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Mitsubishi i-MiEV – Testbericht

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Für das Modelljahr 2012 hat Mitsubishi seinen Elektro-Kleinwagen i-MiEV aufgewertet und im Preis gesenkt – unser Test zeigt, wie alltagstauglich der i-MiEV ist.

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(c) Stefan Gruber

Mit dem i-MiEV war Mitsubishi einer der Elektroauto-Pioniere der heutigen Zeit und früher im Handel als andere Hersteller. Der 347 cm lange Kleinwagen wurde dabei von Grund auf als Elektroauto konzipiert, was den Vorteil bringt, dass die Batterien unter dem Fahrzeugboden untergebracht sind, wodurch der Kofferraum ohne Einbußen auskommt.

Für das Modelljahr 2012 hat Mitsubishi den i-MiEV  stark aufgewertet und mit freundlicheren Materialien und Sitzbezügen im Innenraum versehen. Aber auch bei der Ausstattung hat sich einiges getan.

So sind beheizbare Vordersitze, ein Stereoradio mit CD-Player und USB-Schnittstelle, ABS, ASC, TC, 6 Airbags, eine Funk-Fernbedienung zur Voreinstellung der Klimaanlage, der Heizung und der Defroster-Funktion per Timer, sowie einer Anzeige des Batterie-Ladezustands serienmäßig dabei.

Zusätzlich verfügt das 2012er-Modell über einen virtuellen Warnton, der bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h Passanten und Radfahrer vor dem Herannahen des sonst geräuschlosen Autos warnen soll.

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(c) Stefan Gruber

Es ist lustig, dass man auf der einen Seite die Lärmbelästigung durch Autos mit allen Mitteln einschränken möchte, ist ein Auto aber dann einmal völlig ohne Geräusch unterwegs, wird es per Gesetz gezwungen, wieder laut zu werden.

Für Privatkunden bleibt das Elektroauto leider nach wie vor ein meist unerschwinglicher Wunsch, für Unternehmer und Freiberufler wurde der i-MiEV jedoch um 11.000,- Euro günstiger.

Statt um 35.900,- Euro bekommen ihn Firmen und Freiberufler dank staatlicher Förderung von 5.000,- Euro und dem Mitsubishi Ökostrom-Bonus in Höhe von 6.000,- Euro für „nur“ noch 24.900,- Euro inkl. aller Steuern, Privatkunden freuen sich ebenfalls über den Ökostrom Bonus von Mitsubishi und zahlen 29.900,- Euro für den i-MiEV.

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(c) Stefan Gruber

Noch immer kein Schnäppchen für einen Kleinwagen, aber für die ersten Flat-Screen-TVs hat man auch wesentlich mehr bezahlt, als dann nach ein paar Jahren.

Doch nach all diesen nackten Zahlen interessiert uns, wie man mit dem Elektroauto von Mitsubishi durch den Alltag kommt.

Der Innenraum wirkt schon einmal sehr nett und bietet vier Personen Platz. Während in der Höhe auf allen vier Plätzen viel Kopffreiheit geboten wird, ist es für die Füße auf allen vier Plätzen relativ eng. Hier wurde anscheinend das japanische Gardemaß als Richtwert genommen, groß Gewachsene sind im kleinen i-MiEV etwas beengt unterwegs.

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(c) Stefan Gruber

Dafür ist das Kofferraumvolumen mit 235 Liter der Kleinwagenklasse entsprechend groß ausgefallen und kann bei Bedarf durch Umklappen der Rückbank auf bis zu 860 Liter erweitert werden.

Zur großen Überraschung ist die Bedienung des i-MiEV absolut einfach und ohne jede Elektro-spezifische Eigenheit. Die Geschwindigkeit wird digital angezeigt, und statt einem Drehzahlmesser hat man eine Eco-Anzeige, die über den aktuellen Energiefluss informiert.

Eine Tankanzeige und eine Reichweitenanzeige ergänzen den einfach und übersichtlich gestalteten Tacho.

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(c) Stefan Gruber

Nach dem Dreh am Zündschlüssel ertönt ein Piep-Ton, der in Kombination mit einer grünen Signalleuchte die Bereitschaft signalisiert, dass man losfahren kann. Der Automatikwählhebel bietet dabei mehrere Optionen für den Fahrer. Neben „P“ für Parken, „R“ für Retour, „N“ für Neutral und „D“ für Drive stehen noch zusätzlich die Positionen „B“ für Brake und „C“ für Comfort zur Wahl.

Bei „D“ ist der i-MiEV im normalen Fahrmodus und stellt die volle Leitung zur Verfügung. Nähert man sich einer Ampel oder mit hoher Geschwindigkeit auf der Landstraße einem Kreisverkehr, tut man gut daran, den Wahlhebel in die Position „B“ zu stellen, da hier durch die Bremsung die gewonnene Energie direkt in die Batterie geleitet wird und sich die Reichweite so erhöhen lässt.

Der Modus „C“ ist dann für gemütliche Fahrten auf Autobahnen und Landstraßen gedacht, wo man mit weniger Leistung und somit weniger Strombedarf dahin rollen kann.

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(c) Stefan Gruber

Der Vorteil von Elektroautos ist, dass das maximale Drehmoment – im Falle des i-MiEV sind das 180 Nm – direkt beim Start zur Verfügung steht. So kommt man gleich mit enorm viel Power vom Fleck, und bis 50 km/h geht es im kleinen Mitsubishi auch wirklich schnell voran.

Möchte man danach weiter so flott beschleunigen, merkt man, dass der 66 PS (49 kW) starke Elektromotor schon etwas Mühe mit dem rund 1,1 Tonnen schweren Kleinwagen hat.

Der Fahrspaß wird dafür im i-MiEV groß geschrieben: Durch den sehr niedrigen Schwerpunkt liegt der kleine Mitsubishi sehr gut auf der Straße. Die Lenkung ist zwar etwas schwammig, aber die Straßenlage auch in flotten Kurven perfekt.

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(c) Stefan Gruber

Bis zu 130 km/h schnell kann man mit dem i-MiEV unterwegs sein, der feste Druck aufs Gaspedal (sollte in diesem Fall eigentlich eher Strompedal genannt werden) kostet dann natürlich auch Reichweite, wie man schnell an der dafür vorgesehen Anzeige ablesen kann.

Laut Werk soll der i-MiEV bis zu 150 km/h weit kommen, bevor die Energie der 16 kWh starken Batterie ausgeht. In der Praxis lässt sich diese Reichweite wohl nur bei äußerst gemächlicher Fahrt, bei warmen Temperaturen und ohne Radio und Klimaanlage bewältigen.

In der Praxis sind wir mit einer vollen Batterie, Verwendung der Klimaanlage und dem Genuss des Radios auf einer Strecke mit Autobahn-, Landstraßen- und Stadtanteil rund 80 Kilometer weit gekommen.

Dann muss der i-MiEV wieder für bis zu 8 Stunden an die Steckdose, damit der Akku ganz geladen ist. Mit dem „Quick Charger“ stehen an einer entsprechend starken Leitung 80% der Energie bereits nach 30 Minuten zur Verfügung.

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(c) Stefan Gruber

Die Kosten für eine komplette Aufladung liegen bei 2,71 Euro, auf einer Strecke von 100 Kilometer sind somit 3,387 Euro zu bezahlen. Vergleicht man das mit einem Dieselpreis von rund 1,42 Euro, dürfte ein vergleichbares Dieselfahrzeug auf einen Verbrauch von nur 2,37 Liter pro 100 Kilometer kommen, um genau so günstig zu sein.

Allerdings muss man schon sehr viele Kilometer zurück legen, um den hohen Anschaffungspreis wieder rein zu bekommen. So bleibt der i-MiEV leider noch immer ein Auto, welches vor allem Firmen anspricht, die sich einen grünen Mantel umhängen wollen.

Wenn man keine weiten Strecken zurück legt und auf Spontanität verzichten kann, ist der i-MiEV aber ein absolut alltagstaugliches Fahrzeug mit einer tollen Straßenlage und einer guten Ausstattung. Hinzu kommt, dass er absolut problemlos zu bedienen ist und keinerlei Umstellung von einem mit Benzin- oder Dieselmotor betriebenen Auto nötig ist. Am Schönsten ist aber, dass man absolut vibrationsfrei und extrem leise unterwegs ist.

Was uns gefällt:

Wie angenehm leise man in einem Elektroauto unterwegs ist, der winzige Wendekreis, der uneingeschränkt nutzbare Kofferraum

Was uns nicht gefällt:

der Anschaffungspreis, das Platzangebot

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-

Ausstattung Komfort: 2-

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 3-

Fahrverhalten: 1-

Verarbeitung: 2

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2-

Platzangebot Rückbank: 2-

Kofferraum: 1-

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