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Porsche 911 Carrera 4S Coupé – Testbericht

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Der Porsche 911 ist in der neuen Generation wieder stärker geworden. In unserem Test verraten wir, was sich bei der Sportwagenikone alles geändert hat.

SGRU6957Seit 1963 ist der Porsche 911 eine fixe Größe im Sportwagensegment, 2018 hat Porsche die bereits achte Generation präsentiert.

Porsche schafft es dabei, von Generation zu Generation die klassische Linienführung immer wieder neu zu interpretieren. Die Designer sind hier keinesfalls zu beneiden, es ist mit Sicherheit deutlich schwieriger einen neuen 911er zu gestalten, als irgendein komplett neues Fahrzeug.

Eines kann man auf Anhieb sagen: Einen so guten Job wie bei der jetzigen Generation haben die Designer schon lange nicht gemacht. Egal von welcher Seite aus man den neuen 911er betrachtet, er zeigt sich so modern und dynamisch wie nie zuvor.

Während die Frontpartie nur im Detail verändert wirkt, zeigt sich das knackige Heck in komplett neuem Design. Das durchgängige Leuchtband steht dem neuen 911er sehr gut, und die Mischung aus scharfen Kanten und runden Formen lässt das Heck jetzt noch breiter und sportlicher wirken.

Als erste Version hat Porsche den Carrera S eingeführt, für unseren Test haben wir die Allradversion als Coupé begrüßen dürfen.

Natürlich hat beim Modellwechsel nicht nur das Design an Format gewonnen, auch der Preis hat sich weiter nach oben geschraubt.

In der schon recht guten Basisausstattung kommt der Porsche 911 Carrera 4S Coupé auf 155.478,- Euro, unser Testfahrzeug ist aber noch mit allem ausgerüstet worden, was gut und teuer ist. Beim Kebap-Haus würde die Bestellung „mit allem und scharf“ lauten, wenn man sich die Konfiguration anschaut und auf den Endpreis von 208.332,53 Euro blickt.

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(c) Stefan Gruber

Unter anderem sind wir mit einem Abstandsregeltempomat, einem Bose Surround Sound System, der Ganzlederausstattung, Hinterachslenkung, LED-Matrix-Hauptscheinwerfern inkl. PDLS Plus, dem Liftsystem für die Vorderachse (ein Extra, das man keinesfalls vergessen sollte!), einem Nachsichtassistenten, der Porsche Dynamic Chassis Control, 20“/21“-Felgen, dem Sport Chrono Paket, einer Sportabgasanlage, klimatisierten Sitzen mit elektrischer Verstellung und Memory und noch einigen weiteren Goodies verwöhnt worden.

Wie schon bei der Karosserie zeigt auch der Innenraum wieder einen Mix aus alter Tradition und modernem Design bzw. moderner Technik.

Beim Tacho hat man wie gewohnt den analogen Drehzahlmesser prominent in der Mitte platziert, flankiert wird er von digitalen Anzeigen, die der Fahrer teilweise auch selbst konfigurieren kann.

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(c) Stefan Gruber

In der Mittelkonsole ist das neue „Porsche Communication Management“, wie Porsche sein Infotainmentsystem nennt. Das 10,9“ große Display kann mit einer gestochen scharfen Auflösung und einer sehr schönen Darstellung von Navi-Karten und Menüs aufwarten.

Die Bedienung ist intuitiv und selbsterklärend, obwohl der neue Porsche 911 über jede Menge an Features verfügt.

Sehr schön gelöst und in komplett neuem Design zeigt sich auch der untere Bereich der Mittelkonsole, der nun flacher Richtung sitze verläuft und den Automatikstick, die Klimasteuerung und weitere wichtige Tasten beheimatet.

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(c) Stefan Gruber

Fahrer und Beifahrer können sich auch über ausgesprochen bequeme Sportsitze und viel Platz freuen. Im Fond finden hingegen nur jene Platz, die an sich selbst die Origami-Faltkunst anwenden können, der Porsche 911 sollte der Einfachheit halber als reiner Zweisitzer bezeichnet werden.

Der Kofferraum befindet sich unter der Fronthaube und fasst 132 Liter, womit ein kleiner Einkauf beim Meinl am Graben untergebracht werden kann. Wer sich einen Porsche 911 kauft, achtet aber sicher ohnedies viel mehr auf den Fahrspaß, als den praktischen Nutzwert.

Porsche wäre nicht Porsche, würde nicht die neueste Evolutionsstufe der Sportwagenikone wieder mehr Kraft und mehr Fahrspaß bieten.

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(c) Stefan Gruber

Im Falle des 911 Carrera S bedeutet dies, dass der 3,0 Liter-6-Zylinder-Boxermotor mit Biturbo auf nunmehr 450 PS (331 kW) kommt. Zwischen 2.300 und 5.000 U/Min liefert der Motor ein maximales Drehmoment von 530 Nm.

Wie gewohnt wird der Motor per Drehschalter links neben dem Lenkrad zum Leben erweckt. Der Sound ist dabei grandios wie immer. In eng verbautem Siedlungsgebiet hat man aber auch die Chance, schon beim Start die gesamte Nachbarschaft aufzuwecken.

Lustigerweise ist der 911er innen deutlich leiser als von außen. Die Geräuschkulisse wird erst im Sport-Modus und bei voller Beschleunigung im Innenraum deutlich höher, und der Motor liefert sich in Bezug auf den Klang ein wirklich heißes Rennen mit dem vorzüglichen Bose-Soundsystem.

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(c) Stefan Gruber

Schon im „Normal“-Modus fährt sich der 911er spektakulär, so dass man kaum glauben kann, dass im Sport-oder Sport Plus-Modus noch mehr Fahrspaß möglich ist. Aber: Der Fahrspaß wird in den beiden Sport-Modi zum Höhepunkt getrieben.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen mit der Launch Control nur 3,4 Sekunden, was sich in der Praxis in etwa so anfühlt, wie wenn man mit einem Düsenjet beschleunigt. Bleibt man am Gas, erreicht man nach 12,4 Sekunden Tempo 200 km/h.

Aber auch beim Zwischensprint zeigt sich der Porsche jederzeit mit mehr als ausreichenden Kraftreserven gesegnet. Überholvorgänge absolviert man damit schneller als der ängstliche Beifahrer einen Warnschrei absetzten kann.

Das 8-Gang-Porsche-Doppelkupplungsgetriebe hat dabei jederzeit den passenden Gang parat und wechselt die Gänge schneller als der Radarblitz auslöst, womit wir schon beim einzigen sind, was im 911er schwer fällt: Sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten.

Schon ein Millimeter das Gaspedal weiter gedrückt, und man ist schon 10 km/h schneller. Zum Glück gibt es da den adaptiven Tempomat, der vor allzu großen Schwierigkeiten mit den Herren von der Rennleitung schützt.

Am meisten Spaß macht der 911er aber ohnedies auf kurvigen Bergstraßen. Dank der Hinterradlenkung und der Porsche Dynamic Chassis Control lässt sich der Porsche mit einer Leichtigkeit über enge Kurven ziehen, dass man sich schon beim Kurvenausgang auf die nächste Kurve freut.

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(c) Stefan Gruber

Die direkte Lenkung und eine Straßenlage, bei der man glaubt, man wird vom Asphalt in wundersamer Weise angezogen runden die Faszination des neuen 911er ab.

Falls bei diesem Auto wirklich jemand der Verbrauch interessiert: Die vom Werk angegebenen 9,0 Liter sind schaffbar, man hat sich den Porsche dann aber sicher nicht verdient und sollte etwas anderes fahren. Wir sind im Schnitt auf 11,3 Liter gekommen, jene, denen ihr Führerschein nicht so wichtig ist, sollten mit noch etwas mehr kalkulieren.

Eines kann man auf jeden Fall sagen: Die neue Generation des Porsche 911 ist wieder bis ins kleinste Detail faszinierend und macht noch mehr Spaß als der Vorgänger.

Was uns gefällt:

Das Design (vor allem das Heck), der Fahrspaß, die Leistungsentfaltung, der Innenraum, die Straßenlage, die Sitze und nochmals der Fahrspaß

Was uns nicht gefällt:

Dass es keine Kontrollleuchte für das Licht im digitalen Cockpit gibt

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 3

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1++

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 5

Kofferraum : 5

Ablagen: 3

Übersichtlichkeit: 3

Fact Box Porsche 911 Carrera 4S Coupe

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 155.478,00
Testwagenpreis mit Extras: 208.332,53
davon Steuern 62.735,66
Technische Daten
Zylinder 6
Hubraum in ccm 2.981
Leistung PS/KW 450/331
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 530/2.300 – 5.000
Getriebe 8 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 3,4
Höchstgeschwindigkeit in km/h 306
Verbrauch Stadt in Liter 11,1
Verbrauch Überland in Liter 7,8
Durchschnittsverbrauch in Liter 9,0
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 206
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 451,9
Breite in cm 185,2
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 130,0
Radstand in cm 245,0
Kofferraumvolumen in Liter 132
Tankinhalt in Liter 67
Leergewicht in kg 1.640
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.010
Max. Zuladung in kg 370

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