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Nissan Leaf – Testbericht

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Der Leaf ist das erste reine Elektrofahrzeug von Nissan und seit Frühjahr auch bei uns erhältlich. Wir haben die Alltagstauglichkeit des E-Nissan getestet.

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(c) Stefan Gruber

Mit dem Leaf bietet Nissan seit Frühjahr 2012 auch in Österreich ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug an. Der Leaf ist dabei schon von Grund auf als Elektroauto konzipiert worden und nicht nur ein auf E-Antrieb umgebautes Auto, in dem früher einmal ein Verbrennungsmotor war.

Mit seiner futuristischen Form zeigt der Leaf auch gleich optisch, dass er anders als die anderen ist. Während unseres Tests konnten wir dabei feststellen, dass vor allem Frauen an der glupschäugigen Front Gefallen gefunden haben.

Die windschlüpfrige Form ermöglicht einen CW-Wert von 0,29, der sich auch positiv auf die Reichweite des Elektroautos auswirken soll.

Durch den großen Radstand von 270 cm bietet der 444,5 cm lange Leaf auch ein großzügiges Raumangebot, was ihn zu einem vollwertigen Auto macht.

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(c) Stefan Gruber

Der Innenraum präsentiert sich dabei ebenso futuristisch wie die Karosserie, bietet aber eine wohnliche Atmosphäre. Die hellen Stoffsitze sind zwar ganz auf den US-Geschmack hin geschneidert,  aber äußerst bequem und auch gut für die Umwelt, da sie aus recycelten Kunststoffflaschen bestehen.

Die zwei geteilte Tachoeinheit informiert den Fahrer im oberen Bereich über die Geschwindigkeit, Uhrzeit, Temperatur und wie ökologisch seine Fahrweise ist, im unteren Bereich sieht man, ob die Batterien gerade den Motor mit Leistung versorgen oder ob sie über Rekuperation geladen werden, weiters die Reichweite, den Bordcomputer und die Batterietemperatur.

In der Mittelkonsolte thront oben das serienmäßige Navigations- und Infodisplay mit 7″-Touchscreen. Neben dem Navi bietet das Display auch noch eine Rückfahrkamera und jede Menge Einstellungsmöglichkeiten für den E-Betrieb.

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(c) Stefan Gruber

So kann man über das Display die Heizung bzw. Lüftung vorprogrammieren, die Reichweite auf der Karte darstellen lassen und auch E-Tankstellen einblenden, den Lade-Timer programmieren und Infos zum Energieverbrauch abrufen.

Die Bedienung ist dabei kinderleicht bzw. – wie man richtiger sagen müsste – auch für Senioren, die sich mit neuen Computerfunktionen oft schwer tun, bestens geeignet.

Am Mitteltunnel befinden sich dann ein kleiner runder Schaltjoystick, mit dem der gewünschte Fahrmodus gewählt werden kann, sowie die Taste für die elektrische Handbremse.

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(c) Stefan Gruber

Das Platzangebot ist für alle Passagiere wirklich vorzüglich, der Kofferraum ist mit 330 Liter Fassungsvermögen zudem nicht gar so klein geraden, wie es oft bei anderen E-Fahrzeugen der Fall ist. Auf Wunsch können auch die Sitze umgeklappt werden, wodurch bis zu 680 Liter Platz entstehen.

Durch die für die Sicherheit wichtige Verstrebung im Kofferraum lässt sich zwar kein ebener Ladeboden realisieren, dafür hat der Leaf 5 Sterne im EuroNCAP Crashtest bekommen.

Im Innenraum ist der Leaf also trotz aller futuristischen Gestaltung sehr alltagstauglich ausgefallen, bleibt nun auch die Frage zu klären, ob das auch für den Antrieb gilt.

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(c) Stefan Gruber

Schon bei Betrachtung der Eckdaten merkt man, dass sich Nissan bei der Umsetzung richtig Mühe gegeben hat. Der Leaf verfügt nämlich über einen 109 PS (80 kW) starken Elektromotor, der sein maximales Drehmoment von 280 Nm von 0 – 2.730 U/Min liefert.

Drückt man den Start-Knopf, erweckt man den E-Motor lautlos zum Leben. Man muss dann nur noch den Drive-Modus wählen, und schon kann die Fahrt beginnen.

Völlig geräuschlos sprintet der Elektro-Nissan dann auf und davon und liefert dabei hervorragende Beschleunigungsergebnisse. Den Sprint von 0 auf 60 km/h absolviert der Leaf in unter 4,7 Sekunden, die 100 km/h-Marke  haben wir nach 9,8 Sekunden geknackt, womit wir weit unter der Werksangabe von 11,9 Sekunden warnen. Das Ganze funktioniert durch das 1-Gang-Automatikgetriebe ganz ruckfrei und kontinuierlich.

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(c) Stefan Gruber

Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Leaf bei 145 km/h, womit er auch voll autobahntauglich ist.

Dass mit dieser Fahrweise dann nicht die 175 Kilometer Reichweite realisiert werden können, sollte klar sein. Neben dem normalen Drive-Modus verfügt der Leaf auch noch über einen Eco-Modus, wo die Leistung gedrosselt, im Gegenzug aber die Reichweite erhöht wird.

Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist und im Eco-Modus fährt, kann eine realistische Reichweite von 160 Kilometer realisieren, ohne dabei auf Radio und Klimaanlage verzichten zu müssen.

Fährt man den Leaf auch außerhalb der Stadt inkl. Autobahntempo, kommt man gut und gerne 120 Kilometer weit, womit der Leaf bei der Reichweite über allen bislang von uns getesteten E-Autos liegt.

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(c) Stefan Gruber

Neben den guten Fahrleistungen sorgt der Leaf auch mit seiner Straßenlage für viel Spaß. Zwar sind Fahrwerk und Federung ganz auf Komfort ausgelegt, durch den niedrigen Schwerpunkt, der dank der im Fahrzeugboden untergebrachten Batterien erreicht wird, klebt der Nissan aber trotzdem förmlich auf der Straße.

Ist man dann am Ende der Reichweite angelangt, müssen die Batterien, die über eine Kapazität von 24 kWh verfügen, wieder geladen werden. Dazu gibt es an der Front eine einfach zu öffnende Klappe, unter der sich zwei Steckdosen befinden. Eine ist für den Anschluss an jede Haushaltssteckdose, die andere für Schnellladestationen gedacht.

Zu Hause ist der leere Leaf in rund 8 Stunden wieder aufgeladen, an den Schnellladestationen sollte der Leaf schon nach 2 Stunden wieder voll einsatzbereit sein.

Mit dem Leaf hat Nissan wirklich ganze Arbeit geleistet und ein vollwertiges Fahrzeug mit Elektroantrieb im Angebot, welches nicht nur viel Fahrspaß bietet, sondern auch bei der Reichweite um rund 20% besser als der Mitbewerb ist.

Einziger Haken bleibt aber wieder der Preis, der mit 37.490,- Euro für Privatkunden weit über dem Limit dieser Fahrzeugklasse liegt. Zwar verfügt der Leaf schon serienmäßig über eine sehr gute Ausstattung inkl. Keyless Entry & Go, Navigationssystem, LED-Lichter, sechs Airbags, ABS, ESP und ein gutes Sound-System, dennoch wird er für viele Privatkunden, die in der Kompaktklasse ein Auto wollen, unerschwinglich bleiben.

Was uns gefällt:

die Leistungsentfaltung, das Platzangebot, wie schön leise man mit einem E-Auto unterwegs ist

Was uns nicht gefällt:

der Preis

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 1-

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1

Kofferraum: 3

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 2

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