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Dacia Duster Laureate 110 dCi DPF 4×4 – Testbericht

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Der Dacia Duster ist der Offroader zum Discounterpreis, was er bietet und was er kann, zeigt er in seiner Top-Version in unserem Test.

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(c) Stefan Gruber

Die Billigmarke von Renault sorgt schon seit einigen Jahren für viel Aufsehen. Zuerst von vielen etablierten Herstellern belächelt, ist Dacia jetzt auch in Westeuropa eine fixe Größe. Vor allem das Preis/ Leistungsverhältnis sorgt für überraschend gute Verkaufszahlen, und die Lieferzeiten übersteigen oft jene von Nobelmarken. Dacia konzentriert sich dabei auf das Wesentliche, die Autos sind robust, aber ohne unnötigen Firlefanz.

Viele Kunden, die mit der immer stärker werdenden Technologisierung der Autos nichts am Hut haben, strömen daher zu den Dacia-Händlern. Die weit verbreitete Meinung, dass alles, was erst gar nicht in einem Auto eingebaut ist auch nicht kaputt werden kann, trifft ja im Prinzip auch den Nagel auf den Kopf und ist eine Stärke von Dacia.

Mit dem Duster steigt der rumänisch/französische Hersteller nun auch in den heiß umkämpften Markt der kompakten Offroader ein und siedelt sich ganz am unteren Ende der Preisskala an.

Wie schon bei den anderen Modellen setzt man auf bewährte Technik und überschaubare elektronische Helfer. Neu ist jedoch der modische Auftritt, der Duster präsentiert sich optisch sehr gefällig. Wäre nicht das Dacia Logo prominent am Kühlergrill angebracht, würde dieses Auto wohl niemand als Dacia erkennen.

Die breiten Radkästen und die bullige Front lassen den Duster sehr dynamisch aber auch stabil wirken.

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(c) Stefan Gruber

Preislich startet die Welt des Duster bei 11.990,- Euro, dafür gibt es den 1,6 Liter Benzinmotor mit 105 PS (77 kW). Ein wahrer Kampfreis, bei dem man sich aber natürlich nicht viel Ausstattung erwarten kann. ABS, Fahrer- und Beifahrerairbag, Servolenkung und eine Isofix-Kindersitzbefestigung sind die Highlights des Basis-Dusters.

Ab 12.990,- Euro gibt es dann den Duster „Ambiance“ mit gleicher Motorisierung, der zusätzlich mit elektrischen Fensterhebern vorne, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Seitenairbags vorne, und einer Dachreling ausgerüstet ist, und somit noch immer viel Auto um wenig Geld bietet.

Für unseren Test haben wir uns dann aber doch für das Topmodell entschieden, den Duster Laureate 110 dCi 4×4, mit dem bewährten 110 PS (81 kW) Dieselmotor aus dem Hause Renault. Um 18.490,- Euro gibt es dann nicht nur Allradantrieb, sondern auch Komfort-Goodies wie eine manuelle Klimaanlage,  elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, einen Bordcomputer und Nebelscheinwerfer.

Als Option sind bei unserem Testauto noch das ESP, ein Lederlenkrad, Radio, die Metallic-Lackierung und das „Look Paket“, bestehend aus 16“-Alufelgen, abgedunkelten Scheiben hinten, Unterfahrschutz sowie Dachreling, Seitenschweller und Außenspiegel in Chrom dabei gewesen.

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(c) Stefan Gruber

So komplett ausgestattet durchbricht man dann die 20.000,- Euro Preisgrenze und wird um genau 20.441,58 Euro erleichtert. Noch immer ein Schnäppchen, wofür es wo anders teilweise nur Kleinwägen mit gleicher Ausstattung gibt.

Dass man dafür auch Abstriche hinnehmen muss, sollte einem klar sein und zeigt sich auch recht schnell. Der Innenraum versprüht leider nicht mehr den Chic der Außenhaut, sondern ist einfach von den anderen Modellreihen übernommen worden, was natürlich Geld bei der Entwicklung und Produktion spart.

Daher sind die Schalter für die Fensterheber in der Mittelkonsole platziert, die Hupe am Blinkerhebel zu betätigen, und die elektrische Spiegelverstellung versteckt sich unter dem Handbremshebel. Auf den ersten Blick nicht sehr praktisch, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Dafür ist die Verarbeitung überraschend gut, es gibt kein Klappern und Scheppern, selbst auf schlecht befestigten Straßen. Auch die Sitze sind auf langen Strecken sehr bequem, wenngleich für groß Gewachsene die Sitzfläche durchaus größer sein könnte. Auch das Lenkrad ist nur in der Höhe und nicht in der Länge verstellbar, was eventuell für manche Fahrer eine ungünstige Sitzposition ergeben könnte.

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(c) Stefan Gruber

Das Platzangebot, welches der Duster auf einer Länge von 431,5 cm bietet ist sehr ordentlich, sowohl in der ersten als auch zweiten Reihe gibt es in jede Richtung genug Platz für die Passagiere. Mit 443 Liter (mit Mobilitäts-Set statt Ersatzrad) ist das Kofferraumvolumen auch recht ordentlich, die 2WD-Versionen haben sogar 475 Liter Raum zur Verfügung. Bei Bedarf kann durch Umklappen der hinteren Sitze das Volumen noch auf bis zu 1.604 Liter gesteigert werden (bzw. 1.636 Liter bei der 2WD -Version).

Gespart wurde leider an der Geräuschdämmung, im Innenraum ist es, sobald der Motor gestartet wurde, nicht wirklich leise. Der brummige Motor ist beim Beschleunigen recht laut, erst bei Landstraßentemo kehrt Ruhe ein, die aber mit Erreichen des Autobahntempos wieder vorbei ist.

Abgesehen davon, dass der Motor recht brummig ist, verhilft er dem Duster zu akzeptablen Fahrleistungen. Das maximale Drehmoment von 240 Nm erreicht der 1,5 Liter Diesel bei 1.750 U/min. Bis man von 0 auf 100 km/h gesprintet ist, vergehen 12,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 168 km/h.

Um auf Tempo zu kommen, muss man aber die Gänge des sehr kurz übersetzten 6-Gang-Getriebes immer ausdrehen. Dafür kennt der Duster kein Turboloch, ein solches wäre bei der Getriebeübersetzung auch kaum möglich. Die ersten drei Gänge sind extrem kurz, die letzten 3 dann nur noch kurz übersetzt.

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(c) Stefan Gruber

Bei 30 km/h wäre man schon versucht, in den vierten Gang zu schalten, was der Duster auch ohne weiteres zulassen würde. Der 6. Gang reicht dann von 60 km/h bis zur Endgeschwindigkeit.

Diese Übersetzung hilft dem Duster vor allem im Gelände, welches er Dank Allradantrieb nicht scheuen muss. Man hat dabei die Wahl zwischen 3 Modi, die über ein Wählrad in der Mittelkonsole eingestellt werden können. Bei „2WD“ kommt der Duster mit Frontantrieb aus, bei „Auto“ schaltet sich der von Nissan stammende Allradantrieb automatisch dazu und im „Lock“-Modus wird das Motordrehmoment fix auf alle vier Räder verteilt.

Wer brav schaltet und nicht die ganze Leistung abruft, der wird auch an die vom Werk versprochenen 5,6 Liter / 100 km Verbrauch heran kommen. In unserem Test hat sich der Dacia rund 7,4 Liter Diesel für 100 Kilometer gegönnt.

Bei Lenkung, Fahrwerk und Federung gibt es dann wieder nichts zu beanstanden, der Duster erfreut mit einer sehr direkten Lenkung und einem sehr ausgewogenen Fahrwerk.

In der Summe der Eigenschaften macht der Duster eine gute Figur. Wer sich nicht an der fehlenden Geräuschdämmung stört, hat mit dem Dacia einen robusten und zuverlässigen Wegbegleiter, und das auch abseits der befestigten Straßen. Und das Ganze natürlich zum Disconter-Preis, wo man die eine oder andere Schwäche schon akzeptieren kann.

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Fact Box Dacia Duster Laureate 110 dCi 4×4

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 18.490,00
Testwagenpreis mit Extras:         20.441,68
davon Steuern           4.521,36
Technische Daten
Zylinder 4
Hubraum in ccm 1461
Leistung PS/KW 110/81
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 240/1.750
Getriebe 6 Gang Manuell
Antriebsart Allradantrieb zuschaltbar
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 12,5
Höchstgeschwindigkeit in km/h 168
Verbrauch Stadt in Liter 6,5
Verbrauch Überland in Liter 5,3
Durchschnittsverbrauch in Liter 5,6
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 145
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 431,5
Breite in cm 182,2
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 169,5
Radstand in cm 267,3
Kofferraumvolumen in Liter 408 – 1.604
Tankinhalt in Liter 50
Leergewicht in kg 1.369
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.844
Max. Zuladung in kg 475

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