Der aktuelle Crashtest des ÖAMTC mit vier Fahrzeugen brachte zwei Mal die Höchstwertung von fünf Sternen (BMW 1er und BMW 3er).
Vier Sterne erreichten Jeep Cherokee und Peugeot 208. „Das sind alles in allem einmal mehr gute Ergebnisse, die zeigen, was in Sachen Fahrzeugsicherheit möglich ist“, zeigt sich Max Lang, Crashtest-Experte des ÖAMTC, erfreut.
Doch auch wenn man in modernen Autos generell sehr sicher unterwegs ist, hat der Mobilitätsclub ganz genau hingesehen und in einigen Detailbereichen Verbesserungsbedarf geortet. „Nimmt man zum Beispiel den 1er BMW, ist der Insassenschutz auf hohem Niveau. Dennoch: Bei einem Frontalcrash kann es für Passagiere auf den Rücksitzen zu schweren Brustverletzungen kommen“, stellt Lang klar. „Hier muss der Hersteller noch nachbessern.“ Noch schwerwiegendere Probleme gibt es beim Peugeot 208 auf den Rücksitzen: Prallt ein anderes Auto von hinten gegen den 208, kann es bei erwachsenen Fond-Passagieren zu tödlichen Nackenverletzungen kommen.
In den vergangenen Jahren hat der ÖAMTC immer wieder darauf hingewiesen, dass die Fahrzeughersteller nicht nur die Sicherheit der Fahrzeuginsassen im Auge behalten müssen. Auch Fußgänger und Radfahrer, die ohne Knautschzone auskommen müssen, müssen bei einem Zusammenstoß möglichst gut geschützt werden. „In dieser Kategorie sieht es mittlerweile deutlich besser aus. Allerdings zeigt auch der aktuelle Crashtest, dass Motorhaubenkanten, Windschutzscheiben und A-Säulen bei einer Kollision immer noch zur tödlichen Gefahr werden können. Und das bei allen Fahrzeugen im Test“, stellt Lang klar.
Grundsätzlich ist es aber ohnehin besser, wenn es gar nicht erst zu einem Aufprall kommt. In jüngster Zeit setzen die Hersteller daher vermehrt auf Assistenzsysteme, die Fußgänger und Radfahrer erkennen können und im Notfall automatisch eine Bremsung einleiten. „Das hilft vielen Fahrzeugen, trotz harter Frontbereiche eine gute Gesamtwertung zu erreichen“, sagt der Crashtest-Experte des Mobilitätsclubs. „Es gibt aber auch hier noch Luft nach oben – vor allem ist es wichtig, dass die Systeme im Notfall verlässlich funktionieren und es zu keinen Fehlauslösungen kommt.“ So erkannte beispielsweise das automatische Notbremssystem des Jeep Cherokee Fußgänger nicht in allen Testszenarios und reagierte überhaupt nicht auf Radfahrer. Ähnlich war es beim Peugeot 208, dessen Standardausstattung einen Kamera-basierten Notbremsassistenten beinhaltet, der ebenfalls nicht auf schnellere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer reagiert. Will man das bessere, Radar-gestützte System, muss man mit zusätzlichen Kosten rechnen. „Damit sind wir wieder bei einer Forderung des ÖAMTC, die immer noch gilt: Sicherheit darf keine Preisfrage sein“, stellt Lang abschließend klar.