Wien ist zwar beim Abkassieren der Autofahrer ganz schnell, wenn es um die Erhaltung der Straßen geht, ist das Versagen aber groß.
Nach den frostigen Wochen zeigen sich viele Straßen Wiens in einem erbärmlichen Zustand. Wenn es darum geht, den Autofahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist Wien ganz vorne dabei, wenn es aber darum geht, die Straßen in einem ordentlich Zustand zu versetzen, hat man es weniger eilig als bei den Gebührenerhöhungen für Autofahrer.

Manche Straßen sind kaum noch passierbar, ohne dass gröbere Schäden am Auto drohen. Wiens Straßen präsentieren sich stellenweise so, wie man es sonst nur von YouTube-Videos aus usbekischen Provinzstädten kennt.
Teilweise finden sich Schlaglöcher die über 9 cm hoch und 60 cm breit sind, wie unsere Fotos beweisen. Dabei sind solche Schlaglöcher nicht nur für die Autofahrer unangenehm und gefährlich, auch Zweiradfahrer sind in Gefahr und können sich bei einem Sturz sogar das Genick brechen.

Dass es nach frostigen Wochen immer wieder Schäden geben kann, ist selbstverständlich. Wären die Straßen jedoch von Haus aus in einem ordentlichen Zustand, würden solch Monster-Schlaglöcher erst gar nicht entstehen. Man sollte daher die Mehreinnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung auch wieder in das Straßennetz reinvestieren und zwar nicht erst dann, wenn schon Hopfen und Malz verloren sind und die Schlaglöcher schon größer sind als so mancher Fußweg breit.

Aber in einer autofahrerfeindlichen Stadt wie Wien wird es wohl nur ein frommer Wunsch bleiben, dass die Autofahrer nicht nur abgezockt werden, sondern auch eine Gegenleistung in Form von ordentlich gewarteten Straßen bekommen.