Seit 1978 führt der VW Golf die Verkaufshitparade in Österreich an. Wir haben uns auf eine Zeitreise begeben und lassen alle Modellreihen Revue passieren.
Als der VW Golf im Jahr 1974 an den Start gegangen ist, ist er kein leichtes Erbe angetreten. Der Käfer-Nachfolger musste große Fußstapfen ausfüllen, was nach anfänglichen Schwierigkeiten auch meisterhaft gelungen ist.

Im vierten Produktionsjahr hat der VW Golf den Opel Kadett, der von 1975 bis 1977 das meistverkaufte Auto in Österreich war, vom Siegespodest gestoßen und diese Position seit 40 Jahren auch nicht mehr abgegeben.
Ein Grund, warum gerade 1978 der Golf zum Siegeszug angesetzt hat, war der VW Golf Rabbit. Das Sondermodell ist aus einer Not heraus entstanden, hat sich aber sofort in die Herzen der Käufer geschlichen. Da es 1978 Lieferprobleme beim 70 PS-Golf gegeben hat, hat man den Rabbit als interessantes Sondermodell mit 50 PS oder 60 PS angeboten. Das Preis-Leistungsverhältnis hat die Kunden überzeugt, und der flotte Hase ziert seither alle Golf-Generationen.

Der Golf I hat aber auch noch durch andere Maßnahmen an Beliebtheit gewonnen. Der 1976 präsentierte Golf GTI war für sportlich orientierte Kunden gedacht und auch auf Anhieb ein Verkaufsschlager. Damals musste der stärkste Golf noch mit 110 PS auskommen, – eine Motorisierung, die heute nur knapp über der Basisversion angesiedelt ist.
Damals hat der GTI aber mit dieser Leistung für sehr viel Fahrspaß gesorgt. 1979 reichte VW mit dem Golf Cabrio auch eine offene Version nach, die bei Karmann in Osnabrück gebaut worden ist.
Ein Facelift im Jahr 1981 hat größere Heckleuchten und noch stärkere Motoren gebracht. Das Leistungsspektrum der ersten Golf-Generation hat von 50 PS bis 112 PS bei den Benzinern und von 50 PS bis 70 PS bei den Diesel-Motoren gereicht.
Die Produktion der ersten Generation endete im Jahr 1983, lediglich das Golf I Cabrio ist noch bis 1992 vom Band gelaufen und erst vom Golf III Cabrio abgelöst worden.

Im Jahr 1983 ist die zweite Golf-Generation an den Start gegangen, die mit Benzinmotoren von 55 PS bis 210 PS und Diesel-Aggregaten von 54 bis 80 PS erhältlich war.
Der um 16 cm gewachsene Golf II war noch vielseitiger und erstmals auch mit Allradantrieb erhältlich. Eine ganz besondere Version war der Golf Country, der schon damals den Offroad-Look in die Kompaktklasse gebracht hat.

Zwischen 1983 und 1992 sind in Österreich 206.021 VW Golf II neu zugelassen worden, danach ist der Golf III in die Fußstapfen des Golf II getreten. Die dritte Generation war erstmals mit dem VR6-Motor erhältlich und hat 6-Zylinder-Motoren in die Kompaktklasse gebracht.
Die Spannbreite der Leistung reichte beim Golf III bei den Benzinern von 60 PS bis 194 PS und beim Diesel von 64 PS bis 110 PS. Mit dem Golf III und den erstmals eingesetzten TDI-Motoren hat der Dieselmotor im Kompaktsegment seinen Durchbruch gefeiert. Von der dritten Golf-Generation ist auch erstmals ein Kombi präsentiert worden, eine Karosserievariante die bis heute sehr beliebt ist.

Zwischen 1992 bis 1998 sind 161.823 VW Golf III in Österreich neu zugelassen worden. Vom Golf IV, der von 1998 bis 2003 gebaut worden ist, sind dann nur noch 142.609 Fahrzeuge in Österreich verkauft worden.
Dabei war der Golf IV der größte Meilenstein seit der Golf 1974 präsentiert worden ist. Mit dem Golf IV haben im Kompaktsegment Ausstattungsmöglichkeiten Premiere gefeiert, die man bislang nur aus höheren Klassen gekannt hat.
Unter anderem konnte der Golf IV erstmals mit ESP, Direkteinspritzung bei Benzinmotoren, den Pumpe-Düse-TDI-Aggregaten, Klimaautomatik und vielen weiteren Highlights aufwarten. Das Leistungsspektrum reichte von 75 PS bis 241 PS bei den Benzin-Motoren und von 64 PS bis 150 PS bei den Diesel-Motoren.

Noch stärker und optisch deutlich weiterentwickelt hat sich 2003 der Golf V gezeigt, der mit einer Leistung von 75 PS bis 250 PS lieferbar war. Der stärkste Diesel hatte schon 170 PS. Trotz modernerer Technik und dem 250 PS starken Topmodell Golf R32 konnte der Golf V nicht an die Erfolge der vorherigen Generationen anknüpfen, und in Österreich wurden nur noch 93.951 Exemplare verkauft, was dennoch weiterhin für die Nr.1-Position gereicht hat.
Mit dem Golf VI sind im Jahr 2008 noch mehr Elektronik und neue Assistenzsysteme in den Golf hinzu gekommen. Erhältlich war der Golf VI mit Benzinmotoren, deren Leistung von 80 PS bis 270 PS gereicht hat. Die Dieselaggregate hatten zwischen 90 PS und 170 PS. Insgesamt hat VW bis 2012 genau 78.997 Exemplare des Golf VI in Österreich verkauft.

Optisch nicht weit vom Golf VI entfernt zeigte sich 2012 der Golf VII, der jedoch im Detail deutlich verfeinert und in einer noch nie dagewesenen Auswahl den Siegeszug fortführt. Der Golf VI ist mit Benzinern von 86 PS bis 310 PS, mit Diesel-Motoren von 90 bis 184 PS und erstmals in Großserie auch als Elektroauto mit 136 PS und Plug-in-Hybrid mit 204 PS verfügbar.
Zur Feier von 40 Jahren Nr. 1 in Österreich und 40 Jahren VW Rabbit gibt es vom Golf VII auch ein preislich sehr interessantes Rabbit-Sondermodell.
Der Golf Rabbit 40 verwöhnt ab 21.290,- Euro schon mit dem digitalen Tacho „Active Info Display“, einem Tempomat mit Abstandsregelung und noch vielen weiteren Goodies. Das Jubiläums-Sondermodell ist sowohl als 5-Türer als auch als Variant erhältlich.
Bei einer Ausfahrt mit den ersten Golf-Generationen haben wir gesehen, was sich im Laufe der 40 Jahre wirklich alles getan hat. Eines ist dabei über die Generationen gleich geblieben: Man setzt sich in den Golf, kennt sich auf Anhieb aus und fühlt sich wohl. Das ist wohl das größte Erfolgsgeheimnis, das den 40 Jahre andauernden Erfolg des Golf ausmacht.