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Volvo C30 Electric – Testbericht

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Der C30 Electric ist der erste Volvo mit reinem E-Antrieb und vorab nur für Versuchszwecke an ausgewählte Firmen vergeben. Wir konnten den Elektro-Schweden dennoch testen.

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(c) Stefan Gruber

Auch Volvo sucht nach Alternativen zum Verbrennungsmotor und hat als erstes den C30 zum Elektrofahrzeug umgestaltet. Während die Karosserie bis auf die Lackierung gleich geblieben ist, wurde die Technik komplett geändert.

Optisch erkennt man den Elektro-C30 an seiner Cosmic White-Lackierung und dem R-Design Body Kit in Orinoco Blue, was eine sehr gelungene Gesamtgestaltung ergibt. Natürlich geben auch die zahlreichen „Electric“-Schriftzüge einen Hinweis auf die Antriebsart des kompakten Volvo.

Auch im Innenraum erkennt man deutliche Unterschiede zum Modell mit Verbrennungsmotor. Vor allem die Armaturen und die Mittelkonsole wurden dabei verändert. Statt dem Tacho hat man eine Energieverbrauchsanzeige, die einen immer am Laufenden hält, ob man gerade Strom verbraucht oder durch die Bremsenergierückgewinnung Strom erzeugt wird.

In der Mittelkonsole findet sich dann ein knuffiger kleiner Wählhebel in Orinoco Blue, mit dem zwischen „N“ für Neutral, „R“ für Rückwärts, „D“ für Drive und „H“ für Highway der gewünschte Fahrmodus gewählt werden kann.

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(c) Stefan Gruber

Angetrieben wird der Volvo C30 von einem 111 PS (82 kW) starken Elektromotor, der vom Start weg über ein maximales Drehmoment von 220 Nm verfügt. Die 24 kWh große Lithium-Ionen-Batterie liefert die für den Betrieb benötigte Energie und soll eine Reichweite von bis zu 150 Kilometer ermöglichen.

Wir haben den elektrisch betriebenen Volvo C30 in unserem Testfuhrpark begrüßt und seine Alltagstauglichkeit getestet. Mit einem schlüssellosen Zugangssystem ausgerüstet, muss man sich nur hinter das Lenkrad klemmen und dann den E-Motor mittels Dreh am Startknopf zum Leben erwecken.

Nachdem der Motor völlig geräuschlos arbeitet, wird einem die Bereitschaft zum Wegfahren durch den Zeiger der Energieflussanzeige signalisiert. Steht der Zeiger auf „0“, kann man den gewünschten Fahrmodus einlegen und losfahren.

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(c) Stefan Gruber

Schon auf den ersten Metern entwickelt der Volvo eine enorme Kraft, Tempo 70 km/h erreicht man schon nach nur 6 Sekunden. Durch den tiefen Schwerpunkt liegt der Volvo zudem perfekt auf der Straße, und man fährt wie auf Schienen.

Jenseits der 70 km/h wird die Kraftentwicklung dann etwas geringer, die Höchstgeschwindigkeit erreicht der C30 Electric bei 130 km/h. Sehr praktisch ist dabei der Highway-Modus, in dem der Volvo die gewählte Geschwindigkeit gut hält und die Energierückgewinnung ausgesetzt wird.

So gleitet man förmlich lautlos über die Autobahn – ein wirklich sehr tolles Fahrgefühl. Nähert man sich dann seiner Abfahrt, kann man den Wählhebel mit einem leichten Druck nach hinten wieder in den Drive-Modus bringen und die Bremsenergie nützen, um die Batterien wieder aufzuladen. Der Volvo verzögert in diesem Modus so gut, dass man fast gar nicht die Bremse betätigen muss.

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(c) Stefan Gruber

Seine Trümpfe spielt der elektrische Volvo aber vor allem im urbanen Gebiet aus, wo er ohne Emissionen und fast geräuschlos unterwegs ist. Ein Elektroauto bringt dabei viel Entspannung in den Alltag. Durch das lautlose Dahingleiten werden auch die Passagiere entspannt, und der tägliche Stau stört auch kaum noch.

Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist, wird eine realistische Reichweite von 120 Kilometer erreichen können. Bei unserer Normverbrauchsrunde inkl. Autobahnfahrt sind wir auf einen Wert von 100 Kilometer gekommen, was auch nicht schlecht ist.

Der doch recht gute Wert wird auch durch eine Besonderheit bei der Energieversorgung erreicht. Der Volvo C30 Electric ist nämlich mit einem 14,5 Liter großen Bioethanol-Tank ausgerüstet, der Heizung und Klimaanlage mit Energie versorgt und somit für diese Energiefresser nicht den Strom aus den Batterien verwendet, was letztendlich der Reichweite zu Gute kommt.

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(c) Stefan Gruber

Im Ganzen besitzt der C30 sogar drei Kühlsysteme. Eines sorgt für die Heizung bzw. Kühlung des Innenraums, eines kühlt bei Bedarf die Batterieeinheit, und der Elektromotor und die Antriebselektronik werden wassergekühlt.

Mit 100 Kilometer Reichweite sollten sich die täglichen Besorgungen und der Weg zur Arbeit für die meisten Menschen bewältigen lassen. Vor allem, wer über eine Garage verfügt, kommt in den Genuss einer völlig neuen Lebensqualität.

Der erste Vorteil ist, dass die Garage ohne Benzin- oder Dieselgestank bliebt, der zweite Vorteil ist jener, dass das Auto bequem von zu Hause aus aufgeladen werden kann. Die Ladung erfolgt dabei denkbar einfach und bei Volvo sogar sehr durchdacht.

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(c) Stefan Gruber

Während einige Elektroautos zwingend eine Absicherung der Steckdose mit 16A benötigen, kann man via Bordcomputer die gewünschte Ladeenergie beim Volvo C30 Electric wählen. Die Spanne reicht von 8A bis 16A, und die Ladung kann somit über jede Haushaltssteckdose erfolgen.

Zuerst wird das Stromkabel an die Steckdose angeschlossen, dann an die im Frontgrill eingebaute Steckdose im Volvo. Als dritter Schritt muss man am Kontrollkasten am Ladekabel noch den Ladevorgang starten, oder kann vorab noch einen Check durchführen.

Etwas irritierend ist dann nur das relativ laute Ladegeräusch, welches die Stromladung begleitet. Mittels blau blinkender bzw. leuchtender Lampe im Armaturenbrett hinter der Frontscheibe erkennt man dann den Ladezustand des Autos. Je langsamer das Blinken der Lampe ist, desto voller sind die Batterien geladen. Ein permanentes Leuchten signalisiert dann die vollständige Ladung der Energieeinheit.

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(c) Stefan Gruber

Auch wenn der Volvo C30 Electric nicht das idealste Auto für Urlaubsfahrten ist, so ist er für jene, die vor allem Kurzstrecken zu bewältigen haben, eine tolle Alternative, da er absolut alltagstauglich ist und viel Fahrspaß (zumindest bis Landstraßen-Tempo) bereitet.

Voraussetzung ist dabei natürlich auch ein zuverlässiger Energieversorger, den wir leider bei unserem Test nicht hatten, wodurch wir auf neue Probleme gestoßen sind. Bei einem längeren Netzausfall, wie bei Wien Energie erlebt, bleibt das Auto ungeladen, und geplante Ausfahrten müssen aufgeschoben werden.

Trotz in Österreich hoher Strompreise bleibt das Elektroauto beim Laden im Vergleich zum Verbrennungsmotor noch immer günstig.  Für eine Strecke von 100 Kilometer entstehen Stromkosten in Höhe von rund 4,40 Euro (je nach Stromanbieter gibt es natürlich Unterschiede). Bei einem Verbrennungsmotor müsste man somit einen Verbrauch von rund 3 Liter pro 100 Kilometer erreichen um ebenso günstig unterwegs zu sein.

Wer jetzt gleich zum Volvo-Händler starten möchte, sollte sich noch in Geduld üben. Für Österreich wird der Volvo C30 Electric nur an ausgewählte Firmen für fünf Jahre verleast. Volvo möchte damit Erfahrungen für die Entwicklung des ersten Serienmodells, das dann auch für Endkunden käuflich zu erwerben ist, gewinnen.

Was uns gefällt:

das lautlose Gleiten, die enorme Kraftentfaltung bis 70 km/h, die Straßenlage

Was uns nicht gefällt:

dass die Reichweite mit 100 Kilometer für Vielfahrer zu wenig ist

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 2-

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 3

Kofferraum: 3

Ablagen: 1-

Übersichtlichkeit: 2

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