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Seat und Telefonica starten assistiertes Fahren

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Ein Pilottest zeigt die Kommunikation zwischen Infrastruktur und Fahrzeugen mittels vorhandenen Mobilfunknetzes.

Telefonica und Seat haben diese Woche in Segovia den ersten Anwendungsfall im Rahmen des Projekts „Städte mit 5G-Technologie“ vorgestellt, bei dem ein Fahrzeug sowie die Straßeninfrastruktur mit Technologie ausgestattet wurden, die den Austausch von Informationen ermöglicht. Damit ist der erste Schritt zur V2X-Fahrzeugkommunikation (Vehicle-to-everything) über bestehende Mobilfunknetze in einer realen städtischen Umgebung getan.

02 SEAT Ateca 1
(c) Seat

Seat hat zu diesem Zweck einen Ateca mit der neuesten Konnektivitätstechnologie ausgestattet und so modifiziert, dass dem Fahrer Warnmeldungen auf dem Armaturenbrett angezeigt werden können. An der Initiative waren noch weitere Unternehmen beteiligt: Ficosa fertigte das im Fahrzeug eingebaute C-V2X-Kommunikationmodul, SICE stattete als Eigentümer der Straßeninfrastruktur Ampelkreuzungen mit der Technik aus und Nokia stellte einen MEC-Server (Multi-Access Edge Computing) bereit, der als Kommunikationsplattform zwischen Fahrzeug und Straßeninfrastruktur dient.

Konkret wurden in Segovia folgende Anwendungsfälle für assistiertes Fahren vorgestellt: Das Fahrzeug erhält eine Warnmeldung von einer Ampel, wenn sich ein Fußgänger auf einem Fußgängerübergang rechts im toten Winkel befindet. Signalisiert der Fahrer durch Aktivieren des rechten Blinkers, dass er abbiegen möchte, wird zudem auf dem Armaturenbrett des Fahrzeugs eine Warnmeldung angezeigt, wenn sich ein Fußgänger auf dem Übergang befindet.

Das Fahrzeug erhält außerdem eine Warnmeldung von einer Ampel, kurz bevor diese auf Rot umspringt. In Abhängigkeit von Standort, Geschwindigkeit und Richtung entscheidet das Fahrzeug, ob noch genug Zeit zum Überfahren der Kreuzung ist. Falls nicht, wird eine Warnmeldung auf dem Armaturenbrett angezeigt, sodass der Fahrer einen kontrollierten Stopp einleiten kann.

Für die Realisierung der dafür notwendigen schnellen Reaktionszeit war die Implementierung eines MEC-Servers unbedingt erforderlich. Dort sind die zwischen Infrastruktur und Fahrzeug geschalteten Anwendungen eingebettet, die einen Anwendungsfall auf Basis eines 5G-Netzes erst möglich machen.

Beide oben genannten Anwendungsfälle basieren auf dem Standardprotokoll C-V2X, das zum ersten Mal in Spanien mit diesem Vorführwagen getestet wurde und zur Fahrzeugkommunikation die vorhandene mobile Infrastruktur nutzt. Dabei wird das enorme Potenzial deutlich, das sich durch die Kombination des C-V2X-Protokolls mit von Sensoren erfassten weiteren Informationen (etwa eine auf einer Ampel installierte Kamera zur Erkennung von Fußgängern) ergibt, um Informationen über die Umgebung des Fahrzeugs anzuzeigen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Mercedes Fernández, die bei Telefonica für Innovationen zuständig ist, macht deutlich: „Die Nutzung der C-V2X-Technologie auf Mobilfunkbasis bietet den Vorteil, dass Fahrzeuge zusätzliche Informationen über ihre Umgebung erhalten. Diese Informationen liefert das bereits vorhandene Funknetz, ohne dass besondere Implementierungen erforderlich wären. Dank der schnellen Reaktionszeiten, die durch Verbesserungen am LTE 4.9-Netzwerk (Pre-5G) erreicht werden, können wir nun neue Möglichkeiten für assistiertes Fahren bieten. Mit der Weiterentwicklung des Netzwerks und weiter sinkenden Latenzen werden sich die Anwendungsfälle immer weiter in Richtung kooperatives und autonomes Fahren verschieben.“

Fabian Simmer, Digital Officer bei Seat, weist darauf hin, dass „das Unternehmen mit hohem Tempo seine digitale Transformation und sein Bestreben, sich als Vorreiter für vernetzte Fahrzeuge zu etablieren, vorantreibt. Dank dieses ersten Testlaufs unter realen Bedingungen können wir weitere Fortschritte in Richtung unseres Ziels machen, den Fahrern mehr Komfort und Sicherheit am Steuer zu bieten“.

Álvaro Sanchez, Account Director von Telefonica Spanien bei Nokia, fügt hinzu: „Multi-Access Edge Computing ist ein Schlüsselelement der 5G-Architektur, das Systemressourcen genau an dem Ort bietet, wo sie benötigt werden, und somit nahezu Echtzeit-Reaktionen von Anwendungen ermöglicht. Dies ist für Anwendungsfälle wie assistiertes Fahren und weitere Entwicklungsschritte nötig, bei denen Sekundenbruchteile einen großen Unterschied in der Verkehrssicherheit ausmachen.“

 Während der Präsentation sagte Clara Luquero, Bürgermeisterin der Stadt Segovia: „Die Wahl von Segovia als Pilotstadt bei der Entwicklung der 5G-Technologie samt realer Anwendungsfälle wie assistiertem Fahren via Mobilfunk ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Provinz-Hauptstadt die digitale Revolution vorantreibt. Wir begrüßen die aktive Entwicklung bezüglich der New Economy.“

Des Weiteren hob Stadtrat José Bayón hervor, dass „Aktionen dieser Art die Strategie von Segovia festigen, sich im Kontext der neuen digitalen Wirtschaft zu positionieren, und es zeigt das Interesse der Technologieunternehmen an unserer Stadt. In den kommenden Jahren werden sich weitere solcher Unternehmen in unserer Stadt etablieren und Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen“.

Der Testlauf wurde im Rahmen des Projekts „Städte mit 5G-Technologie“ durchgeführt, das von Telefonica letzten Januar ins Leben gerufen wurde. Dabei werden Talavera de la Reina und Segovia in echte 5G-Umgebungen verwandelt, in denen sowohl die technologische Umsetzung als auch die Ausführung von realen Anwendungsfällen möglich sind, um die Fähigkeiten der neuen Generation mobiler Mobilfunktechnologien zu demonstrieren.

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