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Tesla Model S P85+ – Testbericht

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In unserem Test zeigt das Tesla Model S, dass futuristisches Design, ein rein elektrischer Antrieb mit bis zu 502 km Reichweite und Platzangebot eines Vans durchaus kombinierbar sind.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Mit dem Model S hat Tesla nicht nur eine rein elektrisch betriebene Luxuslimousine auf die Räder gestellt, sondern das Thema Auto gleich neu interpretiert.

Das Model S sieht nicht nur futuristisch aus, auch die Steuerung aller Elemente wirkt wie ein Schritt in die Zukunft, der nur schon heute Realität geworden ist.

Dabei ist das rein elektrisch betriebene Fahrzeug mit seiner coupéähnlichen Gestaltung dennoch auch ein Raumwunder und bietet Platz für fünf Erwachsene und zwei Kinder.

Bei der Motorisierung können die Kunden zwischen drei Versionen wählen, die Basisversion mit 60 kWh großer Batterie und 306 PS ist schon ab 65.300,- Euro erhältlich, die Reichweite liegt dabei bei rund 390 Kilometer.

Bis zu 502 Kilometer soll man dann mit dem Model S mit den 85 kWh großen Batterien zurücklegen können, hier hat man die Wahl zwischen einer Version mit 367 PS und dem von uns getesteten Topmodell mit 421 PS (310 kW). Kurzfristig liefert diese Version sogar 476 PS (350 kW).

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Der Basispreis liegt dabei bei 87.700,- Euro und beinhaltet schon eine überaus großzügige Ausstattung inkl. 17″-Touchscreen in der Mittelkonsole und einem gehobenen Maß an Komfortausstattung.

Dennoch bleibt zudem noch Platz für Extras, wie man es sich in der Luxusklasse auch erwartet. Bei unserem Testfahrzeug waren noch das Performance Plus Paket, ein Spoiler aus Karbon,  das Tech-Paket, die Luftfederung Smart Air Suspension, Parksensoren, Nebelscheinwerfer, das Kaltwetter-Paket, die zusätzliche Verkleidung mit Nappaleder, ein Alcantara-Dachhimmel, im Kofferraumboden versenkbare Kindersitze und eine Premium-Innenraumbeleuchtung an Bord.

Der Gesamtpreis liegt damit bei 112.890,- Euro und ist somit in Bezug auf die Ausstattung als Okkasion zu bezeichnen. Zu verdanken ist der Preis dabei vor allem der Tatsache, dass die in dieser Klasse sonst übliche NoVa von rund 20% entfällt.

 

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

So dynamisch sich das Tesla Model S auch präsentiert, so großzügig zeigt sich das Platzangebot im Innenraum. Zwischen Fahrer und Beifahrer thronen eine große Mittelarmlehne und ein tief unten positioniertes Ablagefach, bei dem lediglich Unterteilungen fehlen, damit die darin untergebrachten Utensilien nicht in jeder Kurve eine Reise machen.

Auch das Kofferraumvolumen ist eine Klasse für sich, wer nur zu fünft unterwegs ist, kann im Heck 744,7 Liter verstauen und unter der Fronthaube nochmals 150 Liter. Bei umgeklappten Sitzen kann man sogar bis zu 1.645 Liter transportieren.

Das absolute Highlight des Model S ist aber sicher das Bedienkonzept, bei dem der Fahrer nicht mal mehr einen Start- oder Stopp-Knopf oder Lichtschalter vorfindet. Man geht einfach zum Auto, tippt auf die ausfahrbaren Türgriffe, öffnet die Tür, setzt sich hinein und drückt auf das Bremspedal – schon ist der Wagen fahrbereit. Beim Aussteigen muss man nur den Park-Modus einlegen, aussteigen und weggehen, dann verriegelt sich das Fahrzeug automatisch und schaltet sich ab.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Rund um das Lenkrad finden sich lediglich die aus Mercedes-Modellen bekannten Hebel für Automatik, Blinker/Fernlicht/Scheibenwischer und Tempomat. Sonst gibt es noch einen Warnblinkschalter und einen Knopf zum Öffnen des Handschuhfachs, alles andere wird über das 17″ große Touchscreen gesteuert.

Die Bedienung ist dabei noch intuitiver als beim i-Pad, an welches die Anzeige stark erinnert. Man kann dabei sowohl Navi und Radio-Steuerung einblenden, als auch nur das Navi oder andere Einzelfunktionen, und alle Elemente auch nach Wunsch sortieren.

Für die Fahrzeugsteuerung selbst steht ein eigenes Menü zur Verfügung, über welches vom Licht, über das Schiebedach bis hin zum Laden der Batterien alles gesteuert werden kann. Zusätzlich kann man via Touchscreen bequem im Internet surfen oder seinen Lieblingssender aus hunderten Internet-Radiosendern suchen.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

So wird einem auf keinen Fall langweilig, wenn man den Wagen zum Beispiel an einer Schnellladestation angehängt hat und darauf wartet, bis die Batterien wieder voll sind.

Ein Tesla Supercharger findet sich direkt bei der Tesla-Österreich Niederlassung im 23. Bezirk in Wien, wo der Wagen in nur 20 Minuten mit rund 50% der Batteriekapazität wieder aufwarten können soll. Derzeit gibt es weltweit zwar erst 100 dieser „Supercharger“, doch der Ausbau erfolgt kontinuierlich.

Tesla verspricht dabei eine Reichweite von bis zu 502 Kilometer, die jedoch nur bei absolutem Verzicht auf Fahrspaß und unter Einhaltung der amerikanischen Highway-Geschwindigkeit von 90 km/h realisierbar ist. In der Praxis sind wir in unserem Test aber immer noch auf beachtliche rund 300 Kilometer Reichweite gekommen.

(c) Dr. Marianne Skarics-Gruber
(c) Dr. Marianne Skarics-Gruber

Dabei lässt es sich im geräumigen Elektroauto so dynamisch unterwegs sein wie in einem Supersportwagen. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen lediglich 4,4 Sekunden, wobei einem vor allem die ersten 60 km/h wie beim Start eines Düsenjets vorkommen.

Sein maximales Drehmoment von 600 Nm stellt der Tesla auch schon gleich zum Start und bis zu 5.300 U/Min zur Verfügung. Die Leistung wird dabei auf die Hinterräder gebracht, der Elektromotor sitzt zwischen den hinteren Rädern.

Auf nasser Straße ist dadurch auch Vorsicht geboten, denn bei zu kräftigem Tritt auf das „Beschleunigungspedal“, wie Tesla richtigerweise das Gaspedal nennt, neigt das Heck zu Tanzeinlagen, und die Technik hat einiges zu tun, um das mindestens 2,1 Tonnen schwere Fahrzeug auf Kurs zu halten.

(c) Dr. Marianne Skarics-Gruber
(c) Dr. Marianne Skarics-Gruber

Bei trockener Fahrbahn ist das Model S dann wieder kaum aus der Ruhe zu bringen, der tiefe Schwerpunkt vermittelt eine extrem satte Straßenlage, und die fast 5 Meter Fahrzeuglänge merkt man lediglich beim Einparken.

Für höchsten Fahrkomfort sorgt dabei nicht nur die sehr gut abgestimmte Luftfederung, sondern auch der extrem leise Antrieb. Selbst bei voller Beschleunigung wird es im Innenraum nicht lauter als im Entspannungsraum in einem Wellnesshotels.

In unserem Test hat das Tesla Model S auf jeden Fall überzeugen können, lediglich bei den Assistenzsystemen, wie einem adaptiven Tempomat, einer automatischen Einparkhilfe oder einem Toter-Winkel-Warner gäbe es noch Nachholbedarf.

(c) Stefan Gruber
(c) Stefan Gruber

Sonst bringt das Tesla Model S die Zukunft schon in die heutige Zeit und kann als die berühmte „eierlegende Wollmilchsau“ betrachtet werden: Den Mix aus futuristischem Design, coupéhafter Linienführung, Platz im Überfluss, Fahrkomfort wie in einer Sänfte und Fahrleistungen wie in einem Supersportwagen schafft derzeit sonst kein anderes Auto.

Hinzu kommt die für ein E-Auto großzügige Reichweite, die durchaus mit Supersportwägen dieser Leistungsklasse mithalten kann, lediglich der Ladevorgang dauert länger als der Tankvorgang beim Sportwagen.

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1-

Kofferraum: 1

Ablagen: 2

Fact Box Tesla Model S

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 87.700,00
Testwagenpreis mit Extras: 112.890,00
davon Steuern 18.815,00
Technische Daten
Leistung PS/KW 421/310
Max. Drehmoment Nm bei U/Min 600/0 – 5.300
Getriebe 1 Gang Automatik
Antriebsart Heckantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 4,4
Höchstgeschwindigkeit in km/h 210
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 0
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 497,0
Breite in cm 196,4
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 144,5
Radstand in cm 296
Kofferraumvolumen in Liter 894 – 1.795
Leergewicht in kg 2.100

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