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Honda Civic Type R GT – Testbericht

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Lange mussten die Fans auf die neue Generation des Civic Type R warten, wir haben den schnellen Kompaktwagen jetzt getestet.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Die Zusatzbezeichnung „Type R“ bringt das Herz von Honda-Fans regelmäßig in Wallung, steht das Kürzel doch immer für die sportlichsten Versionen einer Baureihe.

In letzter Zeit mussten die Fans aber eine lange Durststrecke in Kauf nehmen, den letzten Civic Type R hat es 2010 gegeben.

Das lange Warten hat sich aber gelohnt, und der neue Civic Type R zeigt sich so sportlich wie nie zuvor. Schon optisch erkennt man den schnellsten Civic aller Zeiten auf den ersten Blick.

Die bullige Frontpartie, die breiteren Radhäuser, ein sehr auffälliger Diffusor am Heck und der überdimensional große Heckflügel kennzeichnen den kompakten Krawallmacher.

Aber der Civic Type R kann nicht nur optisch einiges, er ist auch ein technischer Leckerbissen, der sich genau so sportlich fahren lässt, wie er aussieht.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Honda hat vieles für den Civic Type R geändert und zum Beispiel ein neu entwickeltes, adaptives Vierpunkt-Dämpfersystem speziell für den starken Kompaktwagen entwickelt.

Auch die Hinterradaufhängung und die Lenkanlage wurden adaptiert, abgerundet wird das Ganze noch durch Spezialbremsen und -reifen.

Herz des sportlichen Civic ist ein 2,0 Liter-VTEC-Turbomotor, der über eine Leistung von 310 PS verfügt. Sein maximales Drehmoment von 400 Nm liefert der Motor zwischen 2.500 und 4.500 U/Min, die Schaltung erfolgt über ein manuelles 6-Gang-Getriebe.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Mit der Abstimmung des Getriebes haben die Techniker einen riesigen Spagat geschafft. Die Gänge sind nämlich zum einen sehr kurz übersetzt, so dass schon bei 55 km/h der höchste Gang eingemahnt wird und man sehr sparsam unterwegs ist.

Auf der anderen Seite lässt sich der zweite Gang aber auch locker bis 100 km/h ausdrehen, wenn man die absolute Sportlichkeit des Type R genießen möchte.

Links neben den Armaturen befindet sich zudem die +R-Taste, mit der man dem Civic zu noch größerer Sportlichkeit verhilft. Alle Systeme werden dann auf optimale Performance getrimmt, und das Ganze wird einem auch optisch durch die Änderung der Armaturenbeleuchtung von Weiß auf Rot signalisiert.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Es ist dabei wirklich beachtlich, dass das Triebwerk tatsächlich nochmals mehr Kraft mobilisieren kann, denn schon im Normalmodus ist der Civic Type R extrem giftig, was die Leistungsentfaltung betrifft.

Im +R-Modus spürt man aber richtig, wie sich der schnelle Kompakte danach sehnt über eine Rennstrecke getrieben zu werden, um sein ganzes Potential zu zeigen.

In nur 5,7 Sekunden sprintet man aus dem Stand heraus von 0 auf 100 km/h, wobei es wirklich beachtlich ist, wie gut der Civic die Kraft auf die Straße bringt. Normalerweise zerren so hohe Kräfte bei einem Auto mit Frontantrieb am Lenkrad, beim Civic Type R setzt die Elektronik alles daran, dass dem nicht so ist.

(c) Dr. Marianne Skarics-Gruber
(c) Dr. Marianne Skarics-Gruber

Ebenfalls deutlich geschärft wird der Sound, wenn man in den +R-Modus schaltet, auch hier zeigt der Civic Type R, dass er wie für die Rennstrecke geschaffen ist und man auf unnötige Geräuschdämmung weitgehend verzichtet hat, um das Gewicht weiter zu optimieren.

Vor allem bei Autobahntempo wird es im Innenraum schon deutlich lauter. Wer die Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h erreicht, sollte dann wohl schon auf einen Gehörschutz setzen.

Sehr gelungen ist auch die Lenkung, die überaus direkt ist und den sportlichen Kompaktwagen sehr handlich macht.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Der Civic Type R verfügt zudem über eine perfekte Straßenlage und ist auch in Extremsituationen kaum aus der Ruhe zu bringen.

Hier haben die Techniker wirklich ganze Arbeit geleistet und gezeigt, was alles trotz Frontantrieb möglich ist. Auch beim Verbrauch muss sich der Civic Type R nicht vor der Konkurrenz verstecken.

Wer den Civic Type R im Alltag normal bewegt, wird an die vom Werk versprochenen 7,3 Liter durchaus herankommen. Wir haben uns eher der sportlichen Seite des Civic Type R gewidmet und sind auf immer noch recht akzeptable 10 Liter gekommen.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Trotz aller Sportlichkeit kann man den Civic Type R auch ganz normal im Alltag bewegen und genießt dabei ein Raumangebot, wie man es in dieser Klasse selten findet. Bei der überaus sportlichen Linienführung würde man sich eigentlich nicht viel Platz erwarten, aber hier belehrt uns der Civic eines Besseren.

Der ebenfalls ganz auf Sportlichkeit getrimmte Innenraum bietet auch im Fond noch viel Platz, und das Kofferraumvolumen ist mit 477 Liter Fassungsvermögen weit oberhalb der Konkurrenz angesiedelt.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Neben dem guten Platzangebot begeistern vor allem die Sportsitze, deren extreme Ausprägung perfekten Halt in jeder Situation bietet. Das Ein- und Aussteigen ist jedoch nicht so leicht, da die starke Formung der Seitenwände erstmals überwunden werden muss.

Im Vergleich zu den anderen Civic-Versionen kann der Type R auch mit einem Veloursbezug auf der Mittelarmlehne und in den Türen sowie vielen roten Zierelementen aufwarten.

Wer sich für den Honda Civic Type R in der GT-Version entscheidet, sollte über 42.135,- Euro verfügen, im Preis enthalten ist aber eine überaus großzügige Ausstattung.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Unter anderem sind ein Kollisionswarnsystem, ein Spurhalteassistent, ein Toter-Winkel-Assistent, eine Verkehrszeichenerkennung, ein Tempomat, ein Ausparkassistent, ein Fernlichtassistent, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, das Honda CONNECT Navigationssystem mit 7“-Touchscreen, ein High Power Audio-System mit 8 Lautsprechern und 320 Watt, ein Keyless-System und noch vieles mehr mit an Bord.

Lediglich die „Championship White Premiumlackierung“ ist um 537,- Euro noch zum Testwagenpreis hinzu gekommen.

Das lange Warten auf den Civic Type R hat sich auf jeden Fall gelohnt, der kompakte Spaßmacher zeigt sich nicht nur optisch überaus sportlich, er begeistert mit seiner brachialen Leistungsentfaltung und kann auch mit einer großen Alltagstauglichkeit aufwarten.

Was uns gefällt:

Die Fahrleistungen, der Fahrspaß, die Straßenlage, der Motor, die Ausstattung, das Design

Was uns nicht gefällt:

Die schlechte Rundumsicht

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 2-

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1

Kofferraum : 1

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 3-

Honda Civic Type R GT

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 42.135,00
Testwagenpreis mit Extras: 42.672,00
davon Steuern 11.295,53
Technische Daten
Zylinder 4
Hubraum in ccm 1.996
Leistung PS/KW 310/228
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 400/2.500 – 4.500
Getriebe 6 Gang Manuell
Antriebsart Frontantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 5,7
Höchstgeschwindigkeit in km/h 270
Verbrauch Stadt in Liter 9,4
Verbrauch Überland in Liter 6,1
Durchschnittsverbrauch in Liter 7,3
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 170
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 439,0
Breite in cm 187,8
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 146,6
Radstand in cm 260,5
Kofferraumvolumen in Liter 477 – 1.210
Tankinhalt in Liter 50
Leergewicht in kg 1.378
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.870
Max. Zuladung in kg 492

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