Zum 25. Jubiläum des TDI-Motors im Audi 100 konnten wir auch einen Blick in die Zukunft machen und zwei Concept-Cars mit TDI-Technologie fahren.
Die Entwicklung des TDI-Motors ist in den letzten Jahren rasant voran gegangen. Wir konnten schon einen Blick in die Zukunft werfen, die schon jetzt zeigt, dass die Entwicklung nicht langsamer voranschreiten wird.
Audi macht die TDI-Motoren immer stärker, dabei aber auch immer sparsamer. Dieser Spagat wird durch eine Fülle an kleinen Verbesserungen und neuen Technologien geschafft.
Zum Beispiel war der Einspritzdruck vor 10 Jahren bei rund 1.600 Bar, jetzt sind es schon 2.000 Bar und in wenigen Jahren wird der Einspritzdruck bei 2.700 Bar liegen.
Auch der Turbolader arbeitet jetzt schon mit 3,2 Bar, statt mit 2,3 Bar wie noch vor 10 Jahren. So sorgen die neuen Triebwerke über eine immer bessere Verbrennung und liefern bei weniger Verbrauch mehr Leistung.
In Zukunft soll der TDI aber noch effizienter und dabei noch sparsamer werden. Wir konnten schon mit zwei Versuchsfahrzeugen einige Runden auf einer Rennstrecke nahe Malmö drehen.
Im Fokus der nächsten Evolutionsstufe des TDI stehen der elektrische Biturbo und die Hybridisierung des Aggregats. Beim elektrischen Biturbo kommt ein elektrisch angetriebener Verdichter zum Einsatz, der vor allem beim Anfahren und im unteren Drehzahlbereich für mehr Leistung sorgt.
Zusätzlich zum klassischen Abgasturbolader hat der elektrische Biturbo einen zweiten, seriell angeordneten Lader. Statt des Turbinenrads integriert er eine kleine E-Maschine, die das Verdichterrad mit maximal sieben kW Antriebsleistung innerhalb von 250 Millisekunden auf maximale Drehzahl beschleunigt.
Der elektrische Verdichter ist nach dem Ladeluftkühler angeordnet. Bei sehr niedrigen Drehzahlen und entsprechend geringer Abgasenergie am Turbolader schließt die Bypassklappe – die Luft wird dadurch in den elektrischen Verdichter geleitet. Dieser kann flexibel und kompakt in unterschiedliche Aufladekonzepte integriert werden.
Für eine erste Fahrt hat Audi den A6 TDI concept mit dem neuen 3,0 TDI Monoturbo und einer Leistung von 326 PS (240 kW), sowie den RS5 TDI concept mit modifiziertem V6-Biturbo und 385 PS (283 kW) Leistung zur Verfügung gestellt.
Sofort stellt man beim A6 TDI concept fest, dass der elektrische Verdichter für ordentliche Schubkraft sorgt. Auf den ersten Metern haben wir sogar den 560 PS starken Audi RS6 Avant locker abgehängt.
Aber auch beim Zwischensprint bietet die neue Technologie viele Vorteile. So reduziert sich bei der Beschleunigung von 60 auf 120 km/h im sechsten Gang die Zeit von 13,7 auf nur 8,3 Sekunden. Durch das extrem spontane Ansprechverhalten macht vor allem das Herausbeschleunigen aus Kurven viel Spaß, ohne dass der Verbrauch darunter leiden muss.
Noch mehr Fahrspaß bietet dann der 385 PS starke RS 5 TDI concept, der in nur 4,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprintet. Untermalt wird das Ganze von einem kernigen Sound, wie er auch von einem V8-Benzinmotor stammen könnte.
Die Kraft bezieht der elektrische Verdichter aus einem auf 48V vergrößerten Bordnetz, dass unter anderem durch die Bremsenergierückgewinnung mit Energie versorgt wird.
Aber auch der TDI e-tron wird in Kürze in Serie gehen und die Verbindung aus Hybridantrieb und TDI zu neuen Meisterleistungen in Bezug auf die Effizienz treiben. Der Plug-in-Hybrid soll über 50 Kilometer rein elektrisch bewegt werden können, bevor die Batterien wieder aufgeladen werden müssen. Die Kombination aus TDI und Elektromotor soll eine Systemleistung von 374 kW (275 PS) ermöglichen.
Man sieht also, dass die TDI-Technologie noch viel Potential bietet und die Autos in Zukunft noch sparsamer werden, dabei aber gleich viel oder mehr Fahrspaß bieten.