In der Heimatstadt von Opel haben wir uns auf eine Spurensuche begeben und blicken im 3. Teil unserer Serie auf die Geschichte von Opel zurück.
Auch wenn es das Auto noch keine 150 Jahre gibt, die Firma Opel wurde schon 1962 von Adam Opel gegründet. In den ersten Jahren des Bestehens fertigte man noch Nähmaschinen, erst 1886 kamen auch Fahrräder ins Sortiment.

Als die ersten Autos aufkamen, wollte Adam Opel dem Trend nicht folgen und wehrte sich, Autos zu bauen. Erst drei Jahre nach seinem Tod im Jahr 1895 begannen die Söhne von Adam Opel mit dem Bau von Autos.
Das erste Modell war 1898 der Opel Patentmotorwagen System Lutzmann. Doch aller Anfang ist schwer, und man machte lange Zeit noch mehr Geschäft mit Fahrrädern und Nähmaschinen. Der große Durchbruch gelang Opel dann im Jahr 1924, mit dem Opel 4 PS, auch Laubfrosch genannt.
Der Laubfrosch war das erste deutsche Auto, welches vom Fließband gelaufen ist und zählt noch heute zu den wichtigsten Opel-Modellen, das für den Aufstieg der Marke verantwortlich war.

Im Jahr 1929 wurde Opel von General Motors übernommen, was zur damaligen Zeit sehr positiv gesehen wurde. Die Modellpalette entwickelte sich rasant weiter, und Opel fasste auch in der Oberklasse Fuß. Mit Modellen wie dem 1937 eingeführten Admiral Cabrio oder dem 1939 erstmals präsentierten Kapitän war man auch in der Oberklasse sehr präsent.
In den Nachkriegsjahren kamen dann erfolgreiche Modelle wie der Rekord oder Kadett ins Programm, die als beliebte Fahrzeuge in der Mittelschicht galten. Aber auch sportliche Modelle wie der GT, der stark an die US-Sportwagenikone Corvette angelehnt war, oder der Manta erfreuten die Opel-Fans.

Anfang der 1990er-Jahre verpasste sich Opel einen Imagewechsel und wollte mit neuen Modellnamen frischen Schwung gewinnen. Statt dem Kadett kam der Astra und statt dem Ascona der Vectra.
Bei unserer Reise zur 150 Jahr-Feier konnten wir in einem Opel 10/30 aus dem Jahre 1925 nochmals die Luft der Pionierzeit schnuppern.

Das altehrwürdige Auto springt noch immer sofort an, und Wolfgang Scholz, der Manager von Opel Classic Europe, treibt den Oldtimer noch zur Höchstleistung. Erstaunlich leise und komfortabel gleiten wir über das Firmengelände in Rüsselsheim, das noch immer rund 1,2 mal so groß wie das Fürstentum Monaco ist.

In den noch besseren Zeiten war es sogar 1,5 mal so groß, doch Opel hat sich schon von einigen Teilen der Fabrik getrennt – wo einst Autos gefertigt wurden, werden jetzt Kinder unterrichtet.
Vor dem Stammhaus thront die Statue von Adam Opel, und Schilder von besorgten Bürger zeigen den Kampf für den Erhalt des geschichtsträchtigen Teils von Rüsselsheim, der einem Shoppingcenter weichen soll.

Ja, Opel und Rüsselsheim haben schon mal bessere Zeiten gesehen, doch jeder der Teilnehmer des Opel-Treffens hält zur Marke und hisst die Opel-Flaggen, damit auch in Zukunft noch die Autos aus Rüsselsheim der Nachwelt erhalten bleiben.
Im Classic-Museum sieht man dann einen Teil der beeindruckenden Geschichte von Opel. Hier reihen sich Jubiläumsmodelle wie der 2 millionste Opel, ein vergoldeter Kapitän, neben die Kadett- und Rekord-Modelle der Vergangenheit.

Aber auch das Opel Rekordauto, der RAK2, Opel-Fahrräder und Motorsportfahrzeuge der verschiedensten Rennserien sind zu sehen. Opel war nicht nur in der Rallye äußerst erfolgreich (Ascona 400 und Kadett Rallye), sondern auch in der DTM und andern Rennserien unterwegs.

Bei dem Rundgang schlägt nicht nur das Herz jedes Opel-Liebhabers höher, jeder Auto-Fan erfreut sich an den vielen historischen Fahrzeugen, die alle ein Teil der Opel-Geschichte sind.
Wolfgang Scholz kennt jedes Modell, und man hat das Gefühl, dass es seine Kinder auch nicht besser haben können, als „seine“ Oldtimer, die im Glanz der Scheinwerfer von einer bewegten Vergangenheit erzählen.

Doch nicht alle Schätze stehen für jedermann frei zugänglich, auch der Keller im alten Opel-Werk birgt viele Geheimnisse in sich, wie Sie im vierten Teil unserer Serie „150 Jahre Opel“ erfahren werden.