ride Premium-Fahrwerk, bei dem man zwischen verschiedenen Fahrmodi wählen kann.
Im Normal-Modus kann der Insignia als komfortable Limousine mit sehr gutem Federungskomfort die täglichen Wege angenehm gestalten.
Wer gerne noch agiler und mit einer strafferen Federung unterwegs ist, kann in den Sport-Modus wechseln. Die Abstimmung ändert sich dabei deutlicher als bei vielen anderen Autos dieser Klasse.
Sport-Modus verändert den Fahrzeug-Charakter deutlich

Man merkt den Sport-Modus in jede Richtung. Die Lenkung wird eine Spur härter und direkter, die Gasannahme erfolgt noch rascher, und die Federung ist ganz auf Sportlichkeit getrimmt.
Auf einmal merkt man doch, dass unsere Straßen viele Bodenwellen haben, was einem im Normal-Modus nicht aufgefallen ist. Der Insignia lässt sich auch deutlich agiler bewegen und fühlt sich handlicher an, als man es von einer rund 490 cm langen Limousine erwarten würde.
Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 8,9 Sekunden, und seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der sportliche Opel bei 225 km/h.

Sehr feine Fahrleistungen werden auch beim Zwischensprint geliefert, Überholvorgänge sind so blitzschnell möglich. Die 8-Gang-Automatik schaltet nämlich sehr schnell und hat auch rasch den passenden Gang parat.
Während die Fahrwerksabstimmung ganz auf den europäischen Markt hin angepasst ist, hat die Geräuschdämmung noch ihre amerikanischen Wurzeln. Bis Tempo 100 km/h ist es im Innenraum sehr leise, aber bei Autobahntempo dringen etwas stärkere Abrollgeräusche in den Innenraum vor.
Der Motor selbst verrichtet seine Arbeit aber jederzeit unhörbar, selbst wenn man die volle Leistung abruft. Zur großen Überraschung war der Insignia in unserem Test auch noch sehr sparsam unterwegs.
Sparsam beim Verbrauch

Laut Werk soll der Verbrauch zwischen 5,0 und 5,7 Litern liegen, was auch sehr realistisch ist. Bei flotter Fahrweise sind wir auf 5,7 Liter pro 100 Kilometer gekommen, wer es gemächlicher angeht, wird sicher an die 5,0 Liter-Marke kommen.
In Kombination mit dem 62 Liter-Tank sind so über 1.000 Kilometer ohne Tankstopp möglich. Ein Wert, von dem alle derzeit erhältlichen Elektroautos nur träumen können.
So hat der Opel Insignia in unserem Test eindeutig bewiesen, dass der Diesel nach wie vor seine Existenzberechtigung hat. Wenn es darum geht, weite Strecken so effizient, komfortabel und rasch wie möglich zu absolvieren, führt noch immer kein Weg am Diesel vorbei.
Der Insignia verwöhnt zudem mit einer sehr wohnlichen Luxusausstattung und einer sehr guten Sicherheitsausstattung, inklusive adaptivem Tempomat und Matrix-LED-Scheinwerfern. Ein Highlight ist zudem der Fahrersitz mit Massagefunktion, den man sich unbedingt gönnen sollte.
Was uns gefällt:
Das Design, der Innenraum, die Massage-Sitze, der Fahrspaß, Fahrwerk und Federung, Straßenlage, der Motor, der Verbrauch
Was uns nicht gefällt:
Die Abrollgeräusche bei Autobahntempo, kleine Verarbeitungsschwächen
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 2-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum : 2
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2
Weitere Infos zu Opel unter www.opel.at
Technische Daten Opel Insignia Grand Sport 2,0 CDTI 8AT Business Elegance
Preis in Euro | |
Testwagenpreis ohne Extras | 44.069,00 |
Testwagenpreis mit Extras: | 51.214,00 |
davon Steuern | 9.918,42 |
Technische Daten | |
Zylinder | 4 |
Hubraum in ccm | 1.995 |
Leistung PS/KW | 174/128 |
Max. Drehmoment Nm/bei U/min | 380/1.500 – 2.750 |
Getriebe | 8 Gang Automatik |
Antriebsart | Frontantrieb |
Fahrleistung und Verbrauch | |
0 – 100 km/h in sek. | 8,9 |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 225 |
Durchschnittsverbrauch in Liter | 5,0 – 5,7 |
CO2 Ausstoß pro km in Gramm | 132 |
Abmessungen und Gewichte | |
Länge in cm | 490,6 |
Breite in cm | 194,1 |
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) | 145,5 |
Radstand in cm | 282,9 |
Kofferraumvolumen in Liter | 490 – 1.450 |
Tankinhalt in Liter | 62 |
Leergewicht in kg | 1.615 |
Zulässiges Gesamtgewicht in kg | 2.220 |
Max. Zuladung in kg | 605 |