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Jaguar Land Rover Track-Day

Der englische Konzern Jaguar/Land Rover baut nicht nur feinste Sportwagen, sondern hat auch eine lange Offroad Tradition.

Wir folgten der Einladung der Engländer und haben uns deshalb in die wunderschöne Steiermark begeben, um zu prüfen, wie sportlich und Off-Road-tauglich die Modelle von Jaguar und Land Rover wirklich sind.

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(c) Rainer Lustig

Am Beginn stand erstmal das „Aufwärmen“ und Spüren der Fahrzeuge mit dem Jaguar F-Pace am Programm. Dazu wurden wir ganz standesgemäß zunächst auf die Dynamikfläche des Infield des Red Bull Rings geführt, um auf der bewässerten Kreisbahn erstmal den Unterschied zwischen aus- und eingeschalteter Traktionskontrolle zu „erfahren“.

Damit man am eigenen Leib spürt, wie sehr einen bei den modernen Fahrzeugen elektronische Helfer unterstützen, machen solle Übungen auch richtig Sinn. Mit eingeschalteter Traktionskontrolle lässt das Big SUV fast keine Drifts zu.

Hingegen ist es mit der ausgeschalten Elektronik durchaus möglich –  nötiges Feingefühl vorausgesetzt – den über 1,5 Tonnen schweren SUV doch in einen Drift zu bekommen. Die nun herausgefahrenen Erkenntnisse wurden danach auf der sogenannten Schleuderplatte nochmals verfeinert.

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(c) Rainer Lustig

Hier fährt man mit etwa 50 km/h gerade auf eine Platte, welche im richtigen Moment die Hinterachse entweder nach rechts oder links zum Ausbrechen bringt. Mit eingeschalter Elektronik ist es ein Leichtes, das Fahrzeug einzufangen, ein kurzes Gegenlenken und der ausbrechenden Hinterachse wird Einhalt geboten.

Schwieriger wird es selbstverständlich ohne Elektronik. Zwar kann der geübte Fahrer durchaus das Auto wieder auf den rechten Kurs zu bringen, es ist nur deutlich anstrengender. Bei aller Freude am Querfahren darf eines niemals vergessen werden: Auch die Elektronik bleibt den Gesetzen der Physik unterworfen. Deshalb sollte sie auch nur als Rettungsanker in der Not gesehen werden.

Als Nächstes ging es dann direkt auf die Rennstrecke, um das eben Erlernte in die Praxis umsetzen zu können. Dafür standen die beiden Limousinen XE und XF zur Verfügung.

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(c) Rainer Lustig

Mit einem Vorausfahrzeug, welches die Geschwindigkeit vorgab, ging es auf den Track. Hier konnte man die ausgewogene Balance des Jaguar XE schon nach den ersten Metern direkt spüren. Obwohl er fast so schwer ist wie der F-Pace – er beginnt bei 1435 kg Eigengewicht – lässt er sich durch den niedrigeren Schwerpunkt sehr gut und sicher bewegen. Wir fuhren mit dem XE S, welcher 380 PS hat und an den Hinterrädern antrieben wird. Eine Konstellation, die wie schon oben beschrieben sehr gut auf der Rennstrecke zu bewegen ist.

Vom XE ging es dann direkt in den größeren XF, ebenfalls mit dem Kürzel „S“ und dem 380 PS starken V6 Zylinder mit 3 Litern Hubraum und Turboaufladung. Diesmal zwar mit Allradantrieb, welcher mehr Traktion verspricht, aber auch mit deutlich mehr Gewicht (1760 kg). Hier zeigt der große XF deutliche Schwächen auf der Piste. Selbstverständlich ist dies nicht der Kaufgrund des auf der normalen Straße fahrenden Kunden, aber trotzdem überaus interessant im direkten Vergleich zu sehen, wie sehr sich die beiden Fahrzeuge voneinander im Handling unterscheiden.

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(c) Rainer Lustig

Danach ging es zurück ins Fahrerlager, wo die nächste Challenge wartete: Die sogenannten „Smart Cones“. Dabei leuchteten immer Tore blau auf, die dann auf grün wechselten sobald man das vorhergehende grüne Tor passiert hatte. Dabei war es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten, wo denn das nächste Tor blau und anschließend grün aufleuchtete.

Diese Übung fördert sowohl die Konzentration als auch die Koordination, wobei es egal ist, in welcher Richtung das Tor durchfahren wird. Sehr interessant, spaßig und anstrengend zugleich. Der Computer wählt die Strecke innerhalb von 20 Möglichkeiten rein zufällig aus, wobei alle Strecken dieselbe Gesamtlänge haben, aber nie die gleiche Strecke hintereinander befahren wird. Gewertet wurden Fehler, Zeit, Streckenlänge und die Genauigkeit der Fahrt.

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(c) Rainer Lustig

Nach dem Geschicklichkeitstest war das Bewegen des F-Type auf dem Ring die nächste Herausforderung. Hier kam der F-Type R zu Einsatz. Der fünf Liter V8 leistet 550 PS. Genug um auf der langen Strecke wirklich großen Spaß zu haben. Aber auch der neue Vierzylindermotor mit 300 PS und zwei Litern Hubraum war vor Ort und konnte auf der Straße rund um Spielberg für eine kurze Spritztour gefahren werden. Zurück zur Strecke: Mit den Coupés machte es wirklich sehr viel Spaß, die Tipps des Tages nochmals zu perfektionieren und die richtige Ideallinie auf jeder Runde zu verbessern.

Wer nach dieser Schilderung Lust bekommen hat, die aktuellen Jaguarmodelle so wie wir bei einem Fahrevent zu bewegen, kann sich unter „Jaguar – The Art of Performance Tour“ anmelden: https://www.jaguar.de/jaguar-live/art-of-performance-tour/index.html

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(c) Rainer Lustig

Aber für uns war der Tag noch nicht zu Ende. Um 12 Uhr traf man sich in der Bull’s Lane zum Mittagessen,  wo währenddessen natürlich über die Erfahrungen mit den einzelnen Modellen gefachsimpelt wurde.

Danach ging es im wahrsten Sinne des Wortes steil bergauf. Das Projekt Spielberg kaufte nach der Wiedereröffnung des Red Bull Ringes (vormals A1 Ring) vier Stück Land Rover Defender, um nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch in dem am nördlichen Ende des Ringes erbauten Offroad Gelände die Mutter aller Allradfahrzeuge erleben zu können.

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(c) Rainer Lustig

Nach dem großen Zuspruch begann eine intensivere Zusammenarbeit mit Land Rover, im Zuge derer zusätzlich zu den Raubeinen Land Rover Discovery’s vom Importeur selbst zur Verfügung gestellt wurden. So wird nicht nur das Offroad-Erlebnis mit den klassischen, sondern auch mit den modernen Fahrzeugen gewährleistet.

Zuerst fährt man hintereinander einen vorgegebenen Kurs ab, der Ab- und Auffahrten, Schrägfahrten und Verschränkungsfahren beinhaltet. Doch dies stellt nur einen kleinen Prolog dar. Nach kurzer Fahrt über Bundesstraßen geht es in das 550 Hektar großes „Spielgelände“, was sich letztendlich als riesengroßes Waldstück herausstellt.

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(c) Rainer Lustig

Gefahren wird über Stock und Stein, durch kleine Bäche und Wasser-Durchfahrten. Start der „Expedition“ durch den „steirischen Dschungel“ ist auf ungefähr 800 Metern Seehöhe, den höchsten Punkt erreicht man auf 1600 Metern über dem Meeresspiegel.

Die Fahrt durch den Offroad-Spielplatz dauerte etwa drei bis vier Stunden und war es jeden Meter wert. Die Offroad-Aktivitäten können jederzeit auf der Homepage des „Projekts Spielberg“ gebucht werden (https://www.projekt-spielberg.com/de/erlebnisse-mit-motor/fahrerlebnisse) und sind für jeden zu empfehlen, der schon immer davon träumte, die legendäre „Camel Trophy“ mit zu machen. Die Offroad-Fahraktivitäten sind in verschiedenen „Fahrerlebnissen“ buchbar.

Bildergalerie: Jaguar Land Rover Track-Day
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