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Mercedes G 500 – Testbericht

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Die neue Generation der G-Klasse soll den Vorgänger nochmals in jede Richtung übertrumpfen. Ob das gelingt, verraten wir in unserem Test.

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(c) Stefan Gruber

Vor 40 Jahren hat die erste G-Klasse ihre Premiere gefeiert. Damals war die G-Klasse noch ein reines Arbeitstier und mit wenig Luxus gesegnet. Im Laufe der Jahrzehnte ist die G-Klasse allerdings immer mehr zum Luxusliner geworden, hat dabei aber dennoch die robusten Offroad-Eigenschaften beibehalten.

Im Vorjahr ist nun die neue Generation der G-Klasse auf den Markt gekommen, die mehr Platz, mehr Sicherheit und noch bessere Offroad-Eigenschaften bieten soll.

Auch wenn die neue G-Klasse auf den ersten Blick bulliger wirkt, so ist das Design im Prinzip ganz das Alte geblieben. Dennoch zeigen sich Unterschiede im Detail, wenn man den Vorgänger und das neue Modell nebeneinander stellt.

Die neue G-Klasse wirkt moderner, die Karosseriefläche ist glatter, und auch die Hecktüre ist breiter geworden.

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(c) Stefan Gruber

Gleich geblieben ist der hohe Preis, unser Testfahrzeug, der G 500 mit 4,0 Liter V8-Biturbo und 422 PS (310 kW), kommt ohne Extras auf 144.200,- Euro.

Es gibt dafür eine recht feine Serienausstattung inklusive LED-Scheinwerfer, eine 3-Zonen-Klimaautomatik, elektrisch verstellbare und beheizbare Vordersitze, Sitzheizung im Fond, Comand Online Multimediasystem inkl. Navi und noch vieles mehr.

Dennoch bietet sich die Möglichkeit, seine G-Klasse nochmals um den Wert eines Mittelklasseautos zu verfeinern, ohne wirklich jedes Extra zu ordern.

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(c) Stefan Gruber

Unsere G-Klasse hat noch mit „designo graphit metallic“-Lackierung, Auto-Telefonie, dem Fahrassistenz-Paket, TV-Tuner, dem Burmester Surround-Soundsystem, Ambientebeleuchtung mit 64 Farben, Schiebedach, Standheizung, Widescreen Cockpit, Multibeam LED-Scheinwerfern, dem Night-Paket, dem Edelstahl-Paket, dem Park-Paket mit 360-Grad-Kamera, dem Aktiv-Multikontursitz-Paket, der AMG-Line, dem Exklusiv Interieur und Zierelementen in Metallstruktur verwöhnt.

Der Gesamtpreis liegt mit 187.483, 60 Euro schon im Bereich eines kleinen Reihenhauses, dafür besticht die G-Klasse aber auch mit sehr viel Luxus.

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(c) Stefan Gruber

Wer sich eine G-Klasse kauft, muss neben viel Geld auch noch über eine gewisse Rüstigkeit verfügen. Die Einstiegshöhe ist nämlich recht beachtlich und erfordert etwas Gelenkigkeit, damit man den luxuriösen Innenraum erklimmen kann.

Im Innenraum bietet die neue G-Klasse einen sehr gelungenen Mix aus modernen Armaturen und klassischem G-Klasse-Stil. Alles wirkt auch sehr robust, manches macht aber leider auch einen zu robusten Eindruck.

Wenn die Türen ins Schloss fallen, erinnert der Klang eher an einen Oldtimer, als an einen neuen Luxusliner wie die G-Klasse. Das Gleiche gilt auch für die Türverriegelung, die Zapfen rasen mit einer Wucht nach unten, dass sogar noch der Klang des feinen Burmester-Soundsystems übertönt wird.

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(c) Dr. Marianne Skarics-Gruber

Mehr begeistert haben uns die Materialauswahl und das Widescreen Cockpit, das mit einer tollen, individualisierbaren Darstellung und einfachen Bedienung aufwarten kann. Bis man alle Funktionen mal gefunden hat, sollte man aber dennoch einige Zeit einplanen.

Das absolute Highlight waren für uns aber die klimatisierten Multikontursitze mit Massagefunktion, die auch auf weiten Etappen viel Komfort versprechen.

Überschaubar bleibt hingegen das Platzangebot, trotz mehr Raum für die Passagiere als beim Vorgänger, wird es im Fond für die Knie doch recht knapp. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 454 Litern nicht sehr großzügig dimensioniert.

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(c) Stefan Gruber

Dafür kann die G-Klasse mit ihren Fahreigenschaften in jede Richtung überzeugen. Für viel Fahrspaß sorgt dabei der 4,0 Liter-V8-Biturbo, der über eine Leistung von 422 PS (310 kW) verfügt.

Das maximale Drehmoment von 610 Nm wird zwischen 2.250 und 4.750 U/Min geliefert. Schon vom Start weg muss man mit dem Gaspedal sehr sanft umgehen, damit die G-Klasse nicht wie wild davon sprintet.

Wer die volle Kraft abruft, sprintet in nur 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ein Wert, der bis vor wenigen Jahren noch Sportfahrzeugen vorbehalten war. Untermalt wird das Ganze von einem wundervollen Sound, den der V8-Motor liefert. Erst bei 210 km/h endet der Vorwärtsdrang.

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(c) Stefan Gruber

Die fein schaltende 9-Gang-Automatik unterstreicht dabei die komfortable Seite des Geländewagens, der einfach in jeder Lage eine gute Figur macht.

Dank verschiedener Fahrprogramm und drei 100-prozentigen Differenzialsperren gibt es kaum ein Gelände vor dem die G-Klasse passen muss. Mit bis zu 70 cm Watttiefe kann man auch kleine Bäche locker überqueren.

Die Offroad-Fähigkeiten sind sicher die größte Stärke der G-Klasse, auch wenn man onroad auch sehr bequem unterwegs ist, was vor allem der wunderbaren Federung zu verdanken ist. Sie filtert zum einen Bodenunebenheiten gekonnt weg, durch die breitere Spur liegt die neue G-Klasse aber auch perfekt auf der Straße.

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(c) Stefan Gruber

Für eine gute Rundumsicht on- wie offroad sorgt die kantige Karosserie, dafür muss man bei Autobahntempo durch die steile Frontscheibe mit höheren Windgeräuschen rechnen. Zudem wirkt sich die Aerodynamik, die mit einer deutschen Schrankwand in Eiche rustikal vergleichbar ist, auf den Spritverbrauch aus.

Die vom Werk versprochenen 12,1 Liter pro 100 Kilometer sind auch mit dem zartesten Gasfuß im Eco-Modus in weiter Ferne. Wir haben im Schnitt je nach Einsatzgebiet und gewählten Fahrspaß zwischen 16 und 17,5 Liter pro 100 Kilometer verbraucht.

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(c) Stefan Gruber

Bei einem Neupreis von über 180.000,- Euro wird das die Käufer dennoch nicht negativ beeinflussen, immerhin bietet die G-Klasse auch mehr Fahrspaß, als man es von einem waschechten Offroader vermuten würde.

Auch bei der Sicherheitsausstattung gibt es viele Highlights, die G-Klasse bietet hier alles, was man auch in den Luxuslimousinen von Mercedes findet, angefangen von den genialen Multibeam LED-Scheinwerfern bis zum adaptiven Tempomat mit Stauassistent.

Die G-Klasse ist im Prinzip doch ganz die Alte geblieben, auch wenn sie ganz neu ist. Technisch zeigt sich die neue Generation deutlich verfeinert und bietet mehr Fahrspaß und Komfort, trotz noch besserer Offroad-Eigenschaften.

Wer über genug Geld verfügt und auch im harten Gelände unterwegs sein möchte, ist mit der G-Klasse auf jeden Fall bestens bedient. Die G-Klasse ist eine Ikone und auch in der neuen Generation so, wie es sich die Fans wünschen.

Was uns gefällt:

Die luxuriöse Ausstattung, der Fahrspaß, die Offroad-Eigenschaften, der Fahrkomfort, die Übersichtlichkeit, dass die G-Klasse eine G-Klasse geblieben ist

Was uns nicht gefällt:

Der Verbrauch,  dass man keine „softere“ Lösung für die Türverriegelung und die Türen gefunden hat, das Platzangebot

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 4

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 2

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 4

Kofferraum: 4

Ablagen: 2

Übersichtlichkeit: 1

Fact Box Mercedes G 500

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 144.200,00
Testwagenpreis mit Extras: 187.483,60
davon Steuern 64.112,81
Technische Daten
Zylinder 8
Hubraum in ccm 3.982
Leistung PS/KW 422/310
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 610/2.250-4.750
Getriebe 9 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 5,9
Höchstgeschwindigkeit in km/h 210
Durchschnittsverbrauch in Liter 12,1
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 276
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 482,5
Breite in cm 193,1
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 196,9
Radstand in cm 289,0
Kofferraumvolumen in Liter 454
Tankinhalt in Liter 75
Leergewicht in kg 2.479
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 3.150
Max. Zuladung in kg 671

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