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Toyota Land Cruiser 2,8 D-4D 4WD President AT – Testbericht

Der Toyota Land Cruiser ist der verbliebene Offroad-Spezialist der japanischen Hersteller, wir haben die neueste Version der Ikone zum Test begrüßt.

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(c) Stefan Gruber

Mit dem Land Cruiser hat Toyota als einer der letzten Hersteller überhaupt noch einen richtigen Geländewagen im Programm.

Der Land Cruiser ist noch kein weich gespülter SUV, sondern noch ein Offroader der alten Garde, der auch vor anspruchsvollem Gelände nicht Halt macht.

Für das Modelljahr 2018 hat Toyota seine Offroad-Ikone aufgefrischt und optisch noch eleganter gestaltet.

Neben seinen Offroad-Fähigkeiten kann der Land Cruiser auch mit einer sehr luxuriösen Ausstattung aufwarten, vor allem wenn man die President-Version wählt, die sich sehr deutlich vom Basismodell „Country“ unterscheidet.

Während der günstigste Land Cruiser auf 46.800,- Euro kommt, muss man für das Topmodell auch mit mindestens 82.400,- Euro rechnen.

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(c) Stefan Gruber

Die wirklich großzügige Serienausstattung haben wir nur noch mit Metallic-Lackierung und einem elektrischen Glas-Hub-/Schiebedach erweitert, was den Gesamtpreis auf 84.200,- Euro treibt.

Mit an Bord sind beim President aber schon klimatisierte Ledersitze, eine 3-Zonen-Klimaautomatik, das Kinetic Dynamic Suspension System inkl. adaptivem Fahrwerk, das Off-Road-System, das Toyota Safety System, das Toyota Touch2 & Go Plus Navigationssystem, 19“-Alufelgen, ein JBL-Soundsystem und noch vieles mehr.

Der Innenraum wirkt so ausgerüstet auch wirklich sehr luxuriös. Toyota hat den Innenraum im Zuge des Facelifts auch etwas umgestaltet und im Detail verbessert. Die Bedienung des Off-Road-Systems ist jetzt noch einfacher und mit großen Tasten und zwei Drehreglern in der Mittelkonsole steuerbar.

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(c) Stefan Gruber

Auch der Materialmix wirkt jetzt hochwertiger, und die Steuerung der Klimaautomatik erfolgt nun ausschließlich über Knöpfe und keine Drehräder mehr.

Das neu gestaltete Lenkrad ist ebenfalls sehr gelungen, die Multifunktionstasten sind zudem recht groß, womit eine einfache Bedienung der Funktionen möglich ist.

Im Allgemeinen merkt man aber, dass im Laufe der Produktionsjahre immer mehr Funktionen ins Fahrzeug gekommen sind. Etwas versteckt rechts und links unterhalb des Lenkrads findet sich nämlich eine Fülle an Tasten, die für alle möglichen Funktionen gedacht sind.

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(c) Stefan Gruber

Die Spanne reicht dabei von der Fernlichtautomatik, über die Scheinwerferreinigung bis zur Lenkradheizung.

Keinen Grund zur Klage gibt es hingegen beim Platzangebot. Der Land Cruiser verwöhnt alle Passagiere mit viel Platz und bequemen Sitzen, vor allem die kühl- und beheizbaren Ledersitze in der ersten Reihe sind dabei ein Highlight.

Das Kofferraumvolumen ist mit 621 bis 1.934 Litern Fassungsvermögen auch sehr großzügig dimensioniert, etwas gewöhnungsbedürftig ist hingegen die nicht nach oben, sondern zur Seite schwingende Heckklappe.

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(c) Stefan Gruber

So braucht man zum Beladen nach hinten hin viel Platz, dafür kann auch das Heckfenster separat geöffnet werden, um kleine Dinge einfach so zu verstauen, ohne die große Türe öffnen zu müssen.

Keine große Wahl lässt einem Toyota bei der Motorisierung, der Land Cruiser ist nur mit einem 2,8 Liter-4-Zylinder-Diesel mit 177 PS (130 kW) erhältlich. Der Motor liefert zwischen 1.600 und 2.400 U/Min ein maximales Drehmoment von 450 Nm.

Damit ist der Land Cruiser keinesfalls übermotorisiert, man kommt damit im täglichen Leben aber dennoch sehr fein voran.

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(c) Stefan Gruber

Die 6-Gang-Automatik ist dabei noch vom alten Schlag und schaltet eher langsam, dafür aber sehr weich. Vom Gesamtkonzept her ist der Offroader eher auf ein gemütliches Dahingleiten ausgelegt.

Selbst im Sport-Modus bleibt er recht zurückhaltend, lediglich die Federung wird etwas straffer. Wer im Eco/Comfort-Modus dahin rollt, schwebt förmlich über die Straße.

Dank dem großen Hubraum ist der Land Cruiser vor allem beim Zwischensprint mit viel Kraft gesegnet. Überholmanöver gehen dabei besser von statten als man glauben sollte, während er bei der reinen Beschleunigung nicht sehr vor Kraft strotzt.

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(c) Stefan Gruber

Zur Sicherheit hat Toyota gleich keine Beschleunigungswerte verraten, wir haben 12,7 Sekunden beim Sprint von 0 auf 100 km/h gestoppt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h.

Wer die volle Leistung abruft, merkt akustisch, dass sich der Motor nicht sehr wohl fühlt. Hat man aber mal die gewünschte Geschwindigkeit erreicht,  ist es im Innenraum sehr leise, und man hört fast nichts mehr vom Motor und auch bei Autobahntempo kaum Wind- oder Abrollgeräusche.

Die größten Trümpfe spielt der Toyota Land Cruiser aber im Gelände aus. Das Off-Road-System bietet eine „Crawl-Control“, eine Multi-Terrain-Auswahl, Multi-Terrain ABS, eine elektrische Differentialsperre hinten und einen Multi-Terrain Monitor mit Lenkradeinschlagsanzeige.

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(c) Stefan Gruber

Sehr praktisch im Gelände ist auch die höhenverstellbare Karosserie, die einem im Fall des Falles ein paar Millimeter mehr Spielraum ermöglicht und vorm Aufsitzen retten kann.

Dabei hat man das Gefühl, dass der Land Cruiser sich umso wohler fühlt, je härter das Gelände wird. Hier kann die Ikone alle ihre Trümpfe perfekt ausspielen, und man merkt, dass der Land Cruiser genau für solche Aufgaben gemacht worden ist.

Nicht sehr zurückhaltend ist der Offroader beim Verbrauch, die vom Werk angegebenen 7,8 Liter sind auch im Eco/Comfort-Modus kaum schaffbar. Wir sind mit zartem Gasfuß unterwegs gewesen und auf rund 9,7 Liter gekommen.

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(c) Stefan Gruber

Kleine Schwächen zeigt der Land Cruiser auch bei der Sicherheitsausstattung. Er hat zwar alle gängigen Assistenzsysteme an Bord, der adaptive Tempomat funktioniert aber erst ab 45 km/h, was in dieser Preisklasse nicht sein sollte.

Dennoch ist der Toyota Land Cruiser für alle eine gute Wahl, die auch entlegenste Plätze mit dem Auto erklimmen möchten. Neben der luxuriösen Ausstattung und dem Platzangebot spricht vor allem die Offroad-Fähigkeit für den Land Cruiser.

Das Facelift hat ihm zudem auch gut getan, was die Materialanmutung und Ausstattung betrifft. Zudem ist er der letzte verbliebene große Japaner, der noch als Geländewagen und nicht als SUV bezeichnet werden kann.

Was uns gefällt:

die Ausstattung, das Platzangebot, die Offroad-Fähigkeiten, der Fahrkomfort

Was uns nicht gefällt:

dass der adaptive Tempomat erst ab 45 km/h funktioniert, der Motor könnte mehr Kraft vertragen

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 3-

Fahrleistung: 3

Fahrverhalten: 2

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1

Kofferraum: 1

Ablagen: 2

Übersichtlichkeit: 2

Fact Box Toyota Land Cruiser 2,8 D-4D 4WD President AT

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 82.400,00
Testwagenpreis mit Extras: 84.200,00
davon Steuern 25.318,88
Technische Daten
Zylinder 4
Hubraum in ccm 2.755
Leistung PS/KW 177/130
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 450/1.600 – 2.400
Getriebe 6 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 12,7
Höchstgeschwindigkeit in km/h 175
Verbrauch Stadt in Liter 9,4
Verbrauch Überland in Liter 7,0
Durchschnittsverbrauch in Liter 7,8
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 207
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 484,0
Breite in cm 188,5
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 188,0
Radstand in cm 279,0
Kofferraumvolumen in Liter 621 – 1.934
Tankinhalt in Liter 87
Leergewicht in kg 2.415
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.990
Max. Zuladung in kg 575

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