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Kia Forte LPI Hybrid – Testbericht

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Kia zeigt mit dem Forte LPI Hybrid, dass auch Flüssiggas und Hybrid eine geeignete Kombination darstellen. In unserem Test zeigt der innovative Koreaner, wie alltagstauglich er ist.

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(c) Stefan Gruber

Jeder Hersteller forscht und entwickelt neue, umweltfreundliche Alternativen zu den normalen Verbrennungsmotoren. Mit dem Forte LPI Hybrid geht Kia dabei ganz eigene Wege und bietet ein flüssiggasbetriebenes Hybrid-Fahrzeug an.

Die Leistung des 1,6 Liter Motors liegt bei 114 PS und wird von einem 15 kW starken Elektromotor mit 105 Nm Drehmoment unterstützt. Die Energie für den E-Motor wird in einer 180V Lithium-Polymer-Batterie gespeichert. Für noch mehr Sparsamkeit sorgen die ISG Start/Stopp-Automatik und eine auf den Hybrid-Antrieb hin optimierte CVT-Automatik.

Optisch erkennt man den Flüssiggas-Hybriden an seiner auffälligen Lackierung und den Hybrid-Hinweis am Heck. Ein Eye-Catcher, der die Blicke der anderen Verkehrsteilnehmer anzieht, ist der Forte auf jeden Fall. Wer nicht so genau hinsieht, dass er den Hybrid-Hinweis findet, der fragt dann schon mal, ob das Auto so etwas wie der Mitsubishi Evo nur von Kia ist, einige Passanten hätten dem Forte wegen seiner sportlichen Optik durchaus 200 PS und mehr zugetraut.

Im Innenraum ist der Forte Hybrid bis auf die Spezialversion der „Super-Vision“-Instrumenteneinheit von den anderen Forte-Modellen kaum zu unterscheiden.

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(c) Stefan Gruber

Die Stufenhecklimousine ist vor allem für den asiatischen und amerikanischen Markt geschneidert worden und trifft dort auch sehr gut den Geschmack der Kunden. Während der normale Forte auch in Nordamerika sehr beliebt ist, bleibt die Hybrid-Version vorab noch den Koreanern vorbehalten.

So wird man beim Starten auch gleich mit koreanischen Botschaften begrüßt, und die Anzeigen sind ebenfalls teilweise auf Koreanisch gestaltet. Trotz fernöstlichem Flair in Bezug auf die Ansagen und Darstellungen ist der Forte auf Anhieb ohne Probleme zu bedienen, alle Schalter und Anzeigen sind einem vom Cee´d her bekannt.

Es gibt somit auch nichts bezüglich Verarbeitung zu meckern, der Forte LPI Hybrid ist tadellos verarbeitet und bietet ein angenehmes Raumgefühl und noch genügend Kofferraumvolumen.

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(c) Stefan Gruber

Dass der Forte LPI Hybrid mit Flüssiggas betrieben wird, merkt man beim Fahren überhaupt nicht. Dank der E-Motor Unterstützung zieht der kompakte Koreaner schon vom Start weg ordentlich an.

In der „Super-Vision“-Instrumenteneinheit kann man dann auch beobachten, ob die Batterien gerade den Verbrennungsmotor unterstützen oder geladen werden. Um den Ehrgeiz der Fahrer Richtung Sparsamkeit zu steigern, gibt es noch so was ähnliches wie das Tamagotchi, das vor einigen Jahren aus Asien kommend auch Europa überrollt hat: Wenn man sparsam unterwegs ist, wächst die Blume im Anzeigenfeld, lässt man dem Gasfuß freien Lauf, verliert sie ihre Blätter.

Im normalen Betrieb fährt sich die Limousine auch sehr angenehm, lediglich bei flotter Beschleunigung zeigt das CVT-Getriebe seine bauartspezifischen Nachteile, und der Drehzahlmesser verharrt in hohen Regionen, bis die gewünschte Geschwindigkeit erreicht ist.

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(c) Stefan Gruber

Zur großen Überraschung ist nämlich das Fahrwerk schon sehr auf den europäischen Geschmack hin getrimmt. Es bietet viel Komfort, man kann aber auch flott die Kurven nehmen, ohne, dass die Passagiere den Angstschweiß auf die Stirn gezaubert bekommen.

Trotzdem ist der Forte LPI Hybrid natürlich mehr auf sparsames Dahingleiten ausgelegt, wobei er sich auch am angenehmsten fährt.

Das zeigt sich dann auch beim Verbrauch, der sich ganz nach dem Bleifuß des Fahrers skalieren lässt. Die vom Werk angegebenen 5,8 Liter Flüssiggas und der damit verbundene CO2-Ausstoß von nur 99 g/km sind aber selbst bei zartem Gasfuß nur schwer zu erreichen.

Im Schnitt hat sich der Forte LPI Hybrid 7,5 Liter Flüssiggas genehmigt. Wer die Leistung öfters abruft und auf Sparsamkeit verzichtet kommt, aber auch schnell auf 10 Liter pro 100 Kilometer.

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(c) Stefan Gruber

Aber selbst die 10 Liter Flüssiggas sind kostenmäßig noch immer ein Schnäppchen gegenüber normalen Benzinmotoren. Der Liter Flüssiggas schlägt sich derzeit mit 0,79 Euro zu Buche, während man für Benzin derzeit rund 1,39 Euro berappen muss.

Rechnet man also den Spitzenverbrauch von 10 Liter auf Benzin um, fährt sich der Forte LPI Hybrid kostenmäßig wie ein Benziner, der 5,7 Liter auf 100 Kilometer verbraucht.

Noch positiver ist die Bilanz bei unserem Durchschnittsverbrauch von 7,5 Liter, hier fallen im Endeffekt die gleichen kosten wie bei einem benzinbetriebenen Fahrzeug an, welches sich mit 4,3 Liter pro 100 Kilometer begnügt.

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(c) Stefan Gruber

Die niedrigen Flüssiggas-Kosten sind aber wohl auch der Grund, warum der Forte LPI Hybrid bei uns keine Chance hat und zeigen somit den einzigen wirklichen Nachteil, den wir im Laufe unseres Tests gefunden haben: Es gibt kaum Flüssiggas-Tankstellen in Österreich.

Mittlerweile finden sich selbst in Wien mehr Stromtankstellen als Flüssiggas-Tankstellen, wodurch ein Vertrieb des Forte LPI Hybrid in Österreich keinen Sinn macht.

Sowohl die Mineralölgesellschaften als auch der Staat verdienen am Benzin zu gut, als dass man Flüssiggas-Tankmöglichkeiten flächendeckend einführen würde.

Der Forte LPI Hybrid konnte uns aber voll überzeugen. Er ist ein geräumiges Fahrzeug mit guter Ausstattung, das selbst bei Autobahntempo noch angenehm leise ist und im Vergleich zu jedem benzinbetriebenen Auto dieser Klasse günstiger bewegt werden kann.

Was uns gefällt:

Die Kombination aus Flüssiggas und Hybridantrieb, die niedrigen Energiekosten für den Betrieb des Autos, die Ausstattung, das Platzangebot.

Was uns nicht gefällt:

Dass der Forte LPI Hybrid nicht in Österreich erhältlich ist, das CVT-Getriebe.

Testzeugnis:

  • Ausstattung Sicherheit: 1-
  • Ausstattung Komfort: 1-
  • Verbrauch: 1
  • Fahrleistung: 1-
  • Fahrverhalten: 1-
  • Verarbeitung: 1
  • Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
  • Platzangebot Rückbank: 2
  • Kofferraum: 2
  • Ablagen: 1
  • Übersichtlichkeit: 1-

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