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Dacia Sandero SCe 75 Supreme – Testbericht

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Für das aktuelle Modelljahr hat Dacia dem Sandero ein Facelift spendiert. Ob der kleine Rumäne mehr als nur billig sein kann, verraten wir im Test.

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(c) Stefan Gruber

Dacia ist auch bei uns eine äußerst beliebte Marke und hat im ersten Halbjahr 2017 mehr Autos verkauft als Citroen, Toyota oder Nissan.

Der Mix aus günstigem Preis, solider Technik und einem durchaus ansprechenden Design ist sicher der Grund für den Erfolg. Vielen Käufern sind die mit Unmengen Technik überfrachteten Autos einfach zu viel, und dieser Klientel bietet Dacia eine perfekte Heimat.

Für das aktuelle Modelljahr hat Dacia sein Einstiegsmodell, den Sandero, aufgefrischt. Zu erkennen ist er vor allem an der neuen Frontpartie, die jetzt noch dynamischer wirkt.

Sehr markant sind aber auch die neu arrangierten Rückleuchten, anhand derer man ebenfalls die Vor- und Nach-Facelift-Modelle unterschieden kann.

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(c) Stefan Gruber

Für unseren Test haben wir den frisch gelifteten Sandero mit Basismotorisierung und Top-Ausstattung gewählt.

Der Sandero SCe 75 Supreme kommt auf 9.240,- Euro und bietet schon eine solide Grundausstattung inkl. elektrisch verstellbaren Außenspiegeln, Klimaanlage, Bordcomputer, Radio R0-10 2DIN, elektrischen Fensterhebern vorne und einer Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung.

Optional hat man unserem Testfahrzeug noch eine Mittelarmlehne für den Fahrer, eine Einparkhilfe hinten inkl. Rückfahrkamera, das Radio Navigationssystem Media Nav Evolution inkl. Osteuropa-Karten, 15“-Leichtmetallfelgen, ein Reserverad, einen Tempomat, ein Lederlenkrad und eine Metallic-Lackierung spendiert.

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(c) Stefan Gruber

Der Gesamtpreis summiert sich damit auf immer noch sehr wohlfeile 11.533,75 Euro und rangiert deutlich unter dem Startpreis so mancher Konkurrenten in diesem Segment.

Das Innenraumdesign kann dafür nicht ganz mit dem schicken Blechkleid mithalten und wirkt etwas rustikal. Auch das moderne Touchscreen-Infotainmentcenter, die Chrom umrandeten Armaturen und die Dekoreinlage der Mittelkonsole im Carbon-Look können nicht über viel Hartplastik hinwegtäuschen.

Back to the Basic ist das Motto des Sandero, wobei das wirklich schöne Lederlenkrad über den sonst recht tristen Innenraum hinwegtröstet. Dafür ist die Bedienung recht einfach und alles sehr überschaubar.

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(c) Stefan Gruber

Auch die Sitze sind sehr bequem, könnten für größere Personen nur über eine etwas längere Schenkelauflage verfügen. Auch die Mittelarmlehne des Fahrers bringt etwas Luxus in den Innenraum und ist selbst bei teureren Kleinwagen oft nicht für Geld oder gute Worte zu bekommen.

Das griffige Lederlenkrad ist nur in der Höhe verstellbar, eine Eigenschaft, die wir uns auch vom Sitz gewünscht hätten, der wiederum nur in der Länge und Neigung verstellbar ist. Trotzdem haben wir eine gute Sitzposition gefunden, was jedoch sicher nicht für Menschen aller Größen so einfach ist.

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(c) Stefan Gruber

Solide ist auch das Platzangebot, selbst in der zweiten Reihe geht es noch großzügiger zu, als bei manch anderem Konkurrenten in dieser Fahrzeugklasse.

Auch das Kofferraumvolumen ist mit 320 Litern Fassungsvermögen recht gut. Durch das Umklappen der Rücksitze bekommt man sogar 1.200 Liter Stauraum.

Voll beladen hat man mit der Basismotorisierung jedoch nicht mehr viel Freude. Der 998 ccm große 3-Zylinder-Saugmotor verfügt über eine Leistung von 73,5 PS (54 kW) und liefert sein maximales Drehmoment von 97 Nm erst bei 3.500 U/Min.

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(c) Stefan Gruber

Gepaart ist der Benziner mit einem sehr kurz übersetzten 5-Gang-Getriebe, das schon bei knapp über 50 km/h via Schaltempfehlungsanzeige den höchsten Gang einmahnt, mit dem man dann den Rest aller Strecken absolvieren kann.

In der Stadt kommt man mit dem Basis-Benziner dabei wirklich noch sehr gut zurecht und kann im Verkehr problemlos mitschwimmen, ohne dass man Leistung vermissen würde.

Deutlich zäher wird es, wenn man die Stadtgrenzen verlässt und es etwas flotter dahin gehen sollte. Hier zeigt der Motor seine Grenzen recht schnell auf. Es ist dabei auch sehr lustig zu sehen, dass es beim Beschleunigen von 50 auf 100 km/h fast egal ist, ob man im 5. Gang bleibt, oder den 4. Gang einlegt: In beiden Fällen geht es nur sehr langsam voran.

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(c) Stefan Gruber

Erst im dritten Gang und bei voller Beschleunigung haben wir dann den Sprint gegen den Autobus gewonnen, der uns bis dahin am Heck geklebt ist. Wobei die Geräuschkulisse dann im Autobus sicher noch besser war, als bei uns.

Bei voller Beschleunigung muss man den Motor nämlich wirklich voll ausdrehen, was einen gequält klingenden Sound an die Ohren der Passagiere treibt. Im normalen Betrieb ist der Dacia bis rund 100 km/h dabei noch recht leise, erst danach dringen verstärkt Störgeräusche in den Innenraum vor.

Immerhin ist man bei Autobahntempo schon bei mehr als 4.000 U/Min angelangt, hier würde man sich einen 6. Gang auf jeden Fall wünschen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt auch bei bescheidenen 158 km/h, für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 14,2 Sekunden, was sich in der Realität aber etwas länger anfühlt.

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(c) Stefan Gruber

Dacia verspricht einen kombinierten Verbrauch von 5,2 Litern. Wer den Autobus an seiner Stoßstange kleben lässt und mit Bedacht beschleunigt, kann diesen Wert durchaus erreichen. Wir haben bei unserem Test das Gaspedal immer sehr nahe am Bodenblech gehabt und sind dennoch auf einen Verbrauch von „nur“ 6,1 Liter gekommen – wir hätten da eigentlich Schlimmeres befürchtet, die 6, 1 Liter gehen nämlich wirklich in Ordnung.

In Ordnung geht auch der Fahrkomfort, der Sandero ist absolut komfortabel gefedert und verfügt dennoch über eine gute Straßenlage, auch wenn man es eventuell nicht immer glauben würde. Man hat manchmal das Gefühl, dass der Wagen in flotten Kurven bald an seine Grenzen kommt, doch selbst wenn man dann noch aufs Gas drückt, bleibt er souverän auf der vom Fahrer gewählten Linie.

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(c) Stefan Gruber

Die Lenkung könnte zwar eine Spur direkter und leichtgängiger sein, gefällt aber dennoch mit ihren Eigenschaften. Für ein Auto mit 406 cm Länge ist der Sandero auch sehr wendig und auch recht übersichtlich. Zur Not helfen auch noch die Einparkhilfe und die Rückfahrkamera.

In unserem Test hat sich der billige Rumäne auf jeden Fall wacker geschlagen. Er erdet einen wieder und zeigt, dass man auch mit minimalistischem Aufwand bequem an sein Ziel kommt. Er ist ein solider Weggefährte, der zuverlässig und robust ist.

Wer aufs Geld schaut und das Auto als Zweckmittel sieht, wird mit dem Dacia Sandero auf jeden Fall viel Freude haben. Günstiger bekommt man keinen Neuwagen mit so viel Platz und Ausstattung.

Was uns gefällt:

der solide Auftritt, das Außendesign, die Ausstattung, der Fahrkomfort, die Übersichtlichkeit

Was uns nicht gefällt:

das zu kurz übersetzte 5-Gang-Getriebe, die Elastizitätswerte des Motors, der nicht höhenverstellbare Sitz

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 3

Ausstattung Komfort: 2

Verbrauch: 2

Fahrleistung: 4

Fahrverhalten: 2

Verarbeitung: 1-

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 2-

Kofferraum: 1-

Ablagen: 2

Übersichtlichkeit: 1-

Fact Box Dacia Sandero SCe 75 Supreme

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 9.240,00
Testwagenpreis mit Extras: 11.533,75
davon Steuern 2.306,75
Technische Daten
Zylinder 3
Hubraum in ccm 998
Leistung PS/KW 73,5/54
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 97/3.500
Getriebe 5 Gang Manuell
Antriebsart Frontantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 14,2
Höchstgeschwindigkeit in km/h 158
Verbrauch Stadt in Liter 6,5
Verbrauch Überland in Liter 4,5
Durchschnittsverbrauch in Liter 5,2
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 117
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 406,9
Breite in cm 173,3
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 151,9
Radstand in cm 258,9
Kofferraumvolumen in Liter 320 – 1.200
Tankinhalt in Liter 50
Leergewicht in kg 1.044
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.490
Max. Zuladung in kg 446

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