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Der Weg zu einem neuen Feuerwehrauto – Teil 1

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In einem zweiteiligen Extra zeigen wir, wie ein Feuerwehrauto entsteht, was es alles können muss und wie die Feuerwehrmannschaft das neue Mitglied in Empfang nimmt.

Egal, ob Menschenrettung nach einem Unfall oder ein Brandeinsatz, täglich sind in ganz Österreich tausende Feuerwehrmänner im Einsatz, um der Bevölkerung in schwierigen Situationen zu helfen.

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(c) Stefan Gruber

Großteils sind die Männer und Frauen dabei Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren, d.h. sie übernehmen unentgeltlich diese harte Arbeit, opfern ihre Freizeit für das Wohle der Bevölkerung und setzen dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel.

Umso wichtiger ist es da natürlich auch, passende Hilfsmittel zur Verfügung zu haben, allen voran stehen hier die Einsatzfahrzeuge und deren Ausrüstung im Mittelpunkt. So ist es immer ein heiß ersehntes Event, wenn ein neues Feuerwehrauto den Fuhrpark verstärkt.

Wir hatten die Gelegenheit, gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Ebreichsdorf die „Geburt“ ihres neues Tanklöschfahrzeugs miterleben zu dürfen. Nachdem das alte Fahrzeug wegen eines Rahmenbruchs ausgeschieden ist, begann vorab der schwierigste Teil der Entstehung: Die Wahl des Fahrzeugs und die Bewilligung durch die Stadtgemeinde.

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(c) Stefan Gruber

Hauptbrandinspektor Michael Ditzer erklärt uns, dass ein Feuerwehrfahrzug mindestens 20 Jahre im Einsatz steht, wodurch es natürlich sehr wichtig ist, dass das Fahrzeug gleich die neuesten Systeme mit an Bord hat, um auch in Zukunft den Herausforderungen der täglichen Einsätze professionell begegnen zu können.

Nach harten Verhandlungen und einer langwierigen Ausschreibung wurde der Feuerwehr ein MAN TGM 18.340 4×4 TLFA 4000-200 genehmigt. Die Entstehung des Feuerwehrautos erfolgt dabei in zwei Schritten: Zuerst wird das Chassis mit der Fahrerkabine gefertigt, erst dann kommt dieses zu einem Spezialbetrieb, der daraus ein fertiges Feuerwehrauto macht.

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(c) Stefan Gruber

Hier ist die Wahl auf die Spezialisten der Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH in Kainbach bei Graz gefallen. Dort hat man sich auf die Entwicklung und Produktion von Feuerwehrfahrzeugen spezialisiert. Die Bestellungen reichen dabei von der Feuerwehr in Ebreichsdorf bis nach China.

Der Vorteil des rund 130 Mann starken Teams in Kainbach ist jener, dass jedes Fahrzeug individuell ausgerüstet werden kann und auf die Wünsche der Feuerwehren auch eingegangen wird, so Michael Ditzer von der Freiwilligen Feuerwehr Ebreichsdorf.

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(c) Stefan Gruber

Eine Alukonstruktion wird dann individuell für jedes Fahrzeug gefertigt und auf das Chassis gesetzt, dann beginnt der aufwändige Teil, die Bestückung des Fahrzeugs mit der ganzen Technik und der Ausrüstung.

Für die Feuerwehren ist es natürlich wichtig, dass jeder Handgriff sitzt und alle Geräte auch logisch angeordnet und leicht zugänglich sind. Über 1.000 Einzelteile beherbergt so ein Tanklöschfahrzeug, welches auch für die Personenrettung bei Unfällen zum Einsatz kommt.

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(c) Stefan Gruber

So kann man sich schon vorstellen, dass eine gute Planung beim Bau inkl. logischer und leicht zugänglicher Anordnung der Einzelteile, im späteren Betrieb eine große Erleichterung ist.

An Bord sind zum Beispiel die komplette Atemschutztechnik für die Mannschaft, eine Rettungsbrücke, Bergescheren, Werkzeug, Äxte, ein Nasssauger, ein Kompressor und natürlich hunderte Meter Schläuche und Verbindungsstücke sowie Stromkabel, Scheinwerfer und Leitern.

Selbst unter dem Fahrzeug befinden sich noch Spritzdüsen zur Reinigung der Straße, und am Dach finden ebenfalls noch viele Utensilien sowie eine LED-Tafel zur Warnung anderer Verkehrsteilnehmer Platz.

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(c) Stefan Gruber

Zusätzlich zu dem vielen Werkzeug muss natürlich auch noch der Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 4.000 Litern Platz finden, der das Herzstück des Fahrzeugs ist.

Mittels der Magirus Pumpen-Bedieneinheit „HMI“ (Human Machine Interface) werden Verteilung und Druck des Wasser elektronisch so gesteuert, wie sie von der Mannschaft gebraucht werden. Die Bedienung ist dabei einfach und logisch ausgeführt, und die Tasten können auch mit Handschuhen gedrückt werden.

Die Spezialisten von der Iveco Magirus Brandschutztechnik haben hier ganz genau auf die Wünsche der Feuerwehrleute gehört, um ihre Systeme im Laufe der Jahre immer weiter zu verbessern.

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(c) Stefan Gruber

Bis das Feuerwehrauto fertig ist, kommen die Feuerwehrmänner und auch -frauen regelmäßig nach Kainbach, um den Fortschritt zu besprechen und zu testen, ob die Anordnung aller Geräte und Werkzeuge auch passt. Die Feuerwehrleute sind dabei mit viel Herz bei der Sache und versuchen, die bestmögliche Konfiguration zu finden und opfern hier noch mehr ihrer Freizeit, um im Ernstfall noch schneller und effizienter arbeiten zu können.

Bis das Fahrzeug fertig ist, vergehen rund zwei Monate. Doch keine Angst, so lange müssen Sie nicht auf den zweiten Teil der Story warten, der kommt schon nächste Woche, wenn wir vom Empfang des neuen Feuerwehrautos in Ebreichsdorf berichten und das Auto noch näher vorstellen werden.

Bildergalerie: Der Weg zu einem neuen Feuerwehrauto – Teil 1
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